Studiert, was euch gefällt – und bewegt!
(befragt im Jahr 2024)
Thomas Scheufler
„Das Erlernen der deutschen Sprache hat mir Türen geöffnet und mein Leben verändert.“ Dora Pelin kam nach und blieb in Dresden – wegen der kulturellen Vielfalt, der Volluniversität und der Exzellenzinitiative. An der TUD hat sie Germanistik und Kunstgeschichte studiert und arbeitet jetzt als Verwaltungs- und Sprachassistentin bei der Europäischen Kommission.
Profil von | Dora Pelin |
Studiengang | Germanistik (Literatur- und Kulturwissenschaft) & Kunstgeschichte |
Fakultät | Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften |
Studienzeit | 2012 bis 2016 |
Aktuelle Tätigkeit | Sprachassistentin für Kroatisch in der Unit für kroatische Sprache der Generaldirektion Übersetzung der Europäischen Kommission |
Warum haben Sie sich für ein Studium an der TU Dresden entschieden?
An der TUD bin ich gelandet, weil ich mich ursprünglich in die Stadt verliebt habe! Ich wusste sehr wenig über die Uni, da ich vor dem Studium noch nie in Dresden war und keinerlei Erfahrung hatte, aber was mich angesprochen hat, war das Konzept der Volluniversität und die Exzellenzinitiative. Außerdem, wenn man ein Studium der Germanistik und Kunstgeschichte anstrebt, dann ist Dresden mit seinem kulturellen Angebot definitiv eine der besten Städte für solche Fachkombination!
Wieso haben Sie gerade diese Studienrichtung gewählt?
Deutsch habe ich als Fremdsprache am Gymnasium gelernt und habe mich in die Sprache verliebt. Nach einem Schüleraustausch in Deutschland habe ich mich für die Sprache und das Land noch mehr begeistert, und irgendwann entstand der große Wunsch, Deutsch in Deutschland zu studieren. Ich wollte mich intensiv mit der Sprache und der deutschen Literatur beschäftigen, so dass ein Germanistikstudium nur eine natürliche Wahl war. Dazu war ich auch schon immer kunstbegeistert, und wollte mich auch mit dieser auf Deutsch auseinandersetzen – es klingt vielleicht banal und kitschig, aber meine Studienwahl war eine rein emotionale und intrinsische Angelegenheit!
Wer aus Forschung und Lehre hat Sie in Ihrer Studienzeit am meisten geprägt?
Es war die Frau Prof. Gudrun Loster-Schneider – sie befasste sich mit der polymethodischen Querschnittsdisziplin Geschlechterforschung und veranstaltete tolle zyklische Vorlesungen, Seminare und Colloquien zur Neueren deutschen Literatur- und Kulturgeschichte für Studierende aller Abschlüsse und Studiengänge. Ihre Perspektive war immer historisch-sensibel und interdisziplinär anschlussfähig und die Inhalte hatten immer einen Bezug zu gegenwärtigen Fragestellungen. Bei ihr habe ich auch meine Bachelorarbeit geschrieben!
Wo sind Sie heute beschäftigt, und in welcher Verantwortung?
Heute arbeite ich in der Europäischen Kommission – gerade wurde ich verbeamtet, nachdem ich ein umfangreiches Auswahlverfahren hinter mich gebracht habe. Nachdem ich 1,5 Jahre in der Audio-Visuellen Unit der Generaldirektion Kommunikation arbeitete, bin ich seit dem 16. Mai in der Übersetzungsunit für die kroatische Sprache tätig. Dort werde ich als Verwaltungs- und Sprachassistentin arbeiten und dafür sorgen, dass alle schriftlichen Texte der Europäischen Kommission makellos ins Kroatische übersetzt und EU-Bürgerinnen und -bürgern zugänglich gemacht werden.
Was würden Sie den heutigen Studienanfängerinnen und -anfängern mit auf den Weg geben?
Das zu studieren, was ihnen gefällt und sie bewegt. Weiterhin sollte man sich überlegen, wie man die Inhalte mit der Praxis verbindet und das Erlernte nachhaltig im Leben einsetzt. Und: Den Weg in die Kommission habe ich über das sog. Blue Book Traineeship geschafft, welches ich letztes Jahr absolviert habe. Das Traineeship-Programm könnte für viele Studierende aus verschiedenen Fachbereichen interessant sein!
Woran erinnern Sie sich besonders gern in Ihrer Studienzeit?
An Überblicksvorlesungen zu verschiedenen Epochen im Fach Kunstgeschichte sowie Kaffeepausen mit Kommilitoninnen und Kommilitonen, vor allem draußen im Sommer.
Wo war Ihr Lieblingsort an der Uni?
Ganz wichtig – wenn es um das Essenzielle geht, nämlich das Essen - dann war es definitiv die Asiatheke in der Reichenbachstraße! In meinem letzten Studienjahr habe ich dort fast täglich gegessen. Ansonsten die SLUB – während der Bachelorarbeit ist sie zu meinem zweiten Zuhause geworden. Der soziale Aspekt hat das Ganze besser gemacht – ich habe mich jeden Tag mit Freundinnen und Freunden getroffen, die auch ihre Abschlussarbeiten geschrieben haben und man hat sich gegenseitig unterstützt.
Wovon profitieren Sie noch heute/ hätten Sie sich mehr gewünscht?
Generell von der Erfahrung, ein Studium im Ausland und internationalem Umfeld gemacht zu haben – dies war nicht nur super interessant und bereichernd auf der inhaltlichen, fachlichen und persönlichen Ebene, sondern auch der Impuls und Wegweiser für meine weitere akademische Laufbahn, und damit auch meine spätere Karriere. Rückblickend kann ich sagen, dass das Erlernen der deutschen Sprache, das Studium in Deutschland und weitere internationale Erfahrungen mir sehr viele Türen eröffnet und mein Leben verändert haben!
Wie gelingt ein guter Berufseinstieg in Ihrer Branche?
Da das Studium der Germanistik und Kunstgeschichte sehr theoretisch ist, ist es vor allem wichtig, sich neben dem Studium zu engagieren – durch Nebenjobs oder Praktika. Man sollte so viel wie möglich unternehmen, um (relevante) Erfahrungen außerhalb der universitären Welt zu machen. So kann man sehen, was einem liegt und einen auch interessiert, aber auch Menschen kennenlernen und Netzwerke bilden. Ich glaube, dies ist letztendlich auch der wichtigste Punkt. Erfahrungen bringen einem konkrete Skills und steigern auch das Selbstbewusstsein, und wenn man das dann auch geschickt mit dem sozialen Aspekt kombiniert und Menschen kennenlernt, kann das sehr von Vorteil sein!
Was verbindet Sie heute mit der TU Dresden?
Haha, offensichtlich das Alumni-Netzwerk – ich schaue mir gerne den Newsletter an um zu sehen, was an der Uni noch passiert ist, seitdem ich nicht mehr da bin (und das ist mittlerweile schon eine ganze Weile), allgemein sowie in meinem Fachbereich.
Kontakt:
Dora Pelin