Neu an der Fakultät (Archiv)
Inhaltsverzeichnis
2022
Jun.-Prof. Dr. Valentin Lindlacher
Valentin Lindlacher nimmt am 01.10.2022 seine Arbeit als Juniorprofessor für VWL, insb. Internationale Wirtschaftspolitik an der Fakultät auf. Er wechselt vom ifo Institut in München an die TU Dresden. Seine Promotion hat er im Sommer 2022 an der LMU München abgeschlossen.
1) Juniorprofessor zu sein bedeutet für mich ...
…. ein hervorragendes Umfeld, um meine eigene Forschungsagenda weiterzuverfolgen.
2) Den Studierenden möchte ich vermitteln, dass ...
... jede Frage spannend ist, so lange sie sich kausal beantworten lässt.
3) Bei meinem bisher spannendsten Forschungsprojekt ging es um …
.... Änderungen von Wahllokalen in München und wie diese das Wahlverhalten beeinflussen.
4) Aktuelle Forschungsthemen, mit denen ich mich beschäftige sind …
.... weiterhin Fragen zum Wahlverhalten und außerdem wie sich das Internet in Entwicklungsländern (insbesondere in Subsahara Afrika) auswirkt, wobei es mir neben Wirtschaftswachstum auch um Fragen der Migration und der gesellschaftlichen Partizipation geht.
Jun.-Prof. Dr. Karoline Glaser
Seit dem 01.09.2022 ist Karoline Glaser I Juniorprofessorin für Wirtschaftsinformatik, insb. Management Analystics. Bis zu ihrem Wechsel nach Dresden war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Enterprise Systems tätig und hat dort ihre Promotion Ende August 2022 abgeschlossen.
1) Die erste Zeit an der TU Dresden und der Fakultät war für mich …
… spannend – und ist es immer noch. Ich habe die Juniorprofessur mitten in der vorlesungsfreien Zeit angetreten, daher war meine erste Zeit von Seiten der Fakultät eher ruhig. Darum war ich jedoch froh, da mein Wechsel von Mannheim nach Dresden mehr als nahtlos verlief und ich so Zeit zur Orientierung habe. Ich bin also noch mitten in der „Eingewöhnungsphase“. Ich freue mich über jede Begegnung an der Fakultät, bei der ich ausnahmslos wirklich sehr herzlich willkommen geheißen wurde.
2) Juniorprofessorin zu sein bedeutet für mich ....
… keine Zeit für Langeweile, Verantwortung sowie eine Ehre und Anerkennung. Die Juniorprofessur ist für mich in zweierlei Hinsicht mit Veranwortung verbunden. Erstens, übernehme ich durch noch mehr Freiheiten die Hauptverantwortung für meine Forschungsvorhaben und meinen weiteren akademischen Weg. Zweitens, wächst die Verantwortung gegenüber Studierenden, relevante Themen (und dazu gehören für mich auch für die Forschung relevante und grundlegende Themen) erfolgreich zu lehren.
3) Den Studierenden möchte ich vermitteln, dass …
… Forschung Spaß macht! Leider habe ich manchmal das Gefühl, dass einige Studierende wissenschaftliches Arbeiten eher als unliebsame Pflicht ansehen und nach dem Abschluss ihres Studiums der akademischen Welt den Rücken kehren wollen. Das finde ich einfach schade und ich würde mich freuen, einen Beitrag zu leisten dies zu ändern. Ich möchte Studierende motivieren und unterstützen, eigene Forschungsideen zu entwickeln und auch zu verfolgen. So hoffe ich, Studierenden ein Auge für spannende Fragestellungen, den Umgang mit komplexen Problemen und Möglichkeiten einen Lösungsansatz zu finden näherzubringen.
4) Mich begeistert an meinen Forschungsprojekten besonders…
… die Tatsache, dass diese von realen Problemstellungen aus Unternehmen getrieben sind. Meine Forschungsprojekte sind vor allem im Bereich des Software Development in großen Unternehmen angesiedelt. Aufgrund ständiger technologischer Weiterentwicklungen, entstehen in diesem Bereich auch ständig neue Herausforderungen, die spannend sind zu untersuchen. Für die Datenerhebungen bin ich oft in direktem Austausch mit Mitarbeitenden und bekomme so einen umfassenden Einblick in deren Arbeitsalltag. Auf dieser Grundlage zu wissenschaftlich relevanten Ergebnissen zu kommen ist eine spannende Herausforderung.
