Schwerpunkt I: Cognitive Affective Neuroscience
Der Fokus des Schwerpunkts liegt auf der Erforschung der Interaktion emotionaler, kognitiver und volitionaler Prozesse bei der zielgerichteten Handlungssteuerung. Dabei werden experimentalpsychologische und kognitiv-neurowissenschaftliche Methoden (Reaktionszeit- u. Blickbewegungsmessung; EEG- und EKP-Messung; bildgebende Verfahren) und Ansätze der Psychoneuroendokrinologie und Molekulargenetik (z.B. Analyse genetischer Polymorphismen; Ausschüttung von Stresshormonen) kombiniert. Diese bislang nur selten realisierte Integration von systemischen und molekularen Ansätzen wird durch die Kooperation der Professuren für Allgemeine Psychologie, Biopsychologie, Methoden der Psychologie und Kognitive Komputationale Modellierung, Differentielle u. Persönlichkeitspsychologie, Neuroimaging, Kognitive und Klinische Neurowissenschaft und Entwicklungspsychologie ermöglicht. Alle Professuren des Schwerpunkts sind mit Projekten am Sonderforschungsbereich 940 "Volition und Kognitive Kontrolle" Sonderforschungsbereich 940 "Volition und kognitive Kontrolle" beteiligt, der die psychologischen, neuronalen und komputationalen Mechanismen der willentlichen Handlungssteuerung und menschlichen Selbstkontrolle erforscht. Darüber hinaus bestehen enge Kooperationsprojekte mit den anderen Forschungsschwerpunkten der Fachrichung. Die Vernetzung mit dem Schwerpunkt II (Klinische Psychologie und Psychotherapie) ergibt sich aus der Bedeutung affektiver, kognitiver und volitionaler Prozesse und deren neuronalen, hormonellen und molekulargenetischen Korrelate für die Entstehung und Prävention psychischer Erkrankungen. Vernetzungen mit dem Schwerpunkt III (Human Performance in Socio-Technical Systems) spiegeln die Relevanz kognitionspsychologischer und neurowissenschaftlicher Erkenntnisse für die Arbeits- und Wirtschaftspsychologie, die Ingenieurpsychologie, die Lehr- und Lernforschung sowie die Verkehrspsychologie. Zu den Forschungsthemen des Schwerpunkts gehören:
- Kognitive, affektive und volitionale Grundlagen der zielgerichteten Verhaltensregulation und neurokognitive Mechanismen der willentlichen Handlungssteuerung
- Affektive Modulation exekutiver Funktionen und präfrontaler Kontrollprozesse
- Neuronale Korrelate der Emotionsregulation
- Komputationale Modellierung kognitiver Kontrollprozesse mit dynamischen Systemansätzen und neuronalen Netzwerken
- Neurobiologische und psychische Folgen von akutem und chronischem Stress und zentralnervöse, endokrine u. immunologische Reaktionen auf psychosozialen Stress
- Molekulare Vermittlungsmechanismen von stressbedingten Erkrankungen
- Beziehungen zwischen molekulargenetisch bedingten Unterschieden in der monoaminergen Neurotransmission und elektrokortikalen, kognitiven und behavioralen Korrelaten der Persönlichkeit
- Entwicklung der kognitiven Leistungsfähigkeit über die Lebensspanne und neuronale Grundlagen dieser Veränderungen
- Gesundheit und Gesundheitsverhalten über die Lebensspanne
- Lernen und Plastizität über die Lebensspanne