Mar 12, 2021
Kürzungen von Tutorienmitteln
An den Fakultäten der Technischen Universität Dresden betragen die zugewiesenen Tutorienmittel für das Sommersemester 2021 und das Wintersemester 2021/22 nur 40% der Summe des Vorjahressemesters. Damit entfallen mehr als die Hälfte aller studentischen Arbeitsplätze mitten in einer globalen Pandemie, also in einer Zeit, in der die Einkunftsmöglichkeiten der Studierenden ohnehin erheblich geschrumpft sind. Das Wegfallen von SHK-Jobs kann somit für viele Studierende auch das vorzeitige Ende des Studiums bedeuten.
Das Vermitteln der Lehrinhalte von Studierenden an Studierende ist ein essenzieller Bestandteil der Lehre an der TU Dresden. Zudem sind SHKs erheblich an der Erstellung von erfolgreichen digitalen Lehrkonzepten während der Corona-Pandemie beteiligt. Dies gründet darauf, dass Tutor*innen selbst näher an den Studierenden sind und die Probleme mit dem Lernstoff besser nachvollziehen können. Das Wegfallen studentischer Tutor*innen bringt damit auch einen Einschnitt in die Lehrqualität, welche aufgrund der Corona-Pandemie bereits jetzt schon dürftig ist. Einige Fakultäten gleichen die fehlenden Mittel mit eigenen Geldern aus, trotzdem wird so das Geld für Lehre an anderer Stelle fehlen und kann dementsprechend nicht die Lösung sein.
Die Arbeit der Landesstudierendenvertretung KSS ergibt, dass es sich um ein sachsenweites Problem handelt und Hochschulen im ganzen Land Sachsen betroffen sind.
Bildung und Hochschulen sind Ländersache und normalerweise kommt das Geld vom Land Sachsen und wird durch das Bundesministerium für Wissenschaft zugewiesen. Ab und zu gibt es Programme bei denen der Bund Geld zuschießt. Zum Beispiel der Hochschulpakt. Anscheinend waren bis jetzt, in diesem Hochschulpakt einige Mittel für Tutorien beinhaltet.
Nun wurde die Nachfolge für diesen Pakt, welcher 2020 ausgelaufen ist verhandelt. Der Zukunftsvertrag Lehre und Studium.
Laut Universität fehlen an dieser Stelle nun Mittel für Tutorien, weswegen es bei der Zuweisung der Mittel an die Fakultäten, zu der oben angesprochenen Kürzung um 60% kam.
Bei einem Termin der Landesstudierendenvertretung mit dem Staatsminister berichtete das Ministerium, dass bei den Verhandlungen nun die Zusage des BMBF für Zuweisungen aus dem Hochschulpakt kam. Das Staatsministerium versicherte der KSS gegenüber, dass mit diesen Zuweisungen genug Geld an den Hochschulen vorhanden sein wird, sodass damit Kürzungen bei den Tutor*innen zunächst nicht mehr notwendig sind.
Rektorin und Kanzler konnten den studentischen Vertreterinnen im Senat nicht bestätigen, dass mit der kürzlich ergangenen Zuweisung die Finanzierung der Tutorien erfolgen kann. Die Problematik des auslaufenden Hochschulpakts bestehe weiter.
Das heißt für uns: keine Rücknahme der Kürzungen von Tutorienmitteln im Sommersemester von Uni-Seite.
Der Verlust von mehr als der Hälfte studentischer Arbeitsplätze bleibt ein großes Problem, das wir so nicht hinnehmen können und werden.
Wir haben momentan einige FSR Mitglieder in einer Gruppe von ca. 30 Studierenden aus verschiedensten Fachrichtungen, die gemeinsam mit Stura und KSS, auf diese Situation reagieren und sich aktiv gegen diese Kürzungen aussprechen.
Innerhalb der nächsten Tage und Wochen, sind Protest und eine öffentliche Stellungnahme zu erwarten.