Forschungsvorhaben TRANSWASTE
Formalisierung der informellen Sammlung und grenzüberschreitenden Verbringung von Abfällen und Wertstoffen in Zentral- und Osteuropa
Formalisation of informal sector activities in collection and transboundary shipment of wastes in und to CEE
Partner:
- Universität für Bodenkultur Wien, Österreich
- BAY-LOGI Institute for Logistics and Production Systems, Ungarn
- REPANET, Slowakei
- SAT Austrian Society for Systems Engineering and Automation, Österreich
- WAMECO S.C., Polen
- ARGE Abfallvermeidung, Ressourcenschonung und nachhaltige Entwicklung GmbH, Österreich
Finanzierung: Europäische Union – Interreg IVb
Laufzeit: Januar 2009 - Juni 2012
Projektbeschreibung:
Mittlerweile arbeitet das Institut für Abfallwirtschaft und Altlasten bereits drei Jahre an dem Projekt TRANSWASTE. Es ist ein Verbundprojekt von 7 verschiedenen Partnern aus den Ländern Polen, der Slowakei, Ungarn, Österreich und Deutschland und wird durch das CENTRAL EUROPE Programme finanziert und durch den EFRE kofinanziert. Unter der Leitung der Universität für Bodenkultur Wien analysieren die Partner Materialströme, die durch Personen(gruppen), dem sogenannten informellen Sektor, aus Ländern mit einem „hohen abfallwirtschaftlichen“ Standard in Länder mit niederem Standard verbracht werden. Er verfügt weder über einen offiziellen Auftrag noch über vorgeschriebene Genehmigungen oder Autorisierung. Daraus folgen Probleme ökonomischer, ökologischer und sozialer Natur, die innerhalb des Projektes unter Erreichung einer WIN-WIN Situation aller Beteiligten gelöst werden sollen.
Erste Untersuchungen zeigten, dass die Sammler häufig aus den Ländern Polen, Ungarn, der Slowakei und der Tschechischen Republik stammen. Dort findet größtenteils ein Weiterverkauf der gesammelten Waren auf Flohmärkten statt. Das Einkommen stellt die Lebensgrundlage der informellen Sammler dar, die zumeist sozial schwachen Schichten oder ethnischen Minderheiten angehören. Zur Unterstützung dieser Personengruppen aber auch zur Implementierung innovativer und nachhaltiger Möglichkeiten zum Ressourcenschutz (Wiederverwendung stellt nach der Abfallvermeidung die wichtigste Ebene der neuen Abfall-hierarchie dar) wurden verschiedene Formalisierungsstrategien entworfen. Darunter zählen die Implementierung von Gebrauchtwarenecken in Wertstoffhöfen, die Errichtung eines sozioökonomischen Unternehmens und die Organisation eines Vereins von Gebrauchtwarenhändlern, der u.a. die Sammlungsprozesse kontrolliert und reguliert und darüber hinaus eine Vermittlung von Fachwissen anstrebt.