Dr. Maximilian Happach
Seit Juni 2022 hat die Professur für Energiewirtschaft einen Postdoc. Im Interview spricht Maximilian Happach über seinen bisherigen Werdegang und seine Interessen in Forschung und Lehre.
1) Wie sah Ihr bisheriger wissenschaftlicher Werdegang aus?
Nach meinem Bachelor in Internationaler Betriebswirtschaftslehre und dem Europäischen Master in System Dynamics habe ich im Exzellenzcluster „Simulation Technology“ der Universität Stuttgart promoviert. Ich konnte am Institut für Diversity Studies in den Ingenieurwissenschaften meine Dissertation mit dem Titel „System-Dynamics-Modelle als Erweiterung der Methoden der Investitionsrechnung für Stromspeicher im deutschen Elektrizitätsmarkt“ verfassen und habe diese inmitten der Pandemie mit Auszeichnung abgeschlossen. Die Arbeit dort war eine sehr schöne Erfahrung, da ich als Ökonom mit Studierenden aus den Technikwissenschaften an komplexen sozio-technischen Fragestellungen arbeiten konnte. Diese Erfahrung kann ich nun weiter vertiefen.
2) Aus welchen Gründen haben Sie sich dazu entschieden, nun nach Dresden zu wechseln?
Professor Möst kenne ich seit vielen Jahren durch Veranstaltungen der Gesellschaft für Energiewissenschaft und Energiepolitik, an denen auch regelmäßig Mitarbeitende und Studierende des Lehrstuhls aktuelle Themen und Ergebnisse aus Projekten vorstellen. Letztes Jahr stellte Professor Möst eine Stellenausschreibung vor, die mich direkt ansprach und auf die ich mich bewarb. Mit der neuen Stelle kann ich Teil eines Team sein, das exzellenten wissenschaftlichen Output liefert und viele Projekte akquiriert, ich kann an einem sehr spannenden Wasserstoff-Projekt mitarbeiten und auch die Lehre des Teams mitgestalten. Ich denke außerdem, dass die Technische Universität Dresden als Exzellenzuniversität einen wunderbaren Rahmen schafft, dass Lehrstühle und Institute fachübergreifend zusammenarbeiten, sich international verknüpfen und hochmotivierte Studierende anzieht. Das sind einfach sehr gute Rahmenbedingungen für Wissenschaft und Lehre.
3) Wo liegen Ihre Forschungsinteressen?
Meine bisherige Forschung befasste sich mit der Policy-Analyse in der Energiewirtschaft sowie mit Untersuchungen zu Entscheidungsfindung in dynamisch-komplexen Systemen. Dazu habe ich System Dynamics verwendet. In der Energiewirtschaft motivieren mich vor allem die erneuerbaren Energien und, wie die Transformation zu einem klimaneutralen Energiesystem ermöglicht wird. Methodisch möchte ich mich nun an den Optimierungsmodellen orientieren, die am Lehrstuhl verwendet werden, und Synergien mit System Dynamics finden.
4) Und welche Themen interessieren Sie in der Lehre?
Unsere Studierenden sind die Entscheidungstragenden von morgen und mein Ziel ist es, sie mit Werkzeugen und Wissen auszustatten, damit sie bessere Entscheidungen treffen können. Gerade in einem so lebendigen Fach wie der Energiewirtschaft muss die Lehre immer wieder angepasst werden und mich fasziniert, wie Lehre didaktisch weiterentwickelt werden kann. Gerade durch den Schock der Pandemie wurden die etablierten Methoden in der Lehre vor große Herausforderungen gestellt. Das Resultat sind digitalisierte Vorlesungen und Zoom-Meetings. Mit der Rückkehr zu Präsenzveranstaltungen kann man nun die digitalisierten Vorlesungen und die vorherigen didaktischen Methoden kombinieren und so komplexe Sachverhalte praxisnah vermitteln und studierendenorientiert anbieten. Ich bin gespannt und freue mich auf das Feedback der Studierenden.
