Forschung
Hochfeste Betone und Dualphasenstähle, Keramiken und Faserverbundwerkstoffe - diese komplizierten Materialien spielen am Institut für Mechanik und Flächentragwerke eine wichtige Rolle. In vielen Fällen stellt deren akkurate Modellierung, wie sie für hochtechnologische Anwendungen notwendig ist, eine Herausforderung dar. Am Institut werden numerische Methoden entwickelt, mit denen sich das oft mulitphysikalische Verhalten moderner Materialien auf verschiedenen Skalen und skalenübergreifend vorhersagen lässt. Die Forschungsprojekte am Institut gliedern sich in die folgenden fünf Forschungsfelder:
Forschung
Zentrale Forschungsgebiete am Institut für Mechanik und Flächentragwerke sind effiziente numerische Methoden in der Bruchmechanik für unterschiedliche Materialien, Mehrskalenmethoden für bruchmechanische Vorgänge und heterogene Materialien sowie Materialmodellierung komplexer Materialien und Mehrfeldprobleme.
Im Bereich Bruchmechanik werden Methoden zur Simulation dreidimensionalen Rissfortschritts basierend auf der eXtended Finite Element Method (XFEM) entwickelt. Anwendungen sind unter anderem die Vorhersage der Rissausbreitung in mechanisch und thermisch hoch belasteten, regenerierten Turbinenschaufeln von Flugtriebwerken, die Lebensdauerberechnung hochfester Betone unter zyklischer Belastung sowie die Rissentstehung und -ausbreitung in polykristallinen Mikrostrukturen von Dualphasenstählen während der Umformung.
Für diese Anwendungsgebiete werden auch Mehrskalenmethoden entwickelt, um das mikrostrukturelle Verhalten der betrachteten Materialien sowie dessen Einfluss auf die Rissausbreitung berücksichtigen zu können. Ein weiteres Forschungsfeld im Bereich Bruchmechanik ist die XFEM-basierte Simulation von hydraulic fracturing Prozessen zur Gewinnung geothermischer Energie. Für die Weiterentwicklung komplexer Fertigungsprozesse, wie z.B. dem Tailored Forming ist es notwendig, die Materialmodellierung für die hybriden Bauteile zu verbessern. Dies betrifft insbesondere den Umformprozess und die dabei auftretenden sehr komplizierten Vorgänge in der Fügezone, die auch multiphysikalische Effekte mit einschließen. Hierfür ist eine akkurate Modellierung der Mehrfeldprobleme unerlässlich.
Ein weiteres Forschungsgebiet am Institut für Mechanik und Flächentragwerke ist die Entwicklung numerischer Methoden. Dies betrifft insbesondere die Weiterentwicklung von Finite Elemente Methoden und eXtended Finite Elemente Methoden zur Verbesseung der Robustheit, Genauigkeit und Anwendbarkeit auf spezielle Problemstellungen.
Auf dem Gebiet der Kontinuumsdynamik treten Themen wie die Wellenausbreitung in heterogenen Materialien oder der Einfluss nichtmaterieller Randbedingungen in den Fokus der Forschung. Als Einwirkungen werden dabei neben allgemein zeitabhängigen Belastungen speziell zeitharmonische Anregungen und Impaktvorgänge berücksichtigt.
Neben der Übertragung aktueller Forschungsergebnisse in die Lehre ist die Fachdidaktik der Ingenieurwissenschaften selbst auch Gegenstand der Forschung. Ziel ist es hierbei unter anderem, den Studienerfolg Studierender nachhaltig zu vergrößern und auf diese Weise persönliche sowie gesellschaftliche Ressourcen zu schonen.
Von zentraler Bedeutung für die Forschung innerhalb des Instituts ist der interdisziplinäre Charakter, der sich auch durch Kooperationen mit Partnern anderer Disziplinen, wie der Biologie, Medizin, Mathematik und Psychologie zeigt.