Ausgangslage
Die Technische Universität Dresden (TUD) beschreibt in ihrer Strategie als Exzellenz-Universität die Digitalisierung als einen zentralen Innovationstreiber. Neben den dort adressierten Aspekten zur Digitalisierungsforschung und den geplanten Maßnahmen zur weiteren Digitalisierung in der Verwaltung fokussiert die TUD digitale Ansätze in der Lehre als integrales Element von Innovation, Individualisierung, Qualitätssicherung und Internationalisierung. Gestärkt werden diese Ansätze durch eine zentrale Supportstruktur, die am Zentrum für interdisziplinäres Lernen und Lehren (ZiLL) angesiedelt ist. Weiterbildungen für Wissens- und Handlungskompetenzen im Feld digitaler Lehre werden zusammen mit dem Zentrum für Weiterbildung (ZfW) entwickelt und angeboten. In Kooperation mit dem Zentrum für Informationstechnik und Hochleistungsrechnen (ZIH) sowie dem Else Kröner-Fresenius-Zentrum für Digitale Gesundheit (EKFZ) werden technologische Dimensionen der Digitalisierung von Lehr- und Lernprozessen mit Beratungs-, Schulungs- und Serviceangeboten unterstützt.
Problemstellung und Herausforderungen
Viele Ansätze und Lösungen in der digital gestützten Hochschullehre sind noch immer insular und auf spezielle Anwendungsfelder konzentriert. Auch sind relevante Veranstaltungsformate (z. B. Praktika), oft aufgrund fehlender didaktischer Voraussetzungen, bisher kaum digital umgesetzt. Die Coronapandemie macht diese Probleme unmittelbar sichtbar, eröffnet aber auch Orientierungschancen:
- Die Notwendigkeit, Veranstaltungsformate zu virtualisieren und Lernende wie Lehrende hochschul- und digitaldidaktisch zu unterstützen, ist eine immense Herausforderung.
- Plattformen stoßen weiterhin technisch an ihre Grenzen; deren Skalierung auf den simultanen Betrieb ist immer noch eine zentrale Aufgabe.
- Lernende und Lehrende müssen sich im Umgang mit digitalen Technologien stärker wechselseitig unterstützen und den Technologieeinsatz kritisch reflektieren.
- Neben einer strategischen Zielorientierung, die Offenheit und Zusammenarbeit stärkt, ist für die zeitgemäße akademische Lehre von besonderer Relevanz, dass innovative und erfolgreich evaluierte Virtualisierungen langfristig in der Studiengangsentwicklung, in der Auslegung von Prüfungsrecht und in den Curricula verankert werden.
Schlussfolgerungen
Die vier oben genannten Aspekte wurden 2020 in einem Positionspapier in kurz-, mittel- und langfristige Ziele für die digitale Ergänzung der Lehre an der TUD übertragen und mit Vorschlägen für die konkrete Umsetzung unterlegt. Den aktuellen Stand gilt es unter systematischem Einbezug der Studierendenperspektive fachkulturübergreifend und unter den Vorzeichen von Informationssicherheit zu diskutieren, zu prüfen sowie durch Nutzung von Synergien und Transfermöglichkeiten zu vernetzen und nachhaltig weiterzuentwickeln. Genau diese Orchestrierung bereits vorhandener Strukturen und Angebote sowie die Komposition und Erprobung neuer Ansätze ist die Aufgabe von virTUos. Virtuelles Lehren und Lernen an der TU Dresden im Open Source-Kontext soll im Rahmen eines Dresdner Modells der Digitalisierung in der Hochschullehre fachkulturübergreifend implementiert werden. Für die auf Forschung fokussierende Exzellenzförderung wird hiermit ein notwendiges komplementäres Maßnahmenpaket zur Digitalisierung der Lehre an der TUD formuliert, zu der die hier adressierte Förderbekanntmachung ein ideal passfähiges Instrument liefert.
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