Lisa-Marie Langesee
Lisa-Marie Langesee ist seit Oktober 2021 wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin an der Professur für Wirtschaftsinformatik, insb. Informationsmanagement. Bereits während ihres Masterstudiums der Wirtschaftsinformatik hat Frau Langesee für drei Semester als E-Tutorin und FHK an der Professur mitgewirkt. Seit kurzem unterstützt Lisa-Marie Langesee auch die Fakultät, indem sie einerseits Mitglied der Studienkommission ist und anderseits Teil des Teams Digitale Lehre im Bereich Bau und Umwelt.
In unserem Interview berichtet Frau Langesee, womit sie sich an der Professur für Informationsmanagement beschäftigt und welche Aufgaben im Team Virtuelle Lehre auf sie zukommen.
1) Wie kam es dazu, dass Sie nach dem Studium nicht in die Praxis gewechselt sind sondern eine Tätigkeit an der Professur für Informationsmanagement aufgenommen haben?
Ich habe während meines Masterstudiums drei Semester als studentische Hilfskraft an der Professur gearbeitet und dabei mein Interesse an Forschungstätigkeiten aufgebaut. Die Mitarbeiter:innen der Professur haben mir früh einen sehr guten und umfangreichen Einblick in den Alltag einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin gegeben, was meine Begeisterung für diese multiperspektivische Arbeit nur gesteigert hat. Ich habe mich während meines Masterstudiums auch im Bereich Informationsmanagement vertieft, da ich die Kombination von Wirtschaftsinformatik mit pädagogischen Aspekten sehr innovativ und spannend fand und immer noch finde. Ich habe dann vor Beginn meiner Masterarbeit Prof. Schoop kontaktiert, um ihm mein Interesse an einer Promotion und Beschäftigung an der Professur mitzuteilen. Dies wurde sehr positiv von ihm aufgenommen und somit konnte ich kurz nach Abgabe meiner Masterarbeit auch schon einsteigen.
2) Wie haben Sie den Übergang vom Studium zur Arbeit an der Professur gemeistert?
Der Wechsel von Studium zu Job fiel mir nicht allzu schwer. Ich kannte schon alle Kolleg:innen und wurde sehr herzlich empfangen. Dadurch, dass ich von Anfang an in unterschiedliche Lehrveranstaltungen miteingebunden war und diese teils auch organisiert und moderiert habe, war ich schnell mit dem "normalen" Semesterablauf und allem was dazu gehört, vertraut. Obwohl diese Anfangsphase natürlich nicht stressfrei verlief, hatte ich jederzeit Unterstützung durch meine Kolleg:innen. Und an den Tagen, an denen ich mich meiner Forschung widme, fühlt es sich gar nicht allzu anders an als das Studierendendasein :).
3) Was sind Ihre Aufgaben an der Professur für Informationsmanagement und was davon macht Ihnen besonders viel Freude?
Meine Lehrtätigkeiten an der Professur umfassen u.a. die Durchführung von Lehrveranstaltungen, die Betreuung von Seminar- und Abschlussarbeiten, die Klausurkorrektur, Prüfungsaufsichten und Konsultationen. Mit der Beschäftigung als wissenschaftliche Mitarbeiterin ist aber auch eine wissenschaftliche Forschungstätigkeit verbunden. Hierbei geht es um das Verfassen von wissenschaftlichen Publikationen, die auf Konferenzen vorgestellt oder in Journals publiziert werden sollen. Aber neben der Forschung und Lehre ist auch die sog. akademische Selbstverwaltung ein Aspekt der Tätigkeit. Hierunter fällt z.B. die Mitwirkung in der Studienkommission, in der ich seit Juni 2022 für den Bachelor Wirtschaftswissenschaften tätig bin.
Es ist nicht ganz einfach zu sagen, was mir besonders viel Freude bereitet, da ich die Kombination aus Studierendenbetreuung und Forschung sehr abwechslungsreich, nie langweilig und immer fordernd finde. Genau diese Kombination und die Flexibilität machen die Tätigkeit als Ganzes einfach richtig für mich.
4) Seit kurzem unterstützen Sie neben der Arbeit an der Professur auch die Fakultät, indem Sie nicht nur Studienkommission mitwirken sondern auch im Team Virtuelle Lehre des Bereichs Bau und Umwelt? Was hat es mit dem Bereichsprojekt auf sich?
