01.10.2021
Für mehr Wissenschaftlerinnen in Spitzenpositionen: TU Dresden zum dritten Mal im Professorinnenprogramm erfolgreich
Das Wissenschaftssystem in Deutschland macht es Frauen deutlich schwerer als Männern, es in der Wissenschaft ganz nach oben zu schaffen. Die TU Dresden will hier gegensteuern und hat nun über ihr Sachgebiet Diversity Management bereits zum dritten Mal Fördermittel im Rahmen des Professorinnenprogramms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) eingeworben. Mit ihrem Gleichstellungskonzept qualifizierte sich die TUD nach 2010 und 2015 auch für die dritte Programmphase (2020 – 2025) und erhält insgesamt 2,1 Millionen Euro.
Frauen sind in der Wissenschaft nach wie vor unterrepräsentiert. Zwar legen sie häufiger ein Abitur ab als Männer, beginnen ebenso häufig ein Studium wie diese und verfassen circa die Hälfte aller Promotionen; allerdings verlassen danach überdurchschnittlich viele Frauen die Wissenschaft und schreiben nur weniger als ein Drittel der Habilitationen. Aktuell besetzten Frauen in Deutschland nur etwa jede vierte Professur. Entscheidend sind deswegen strukturelle Veränderungen, um Frauen auch nach der Promotion im Wissenschaftssystem zu halten. Das Professorinnenprogramm des BMBF soll dazu einen Beitrag leisten.
Wie funktioniert das Programm? Hochschulen bewerben sich mit ihren Gleichstellungskonzepten. Bei positiver Begutachtung erhalten sie die Möglichkeit, bis zu vier Professorinnen (nebst Ausstattung) über fünf Jahre aus dem Programm (50% Bundes- und 50% Landesmittel) zu finanzieren. Die so freiwerdenden Haushaltsmittel an den Hochschulen werden zur Umsetzung von Gleichstellungsmaßnahmen verwendet.
Die TU Dresden kann nunmehr dank des Programms und der Unterstützung der drei neu berufenen Wissenschaftlerinnen Prof. Dr. Birte Platow (Religionspädagogik), Prof. Dr. Stefanie Schirmeier (Zoologie) und Prof. Dr. Alexandra Schwartz (Mathematik und Naturwissenschaften) deren frei werdende Haushaltsmittel für fünf Jahre zur Finanzierung von Gleichstellungsmaßnahmen nutzen. Dazu gehören u.a.
- Fortführung des Maria Reiche Postdoctoral Fellowship
- Leadership-Programm für Professorinnen
- Karriereprogramm für Postdokotorandinnen und Habilitandinnen
- Implementierung von Gender- und Diversitykompetenz als fächerübergreifende Angebote, insbesondere im Lehramtsstudium
- Fortführung des Projekts tryING – Probestudium für Ingenieurwissenschaften an der TU Dresden für Abiturientinnen
- Pflegeberatungsstelle
- Kinderbetreuungsbelegplätze, Kinderferienbetreuung
- Maßnahmen zur Erhöhung der Sichtbarkeit von Wissenschaftlerinnen in der Öffentlichkeit
Professorin Roswitha Böhm, Prorektorin Universitätskultur der TU Dresden, sagt dazu: „Die erneute Förderung der TU Dresden im Rahmen des Professorinnenprogramms freut mich sehr. Sie ist Anerkennung und Ansporn zugleich, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen, auf dem wir Gleichstellung als Querschnittsaufgabe und wesentlichen Teil des Profils der TU Dresden begreifen.“
Chancengleichheit an der TUD: https://tu-dresden.de/chancengleichheit
Ansprechpartnerin:
TU Dresden / Prorektorin Universitätskultur
Prof. Roswitha Böhm
Tel.: +49 351 463-34769