Semesterablauf
Egal ob du gerade dein Abitur machst oder schon deine Bewerbung für ein Studium an der TU Dresden abgeschlossen hast, du interessierst dich bestimmt für den Ablauf des Studiums. In Filmen, Serien oder auf Social Media sieht man oft wie Studierende Vorlesungen besuchen und den restlichen Tag entspannen und mit Freund:innen Zeit verbringen. Doch ganz so sieht das Leben als Student:in nicht aus.
Inhaltsverzeichnis
Semesterablauf
Ein Semester umfasst anders wie ein Schuljahr nicht ein ganzes Kalenderjahr, sondern nur 6 Monate. Ist ein Semester vorbei, schließt sich das neue Semester nahtlos an. Nach dem Wintersemester, in dem ein Studium normalerweise beginnt, folgt das Sommersemester. Jedes Semester is in folgende Phasen eingeteilt:
Die Vorlesungszeit ist die Zeit im Semester, in der Lehrveranstaltungen stattfinden und du theoretisch aktiv in der Uni bist. Warum theoretisch? Ganz einfach, hier an der TU Dresden gibt es keine Anwesenheitspflicht, d.h. du musst theoretisch zu keinen Lehrveranstaltungen erscheinen, lediglich deine Prüfungsleistungen ablegen. Doch ist das ohne die Veranstaltungen zu besuchen nicht unbedingt einfach. Wie intensiv du deine Veranstaltungen besuchen musst, wirst du nach einiger Zeit herausfinden.
Die Kernprüfungsphase schließt sich an die Vorlesungszeit an und liegt in der vorlesungsfreien Zeit. In diesen Wochen schreibst du Klausuren, es kann aber sein, das du Klausuren auch innerhalb der Vorlesungszeit schreiben musst. Wie viele Prüfungen du schreiben musst, ist abhängig davon, wie viele Module du belegst, dabei musst du auch nicht für jedes Modul eine Prüfung ablegen.
In der vorlesungsfreien Zeit hast du keine Lehrveranstaltungen, jedoch bedeutet das nicht unbedingt, dass du frei hast. Oft musst du an diesen Tagen oder in diesen Wochen an Abgaben arbeiten oder lernen. Wie viel du frei hast, hängt also an deinen Modulen und ist sehr schwer vorher zu wissen. Solltest du jedoch frei haben, kannst du die Zeit nutzen um ein Praktikum zu absolvieren - oder du machst ganz einfach Urlaub und genießt deine freie Zeit, denn eine Pause einzulegen ist auch wichtig :)
Lehrveranstaltungen
Doch bevor du schon deinen Urlaub planst, kommen wir nun zu den verschiedenen Lehrveranstaltungen, die es hier an der Universität gibt und die du während deines Studiums besuchen kannst. Denn diese sind ganz anders als du sie vielleicht aus der Schule kennst. Zwar ist der Tag auch in unterschiedliche Stunden untergliedert, doch gehen diese nicht mehr nur 45 Minuten, sondern 90 Minuten.
Hier sind die wichtigsten Veranstaltungsformate:
Vorlesungen sind ungefähr so wie du sie dir vorstellst. Du sitzt in einem großen Hörsaal und ein:e Dozent:in hält einen Vortrag über ein bestimmtes Thema. Bei dieser klassischen Lehrveranstaltung werden dir Grundlagenwissen und theoretische Konzepte vermittelt. Doch muss eine Vorlesung nicht nur einseitig und frontal unterrichtet sein, denn natürlich können Studierende Fragen stellen oder Fragen der Dozent:innen beantworten. Wie interaktiv die Lehrveranstaltung gestalten ist, obliegt der Lehrperson, aber natürlich auch der Motivation der Anwesenden. Die Vorlesungen werden normalerweise immer von der glichen Person gehalten, doch gibt es auch Vorlesungen, bei denen jede Sitzung von einer anderen Person gehalten werden. Die Vorlesung nennt man dann Ringvorlesung.
Ein weiteres Veranstaltungsformat sind Seminare. Hier sitzt du mit wesentlich weniger deiner Kommilitonen zusammen und wirst nicht frontal unterrichtet, sondern bist gefragt. Die Seminarleiter:innen (oft wissenschaftliche Mitarbeiter:innen der Professur) wiederholen einen Teil der Inhalte und vertiefen diesen dann spezifisch. Oft wird in den Seminaren über ein aktuelles Thema vor dem Hintergrund der theoretischen Inhalte diskutiert, weshalb ein Seminar von der Teilnahme der Studierenden lebt. Deine aktive Teilnahme an Referaten, Gruppenarbeiten oder Diskussionen ist also durchaus essentiell für das Gelingen der Veranstaltung. Doch wirst du natürlich zu keiner Teilnahme gezwungen, es sei denn die Leistung ist Teil deiner Prüfungsleistung, die du zum Bestehen des Moduls ablegen musst. Seminare finden normalerweise einmal wöchentlich statt, doch gibt es auch sogenannte Blockseminare. Hier hast du nur wenige Sitzungen, die nicht nur die üblichen 90 Minuten gehen, sondern wesentlich länger. Die langen Sitzungen ermöglichen dir eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema, ohne schnell unterbrochen zu werden, doch fordern sie auch viel Konzentration und Durchhaltevermögen von dir.
