Arbeitsstelle Migrationsliteratur
Bereits im Jahr 1998 hat Walter Schmitz in Zusammenarbeit mit der Konrad Adenauer Stiftung in Dresden eine Tagung „Wanderer – Auswanderer – Flüchtlinge. Deutschsprachige Autorinnen und Autoren nichtdeutscher Muttersprache“ durchgeführt, die unter anderem Fachvorträge mit Lesungen kombinierte. Vertieft wurden die Verbindungen mit nicht wenigen Autoren und Autorinnen nicht zuletzt dank der Förderung durch die Robert Bosch Stiftung, etwa durch die Teilnahme an der Veranstaltung in der Villa Decius in Krakau im Jahr 2001. Vor allem aber wurde von 2000 bis 2011 am MitteleuropaZentrum der Technischen Universität Dresden unter seiner Projektleitung die Chamisso-Poetikdozentur für Migrantenliteratur durchgeführt. Poetikdozentinnen und -dozenten waren: Yüksel Pazarkaya, Gino Chiellino, Adel Karasholi, Ilma Rakusa, Vladimir Vertlib, José F.A. Oliver, Zsuzsanna Gahse, Hussain Al-Mozany, Ota Filip und Francesco Micieli.
Die Poetikdozenturen werden publiziert, dazu wurde eine eigene Buchreihe „Wortwechsel“ gegründet. Die Bände enthalten jeweils ein ausführliches Nachwort und eine Bibliographie.
Chamisso-Preis/Hellerau
2019 wurde in Dresden ein neuer Chamisso-Preis gestiftet, mit dem Autorinnen und Autoren geehrt werden sollen, die aus ihrer persönlichen Erfahrung eines Sprach- oder Kulturwechsels heraus literarische Antworten auf die Herausforderungen unserer pluralen und globalisierten Welt formulieren. Das MitteleuropaZentrum hat die Stiftung des neuen Preises von Anbeginn unterstützt und für das Gründungsjahr das Preissekretariat des Chamisso-Preises/Hellerau übernommen.
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Chamisso-Poetikdozentur
Für die Poetikdozentur lud das MitteleuroapZentrum in Zusammenarbeit mit der Robert Bosch Stiftung und dem Lehrstuhl Neuere deutsche Literatur und Kulturgeschichte der TU Dresden von 2000-2011 Autoren und Autorinnen ein, die in ihren Vorlesungen Fragen nach dem Schreiben in der Fremde, eigenen Migrationserfahrungen und interkultureller Wahrnehmung nachgehen.
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Publikationen und Vorträge
Walter Schmitz / Daniela Kölling: Gibt es eine Literatur der Migration? Zur Konzeption eines Handbuchs zur Literatur der Migration in den deutschsprachigen Ländern seit 1945. In: Wie viele Sprachen spricht die Literatur? Deutschsprachige Gegenwartsliteratur aus Mittel- und Osteuropa, hrsg. von Renata Cornejo, Sławomir Piontek, Izabela Sellmer u. Sandra Vlasta, Wien: Praesens Verlag 2013.
[Abstract]
Walter Schmitz: Gibt es eine Literatur der Migration? Zur Konzeption eines Handbuchs zur Literatur der Migration in den deutschsprachigen Ländern seit 1945.
[zur Vortragspräsentation]
Handbuch Literatur der Migration im deutschsprachigen Raum seit 1945
Mit dem Handbuch soll die Literatur von deutschsprachigen AutorInnen nichtdeutscher Muttersprache sowie derjenigen AutorInnen, die sich mittlerweile als Angehörige einer Folgegeneration dieser Gruppe zurechnen lassen und oftmals gerade diese Zuordnung auch selbst thematisieren, zum ersten Mal umfassend vorgestellt werden.
Der erste Teil des Handbuchs stellt die Entwicklung der Literatur der Migration in den Kontext gesellschaftlicher Entwicklungen und Debatten. Im zweiten Teil werden systematische Aspekte der deutschsprachigen Literatur der Migration veranschaulicht; der dritte und programmatische Teil umfasst insgesamt 245 Artikel zu den einschlägigen AutorInnen und Werken.
Bisher erschienen ist Band 1 des Handbuchs.
Seminar Migrationsliteratur am Institut für Germanistik / Lehrstuhl für Neuere deutsche Literatur und Kulturgeschichte
Im Wintersemester 2011/2012 wurde unter Leitung von Prof. Walter Schmitz, begleitet von Daniela Kölling, im Rahmen des Master-Studiengangs Germanistik an der TU Dresden ein Projektseminar zum Thema 'Migrationsliteratur' angeboten. Neben einer thematischen Einführung wurde den Studierenden die Möglichkeit geboten, selbst Werkartikel für Neuerscheinungen bekannter 'Migrationsautoren' zu verfassen. In dem praxisorientierten Seminar sollten sich die Studierenden außerdem kritisch mit Forschungsliteratur auseinandersetzen, die sich mit dem Thema 'Migrationsliteratur' befasste, um nicht nur allgemeine literaturwissenschaftliche Praktiken kennenzulernen, sondern gleichsam einen nachhaltigen Eindruck der Spezifik des Forschungsgegenstandes zu bekommen.
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