Studienwahl Ingenieurwissenschaften
Fächergruppenorientierung und zu den Möglichkeiten einer Einflussnahme
Laufzeit
01/2008 - 6/2009
Auftraggeber
Finanzierung durch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst
Ziele/ Kurzbeschreibung
Hochqualifizierte Ingenieurwissenschaftler und Ingenieurwissenschaftlerinnen gelten oft als Garanten, zumindest als eine wesentliche Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit einer hoch technisierten Gesellschaft wie Deutschland. Dies wird von Politik und Wirtschaft besonders dann wahrgenommen, wenn sich ein Mangel an Nachwuchskräften auf dem Arbeitsmarkt abzeichnet. Verschiedene Diskussionen zur stärkeren Rekrutierung ausländischer Fachkräfte für die hiesige Wirtschaft, wie sie in den letzten Jahren beispielsweise um die Bluecard für ausländische Ingenieure oder die Greencard für ausländische Informatiker geführt worden sind, weisen auf den sich immer deutlicher abzeichnenden Mangel an technischen und auch naturwissenschaftlichen Nachwuchskräften hin. Der Bedarf an hochqualifizierten Fachkräften und die Nachfrage nach entsprechenden Studienplätzen scheinen zum Teil weit auseinander zu klaffen. Insbesondere in den im engeren Sinne technischen Fachrichtungen verdichten sich inzwischen die Befürchtungen, dass in den nächsten Jahren der Nachwuchs, der die Universitäten und Fachhochschulen verlässt, nicht einmal den Ersatzbedarf auf dem Arbeitsmarkt durch altersbedingtes Ausscheiden ausgleichen kann. Obwohl schon ein Mangel an Ingenieuren vorhanden ist oder zumindest befürchtet wird, sind die vorhandenen Kapazitäten in den Ingenieurwissenschaften an den Hochschulen nicht ausgelastet. Dieser Sachverhalt verweist darauf, dass der vielfach beklagte Nachwuchsmangel weniger ein Problem des Studienplatzangebots als primär ein Nachfrageproblem ist und nicht allein, aber auch mit der schwankenden Attraktivität dieser Studienfächer zusammenhängt.
Zum Thema Studium der Ingenieurwissenschaften gibt es heute bereits eine unübersichtliche Fülle von Forschungsarbeiten, Programmen und Modellversuchen in der Praxis. Die vorhandenen Programme und Modellversuche zielen vor allem darauf ab, bei jungen Frauen Interessen an technischen Richtungen zu stärken und hier “mentale“ oder motivationale Distanzen gegenüber diesen Fachrichtungen abzubauen.
Ziel der Studie war es, die Entwicklung der Studiennachfrage in den Ingenieurwissenschaften nachzuzeichnen und im Anschluss daran den Forschungsstand zu den Gründen und Ursachen für die stagnierende Nachfrage nach ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen sowie den Möglichkeiten, diesen entgegenzuwirken und die Attraktivität eines ingenieurwissenschaftlichen Studiums zu vergrößern, zusammenzutragen und zu ordnen. Hierzu wurden keine eigenen Erhebungen durchgeführt, sondern eine umfassende Auswertung der amtlichen Hochschulstatistik und der verfügbaren empirischen Untersuchungen zugrunde gelegt. Dabei steht nicht nur Gesamtdeutschland im Blickpunkt der Betrachtung, sondern speziell auch der Freistaat Sachsen.
Projektleitung
Prof. Dr. Karl Lenz
Prof. Dr. Andrä Wolter
Mitarbeiterin
Dipl.-Soz. Antje Jahn