Ja, seit 06/2022 bin ich die Vertreterin der Fakultät Wirtschaftswissenschaften im Team "Digitale Lehre" des Bereichs Bau und Umwelt. Dieses Team besteht aus jeweils einem Vertreter bzw. einer Vertreterin der Fakultäten des Bereichs BU und einer Vertreterin des ZiLL. Die Kernaufgabe dieses Teams ist es, als ein ständiger Ansprechpartner und Change Agent der digitalen bzw. hybriden Lehre im Bereich BU zu fungieren. Durch die Einbindung von Vertreter:innen jeder Fakultät können auch fakultätsspezifische Anforderungen beachtet und Lehrende durch ein kompetentes und im Bereich E-Learning erfahrenes Team unterstützt werden. Bis zum Ende dieses Jahres werden wir im Team ein Bereichskonzept zur digitalen Lehre im Bereich BU dem Prorektor Bildung präsentieren, das u.a. der Implementierung flächendeckender Angebote zur fachbezogenen Förderung von digitaler Lehre dient. Wir wollen uns als zentraler Ansprechpartner bei Fragen, Herausforderungen, oder auch Wünschen in der digitalen Lehre von Studierenden und Lehrenden etablieren. Eine Website für unser Team ist gerade im Aufbau, aber Sie uns schon unter erreichen. Das Team "Digitale Lehre" agiert nach dem Servicegedanken und richtet sich an den Zielen und Leitbildern einer Universität des 21. Jahrhunderts aus.
Jun.-Prof. Dr. Samanthi Dijkstra-Silva
Seit dem 01.04.2022 ist Samanthi Dijkstra-Silva als Juniorprofessorin für Nachhaltigkeitsbewertung und -politik an der Fakultät tätig. Sie wechselt zum Fachbereich BWL der TU Dresden vom Institute for Technology Assessment and Systems Analysis (ITAS) des Karlsruher Institutes of Technology (KIT), dort forschte sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin zu Nachhaltigkeitsbewertung und -transformation. Parallel promovierte sie am Centre for Sustainability Management der Leuphana Universität in Lüneburg zu ‘Managing, measuring and assessing sustainability performance’.
Ihre Forschung ist den Themen Corporate Sustainability, Nachhaltigkeitsmanagement, Sustainability Performance, Measurement und Assessment zuzuordnen. In aktuellen Forschungsprojekten fokussiert sie auf Sustainability Impact, dem positiven Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung (Stichwort: Handabdruck) und untersucht Nachhaltigkeitsbewertung aus einer verhaltenswissenschaftlichen Perspektive.
Die erste Zeit an der TU Dresden und der Fakultät war für mich...
von Umbruch und Bewegung geprägt. Für mich ist es nicht nur der Start der Juniorprofessur an einer neuen Institution, sondern auch die Rückkehr aus der Elternzeit. In den ruhigeren Phasen der Elternzeit konnte ich mich gut auf die Forschung fokussieren, während Lehre und administrative Aufgaben in der Zeit weniger Berücksichtigung fanden. Jetzt freue ich mich darauf neue, innovative Lehrveranstaltungen zu entwickeln und mein Forschungsprofil an der TU Dresden auszubauen. Nachdem ich lange Zeit an der kleineren, eher jungen und stark nachhaltigkeitsorientierten Leuphana Universität gearbeitet habe, fällt mir der Charakter der TU Dresden als alteingesessene Universität mit technischem und naturwissenschaftlichem Schwerpunkt auf. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit, die ich von der Leuphana kenne, kann ich an der TU Dresden fortführen, da ich zum einen an der Fakultät Wirtschaft, aber auch an der Fakultät Umwelt Mitglied bin und meine Lehrveranstaltungen für Studierende mit vielen fachlichen Hintergründen öffnen kann.
Juniorprofessorin zu sein, bedeutet für mich ...
vor allem drei Dinge: Unabhängigkeit, Freude und Vorbild. Unabhängigkeit in Forschung, aber auch Freiheit in der Auswahl der Lehrveranstaltungen ermöglichen es mir Schwerpunkte zu setzen, die ich als besonders wichtig erachte. Ein spezifisches Beispiel, das ich näher untersuchen werde, ist welchen Einfluss der Lifestyle Minimalisums auf nachhaltigen Konsum und Unternehmen haben kann. Die Aufgaben der Juniorprofessur gehe ich mit Freude an, denn dieser Weg war schon immer mein Ziel. Und als Frau mit anderer Hautfarbe diesen Weg zu gehen, erfüllt mich mit besonderem Stolz - wenn ich hier für andere Leuchtturm sein darf, bin ich dankbar.
