Aug 11, 2025
Sommerferien produktiv genutzt: Weiterentwicklung des inklusiven Klassenraums an der 117. Grundschule Dresden

Studentische Unterstützerinnen erproben Tischkonstellationen für den Klassenraum
Während die Klassenräume der 117. Grundschule in der schulfreien Zeit leer blieben, wurde der inklusive Lehr-Lern-Raum systematisch weiterentwickelt. Ziel der intensiven Sommerarbeiten war es, die Lernumgebung noch stärker an den Prinzipien von Inklusion, Flexibilität und Barrierefreiheit auszurichten.
Im Zentrum der Maßnahmen stand die didaktisch fundierte und barrierearme Aufbereitung der Unterrichtsmaterialien. Hierzu zählten die strukturierte Beschriftung und Bebilderung von Lehrmitteln sowie die Ergänzung durch Braille-Beschriftungen und akustische Vertonungen an den Schränken. Dieses Vorgehen orientiert sich am „Drei-Sinne-Prinzip“ (vgl. Czaja, 20231), das visuelle, auditive und taktile Zugänge kombiniert. Ziel ist es, bestehenden baulichen Barrieren durch transparente und flexibel einsetzbare Systeme wirksam zu begegnen und so eine möglichst barrierearme Nutzung des Raumes zu ermöglichen.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der räumlichen Gestaltung: Das mobile Mobiliar wurde in unterschiedlichen Raumsettings erprobt und fotografisch dokumentiert. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse fließen in eine Handreichung für Lehrkräfte ein, die verschiedene Tischanordnungen und deren didaktische Potenziale aufzeigt.

Neuanordnung der Tische zur Generierung einer Freifläche in der Raummitte
Darüber hinaus wurde im Rahmen eines Projekttreffens gemeinsam mit der Klassenlehrkraft und dem Hortner der Klasse die Planung für das neue Schuljahr abgestimmt. Dabei wurden pädagogische Zielsetzungen, Raumnutzungsideen und organisatorische Abläufe im Sinne einer ganzheitlichen Gestaltung des Lernalltags besprochen und koordiniert.
Auch externe Partner:innen wirkten aktiv an der Weiterentwicklung mit: Unter der Leitung von Amtsleiterin Dr. Katrin Düring führten Mitarbeitende des Amtes für Schulen der Landeshauptstadt Dresden, das seit Beginn maßgeblich an dem Projekt beteiligt ist, eine Dienstberatung direkt im neugestalteten Raum durch. Im Fokus stand dabei die Einordnung der Neuanschaffungen sowie die Reflexion des zugrunde liegenden Raumkonzepts mit der Projektleitung. Ergänzend dazu fand ein Austausch mit dem Medienpädagogischen Zentrum Dresden zur technischen Infrastruktur des Raumes statt, um Transfer- und Erweiterungspotenziale der digitalen Medien im Raum zu erörtern.
In der ersten Schulwoche werden zudem die bestellten Sofaelemente geliefert, die den Raum vorerst komplettieren – und den Schülerinnen und Schülern ein lernförderliches und einladendes Umfeld zum Schulstart bieten.
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Czaja, T. (2023). Der Einfluss der Lernumgebung auf gelingende Inklusion. Der Lehr-Lern-Raum Inklusion: Ein Klassenzimmer der Zukunft? In Beier, F. (Hrsg.). Schule, Unterricht und Profession. Empirische Studien zur Lehrkräftebildung (S. 217–230). Münster: Waxmann.