Prof. Dr. rer. nat. Ursula Köhler
Geboren: 6. August 1921 in Dresden
Gestorben: 14. Juni 1995 in Dresden
Fakultät: Psychologie
Akad. Titel: Prof. Dr. rer. nat.
Ursula Köhler absolvierte ihre Schulausbildung an der Staatlichen höheren Mädchenbildungsanstalt Dresden-Johannstadt, die sie ab 1932 besuchte. Nach dem Abitur begann sie 1940 ein Studium der Mathematik an der Universität Göttingen. Anschließend setzte sie ihre Ausbildung von 1942 bis 1945 an der Technischen Hochschule Dresden fort, wo sie Biologie, Geographie und Mathematik studierte.
Im Jahr 1947 legte Ursula Köhler die Prüfung für das höhere Lehramt ab und arbeitete danach als Assistentin am Institut für Psychologie der Technischen Hochschule Dresden. Neben ihrer Lehrtätigkeit absolvierte sie 1952 das Diplom in Psychologie. Nach ihrer Promotion im Jahr 1959 war sie als Oberassistentin tätig und übernahm 1960 eine Dozentur für Psychologie an der TH Dresden. Zwischen 1960 und 1962 war sie außerdem in der Abteilung Gesundheits- und Sozialwesen des Rates des Bezirks Dresden beschäftigt.
Im Jahr 1978 wurde Ursula Köhler als erste Frau zur außerordentlichen Professorin für Arbeitspsychologie an der Sektion Arbeitswissenschaften der Technischen Universität Dresden berufen. In dieser Position wirkte sie bis zu ihrer Emeritierung im Jahr 1981.
Nach der politischen Wende von 1989 engagierte sich Prof. Köhler weiterhin aktiv in wissenschafts- und hochschulpolitischen Fragen und setzte sich bis zu ihrem Tod für die rentenrechtlichen Belange ehemaliger Hochschulangehöriger ein.
Prof. Dr. Ursula Köhler verstarb am 14. Juni 1995 im Alter von 73 Jahren in Dresden. Sie prägte dieLehre und Forschung an der Technischen Hochschule bzw. Technischen Universität Dresden maßgeblich. In ihrer Forschung beschäftigte sie sich mit dem Arbeitsverhalten Erwachsener und suchte nach Kriterien, um es zu analysieren und zu beschreiben. Damit prägte sie die Methodik der psychologischen Arbeitsanalyse, insbesondere im Bereich des Arbeitsschutzes. Als Vorreiterin in einem damals von Männern dominierten Bereich zeigt ihre Geschichte, welche Chancen sich durch Veränderungen ergeben und wie durch ihr Vorangehen der Weg für zukünftige Wissenschaftlerinnen geebnet werden konnte.