10.01.2020
Arbeitsräume für die Studierenden der Fakultät Architektur der TU Dresden
„Wie soll man lernen, Platz und Raum zu entwerfen, wenn beides fehlt?“ – unter diesem Motto fanden sich Studierende von Architektur und Landschaftsarchitektur zu einer Demonstration vor dem Hauptsitz ihrer Fakultät am Zelleschen Weg zusammen. Gemeinsam appellierten Sie an die zuständigen Stellen, kurzfristig mehr Raum für studentische Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen. Mit einer Petition verliehen sie ihrer Forderung Nachdruck.
Fakt ist: Die Arbeitsraumsituation für Architektur- und Landschaftsarchitekturstudierende an der TU Dresden ist derzeit prekär. Auf ca. 1000 Studierende kommen knapp 100 Arbeitsplätze. Arbeitsräume jedoch sind, besonders in den Studiengängen Architektur und Landschaftsarchitektur, essentiell: Gerade hier findet interdisziplinärer fachlicher Austausch statt. Zudem bietet ein eigener Arbeitsplatz die Möglichkeit, auch großmaßstäbliche Entwürfe und Modelle konzentriert und in Gruppen bearbeiten zu können.
Nachweislich verbessert sich dadurch nicht nur der soziale Zusammenhalt innerhalb des Studienganges: Vor allem Ergebnisse von Entwürfen und Foschungsprojekten profitieren von der Zusammenarbeit in Arbeitsräumen. Nicht nur seitens der Studierenden ist die Forderung nach letzteren begründet: Auch in der Unesco-Charta, mitbearbeitet durch die UIA (Union Internationale des Architectes) finden „angemessene Atelierräume, Labors, Forschungseinrichtungen, moderne Studienräume, Bibliotheken“ als Grundlage einer zeitgemäßen Architekturausbildung explizit Erwähnung.
Eine Verbesserung der Lernbedingungen ist nun, vier Monate nach der Demonstration, in Sicht: Ende November fand eine Besichtigung in der Bamberger Straße statt. Das campusnahe Gebäude beherbergt in der dritten Etage bereits knapp 80 Arbeitsplätze für Studierende der Fakultät. Etwa 250 sollen nun dazu kommen. Dafür werden zeitnah Teile des Haupt- und Nebengebäudes vom Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) angemietet und im nächsten Schritt umgebaut.
Für die Studierenden zur Verfügung sollen die zusätzlichen Arbeitsplätze dann ab dem Wintersemester 2020 stehen. Dabei ist der Großteil der Arbeitsplätze für die dann frisch immatrikulierten Erstsemesterstudierenden vorbehalten; so könnten auch Lehrveranstaltungen dort stattfinden. Die restlichen Plätze sollen an Studierende aller Semester vergeben werden.
Damit wird das Kontingent an Arbeitsplätzen von knapp 100 auf etwa 350 aufgestockt. Für mehr 1000 Studierende (Tendenz steigend!) der Fakultät Architektur ist dies immer noch ausbaufähig, so die Meinung des Fachschaftsrates Architektur und Landschaftsarchitektur. Ein guter Anfang sei aber mit den neu dazukommenden Arbeitsräumen in jedem Fall gemacht. Gerade die Tatsache, dass die Arbeit und den Austausch in Arbeitsräumen für die ab 2020 neu immatrikulierten Studierenden selbstverständlich sein werde, eröffne große Potenziale.