Forschungsvorhaben VABEVA
Verträglichkeit von biologisch abbaubaren Biokunststoffen mit den etablierten Systemen zur Erfassung und zum Recycling von Altkunststoffen
Compatibility of biodegradable bioplastics with established systems for collecting and recycling of waste plastics
Partner: - Interessengemeinschaft Kunststoffrecyclinginitiative Sachsen e.V.
- ConVerta GmbH
- Dr. Textor Kunststoff GmbH
- ERZ – Entsorgung und Recycling Zwickau GmbH
Finanzierung: Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Laufzeit: Dezember 2013 – Mai 2015
Projektbeschreibung:
Seit den frühen 1990er Jahren werden in Deutschland Verpackungsabfälle in der „Gelben Tonne“ erfasst und einer stofflichen oder energetischen Verwertung zugeführt. Voraussetzung für die Nutzbarkeit der ökonomischen und ökologischen Potenziale aller erfassbaren Altkunststoffe ist jedoch ihre tatsächliche Verwertbarkeit. Diese hängt von zahlreichen Faktoren ab, wie Art und Qualität des Kunststoffes, Kombination mit anderen Werkstoffen (Verbunde), Etikettierungen oder Verunreinigungen mit Störstoffen.
Negative Einflüsse können eine werkstoffliche Verwertung (Recycling) unmöglich machen, so dass nur eine energetische Verwertung in Frage kommt, bei der allerdings die Pro-zessenergie zur Herstellung von Kunststoffprodukten sowie der Rohstoff unwiederbringlich verloren gehen. Im Sinne der Hierarchie des Kreislaufwirtschaftsgesetzes sowie des Klimaschutzes wäre dies die deutlich schlechtere Option.
In jüngerer Zeit werden verstärkt biologisch abbaubare Biokunststoffe eingesetzt, welche die gesamte Recyclingkette beeinflussen (Erfassung, Identifizierung, Aufbereitung, Verarbeitung). Von etablierten Kunststoffen abweichende physikalisch-mechanische Verarbeitungs-eigenschaften sorgen für Störungen herkömmlicher Recyclingprozesse. Dies verursacht einen erhöhten Sortieraufwand und gefährdet neben der Qualität der Recyclate vor allem die wirtschaftliche Situation klein- und mittelständischer Unternehmen der Recyclingbranche.
Im Rahmen des Projektes VABEVA soltlen konkrete Handlungsempfehlungen erarbeitet werden, die dazu beitragen, sowohl das Recycling „etablierter“ Kunststoffe weiterhin in hoher Qualität zu gewährleisten, als auch Möglichkeiten aufzeigen, das Recycling biologisch abbaubarer Biokunststoffen zu unterstützen. Neuartige, mit den herkömmlichen Werkstoffen „stoffgleiche" Biokunststoffe (z.B. Bio-PE und Bio-PET) sollten nicht Gegenstand der Untersuchungen sein. Die Zielsetzung des Projektes sollte zum einen anhand stichprobenartiger Erfassung der Situation bei Kunststoffrecycling-Unternehmen und zum anderen durch praxisnahe Nachbildung (realer Verschmutzungsgrad, keine frisch produzierten Materialien) der Sortier- und Recyclingprozesse im kleineren Maßstab erreicht werden. Des Weiteren wurde untersucht, ob bisher bekannte Probleme, wie z.B. Schlieren, farbige Einschlüsse oder andere, die Recyclatqualität verschlechternde Eigenschaften, die von den Recyclingunternehmen auf bioabbaubare Kunststoffe zurückgeführt werden, tatsächlich auf diese Werkstoffe oder auf andere Ursachen zurückzuführen sind.