Neue Wege – Chance oder Risiko? Ein CEO im Interview
(befragt im Jahr 2025)
Thomas Scheufler
Am Anfang seines Berufsweges stellte sich Thomas Stierle die Frage, warum beim Basteln mit Elektronik immer so viel kaputt ging und sich dabei so viel Rauch entwickelte. Die Antwort fand er schon bald in seinem Elektrotechnikstudium an der TUD. Und nicht nur das. Mit einer soliden universitären Grundlagenausbildung bewegte er sich auf seinem beruflichen Parcours mit Fragelust und Wagemut weiter durch verschiedene Automotive-Sparten, nutzte Chancen, kalkulierte Risiken, ging neue Wege und leitet heute den Bereich E-Mobility der Schaeffler AG.
Profil von | Thomas Stierle |
Studiengang | Diplomstudiengang Elektrotechnik, Elektronik und Kommunikationstechnik |
Fakultät | Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik |
Studienzeit | 1989 bis 1995 |
Aktuelle Tätigkeit | CEO E-Mobility und Mitglied des Vorstands der Schaeffler AG |
Warum haben Sie sich für ein Studium an der TU Dresden entschieden?
Als Schüler einer Spezialschule mit mathematisch-naturwissenschaftlich-technischer Ausrichtung hatte ich die Möglichkeit, an mehreren Projekten mit der TU Dresden zu arbeiten. Mir hat die Erfahrung gefallen, und auch damals hatte die TU Dresden bereits einen hervorragenden Ruf im Bereich Elektrotechnik.
Wieso haben Sie gerade diese Studienrichtung gewählt?
Ursprünglich wollte ich Mathematik studieren. Allerdings wollte ich auch verstehen, warum beim Basteln mit Elektronik immer so viel kaputt ging und warum sich dabei so viel Rauch entwickelte. Aus diesem Interesse heraus habe ich mich für ein Studium in Bereich Elektrotechnik entschieden.
Wer aus Forschung und Lehre hat Sie in Ihrer Studienzeit am meisten geprägt?
Während meiner Studienzeit war Prof. Albrecht Reibinger unter den Studenten umstritten, aber er hat mich persönlich fasziniert. Als seine studentische Fachkraft hatte ich die Gelegenheit, ihn näher kennenzulernen und auch fachlich viel von ihm gelernt. Er unterstützte mich sehr, so dass ich nach der Wende in den USA studieren konnte.
Wo sind Sie heute beschäftigt, und in welcher Verantwortung?
Als Mitglied des Vorstandes der Schaeffler AG leite ich den Geschäftsbereich E-Mobility.
Was würden Sie den heutigen Studienanfängerinnen und -anfängern mit auf den Weg geben?
Bei jeder Gelegenheit das Gelernte anzuwenden und immer neugierig zu bleiben. Dazu gehört auch, Neues auszuprobieren, das Bestehende zu hinterfragen und eher die Chancen zu sehen als die Risiken.
Woran erinnern Sie sich besonders gern in Ihrer Studienzeit?
Besonders gerne erinnere ich mich an die Gemeinschaft der Studenten in den Wohnheimen und den positiven Geist der Wendejahre, der auch an der Universität zu spüren war.
Wo war Ihr Lieblingsort an der Uni?
Die neuen Computer Labs – auf einmal hatten wir Zugang zu moderner Technik. Die Labs waren oft gut ausgebucht, so dass ich viele Nächte dort verbracht habe.
Wovon profitieren Sie noch heute/ hätten Sie sich mehr gewünscht?
Ich profitiere bis heute von der sehr guten Grundlagenausbildung in Mathematik, Elektrotechnik und Computertechnik, die ich während meines Studiums erhalten habe. Allerdings hätte ich mir mehr Praxisbezug gewünscht, um besser auf die Realität im Berufsleben vorbereitet zu sein.
Wie gelingt ein guter Berufseinstieg in Ihrer Branche?
Wenn man mit Engagement und Leidenschaft bei der Sache ist, lernbegeistert bleibt und viele Fragen stellt. Aus diesen Fragen können neue Ideen entwickelt werden, mit denen man Mitstreiter findet und motiviert. Wichtig ist auch, neue Wege zu gehen, um Innovationen zu entwickeln, die einen Impact generieren.
Was verbindet Sie heute mit der TU Dresden?
Die Verbindung zur TU Dresden für mich besteht in erster Linie darin, dass ich hier eine sehr gute Ausbildung erhalten habe, die die Grundlage für meinen beruflichen Werdegang gelegt hat. Ich erinnere mich sehr gerne an diese Zeit zurück.