Lehrveranstaltungen werden jedoch nicht nur von Professor:innen geleitet, auch Studierende haben die Möglichkeit dazu. Haben sie ein Modul besonders gut verstanden und großes Interesse daran, dann können sie ein Tutorium leiten. Allerdings stehen hier Student:innen höherer Semester vor dir, die den in den Vorlesungen behandelten Stoff noch einmal besprechen. Oft bringen die Tutor:innen den Stoff aber verständlicher und leichter rüber, da sie die Studierendenperspektive nur zu gut kennen. Hier werden aber auch die theoretischen Grundlagen deiner Aufgaben erklärt, z.B. wie man wissenschaftlich arbeitet, Hausarbeiten oder Bibliografien schreibt. Da die Tutor:innen aus höheren Semestern kommen, kannst du wertvolle Tipps von ihnen bekommen, die dir sicherlich im Laufe deines Studiums weiterhelfen werden, Vielleicht willst du deine eigenen Erfahrungen selber weitergeben, die Möglichkeit hast du, in dem du selber Tutor:in wirst.
Ein weiteres Veranstaltungsformat sind Übungen. Diese werden auch von Tutor:innen geleitet und sollen dir dabei helfen, dein theoretisches Wissen auf die Praxis anzuwenden zu können. Das kann z.B. in Form von Rechenaufgaben oder Programmierungen der Fall sein.
Selbstständigkeit
Doch ist der Ablauf nicht der einzige Unterschied zur Schule, eigentlich ist ein Studium damit gar nicht vergleichbar. Ein Studium fordert von dir viel mehr Selbstständigkeit und Disziplin, da niemand wirklich hinterher ist, dass du deine Aufgaben machst. Das liegt nun alles in deiner eigenen Verantwortung. Doch kein Grund zur Sorge! Natürlich wirst du nicht allein gelassen. Du kannst deine Fragen immer an die Dozierenden oder an deine Kommiliton:innen richten.
Prüfungsleistungen
Jetzt ist es noch wichtig zu wissen was Prüfungsleistungen sind. Auch hier gibt es verschiedenste Arten, die abhängig von deinem Modul sind. Wenn du wissen willst, welche Leistungen du für ein Modul absolvieren musst, dann solltest du in die Modulbeschreibung in deiner Studienordnung schauen, dort findest du eine Beschreibung dazu. Prüfungsleistungen sind mit Tests, Klassenarbeiten oder Vorträgen in der Schule vergleichbar. Die Leistungen werden ebenfalls mit Noten von 1,0 bis 5,0 benotet. Bestehst du deine Prüfungen mit 4,0 oder besser, dann hast du dein Modul bestanden und bekommst Credits dafür.
Credits, oder auch ECTS-Punkte genannt, sind eine Maßeinheit für den Aufwand, den du für ein Modul erbringen musst. Die Zeit umfasst nicht nur die Zeit, die du in der Veranstaltung sitzt, sondern auch die Zeit die du zur Vor- und Nachbereitung, zum Selbststudium, zur Vorbereitung auf die Prüfung und zum Ablegen der Prüfung nutzt. Ein Credit entspricht dabei 25 bis 30 Stunden Aufwand, heißt ein Modul welches 5 ECTS umfasst, hat einen Arbeitsaufwand von 125 bis 150 Stunden. In einem Semester solltest du laut Studienordnung meist ca. 30 ECTS ablegen, das heißt du arbeitest 750 bis 900 Stunden innerhalb eines Semesters. Um einen Abschluss zu erreichen, brauchst du eine gewisse Anzahl an Credits, für einen Bachelor-Abschluss z.B. 180 Credits, was einem Umfang von 6 Semestern, also 3 Jahre Vollzeitstudium entspricht.
Wie viele Credits ein Modul liefert, wie viele Credits du brauchst und weitere Infos dazu findest du in deiner Studienordnung und den Modulbeschreibungen.
Doch bevor du Credits bekommst, musst du erst einmal deine Prüfungsleistungen ablegen. Hier eine Übersicht über die wichtigsten:
- Es gibt schriftliche Prüfungen, oder auch Klausuren genannt, die du über 60 oder 90 Minuten schreibst. Hier wird die Wiedergabe und Anwendung des Wissens welches dir in der Vorlesung vermittelt, wurde verlangt. Es gibt aber auch sogenannte Open-Book-Klausuren, in welche du die Materialien der Vorlesung mit in die Klausur nehmen darfst. Die Klausuren können vor Ort auf Papier geschrieben werden oder online auf deinem Laptop. Diese Online-Klausuren finden meist trotzdem vor Ort, in einem Hörsaal statt.
- Es gibt auch mündliche Prüfungen, bei denen du alleine oder mit Partner:innen Fragen vor den Prüfer:innen beantworten musst.
- Vielleicht steht in deiner Modulbeschreibung als Prüfungsleistung aber auch ein Portfolio. Dieses umfasst meist mehrere Prüfungsleistungen, beispielsweise Abgaben während des Semesters, wie Literaturfragen, Reflexionen oder Referate und eine Abgebe zum Ende des Semesters, z.B. eine Klausur, eine Hausarbeit oder ein Essay. Wie genau das Portfolio aufgebaut ist, wird dir in der Vorlesung oder im Seminar genauer erklärt.
- Des Weiteren gibt es auch Präsentationen oder Referate, Seminararbeiten, praktische Prüfungen oder Projektarbeiten als Prüfungsleistungen.