Den Studierenden möchte ich vermitteln, dass ...
Lehre eine Zusammenarbeit und ein Austausch ist. Meinen Studierenden möchte ich mit auf den Weg geben, dass sie in den Funktionen, die sie später erfüllen werden, die Möglichkeit haben Veränderung und Transformation auszulösen und voran zu treiben. Insbesondere der Generation von Fridays for Future, in der ganz viel Wunsch nach Veränderung und Potential steckt, einen Zugang zu Werkzeugen und Argumenten zu geben, mit denen sie Veränderungen hin zu einer nachhaltigen Entwicklung bewirken können. Inhaltlich möchte ich einerseits meine Leidenschaftsthemen teilen, beispielsweise positive Beiträge zur nachhaltigen Entwicklung wie den Handabdruck und andererseits offen sein für das, was die Studierenden gerade brauchen. Beispielsweise wurde in einem vergangenen Kurs deutlich, dass die Studierenden den Bedarf hatten sich mit konkreten individuellen Handlungsmöglichkeiten für Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen und dann nutzen wir eine Session, um uns mit dem eigenen Konsumverhalten und Veränderungsmöglichkeiten zu beschäftigen.
Was ich in den nächsten Jahren gerne vorantreiben möchte ...
fühlt sich nach ganz schön viel an – das geht nur in Zusammenarbeit mit meinem Team und Netzwerk. Im Themenfeld Corporate Sustainability und Nachhaltigkeitsmanagement fokussiere ich darauf, wie Nachhaltigkeitsbewertung zu einer Transformation zu einer nachhaltigen Welt beitragen kann. Konkret sind Forschungs- und Lehrprojekte zu den Themen Impact, Minimalisums und dem Zusammenspiel der Nachhaltigkeitsbewertung und Individuen geplant. Ein konkreter Blick auf den Bereich Impact, hier arbeite ich mit Alexa Böckel zu dem Impactverständnis im Kontext von Inkubations- und Innovationsprogrammen und Startups. Ganz zentral bei allen Themen ist, dass nachhaltiges Handeln darauf abzielt unser menschliches (Über)Leben auf diesem Planeten zu sichern. Um erfolgreich zu sein, muss ein nachhaltiges Mindset daher immer weiter raus aus der Nische in den Mainstream der Wissenschaft und Praxis.
Was meine spannendsten Forschungsprojekte vereint ...
ist mit verschiedenen Brillen auf einen Untersuchungsgegenstand zu schauen und dadurch neue Facetten und Aspekte zu entdecken. Mit einer neuen Theorie oder einer verhaltenswissenschaftlichen Perspektive die Nachhaltigkeitsbewertung zu untersuchen und neue Facetten zu entdecken – zum Beispiel, warum es so schwer ist Beispiele für die Messung von positiven Beiträgen von Produkten oder Unternehmen zu einer nachhaltigen Entwicklung zu finden. Ein Unterbereich meiner Forschung ist die genau die Frage: was sind eigentlich positive Beiträge zu einer nachhaltigen Entwicklung? Da habe ich mich mit dem Handabdruck auseinandergesetzt, der sich als Pendant zum Fußabdruck damit beschäftigt, wie wir kreativ und schöpferisch einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten können. Der Fußabdruck misst vorrangig, welche negativen Wirkungen unser Leben hat, beispielsweise Emissionen, und wie wir diese reduzieren können. Bisher denken wir bei nachhaltiger Entwicklung ganz oft an die Reduktion des Negativen und gerade aus einer betriebswirtschaftlichen Brille ist es doch viel spannender, welchen positiven Beitrag wir leisten können, durch ein innovatives Produkt oder einen neuen Service.
Jun.-Prof. Dr. Tristan Becker
Seit dem 01.01.2022 ist Jun.-Prof. Dr. Tristan Becker als Inhaber der neu geschaffenen Juniorprofessur für BWL, insbesondere Management Science an der Fakultät tätig. Tristan Becker kommt von der RWTH Aachen nach Dresden, wo er seit 2019 als Postdoktorand am Lehrstuhl für Operations Management beschäftigt war. Seine Promotion zum Thema "Innovative Optimization Methods for Location and Personnel Planning: Models and Algorithms with Applications in Production and Service" hat Tristan Becker 2019 an der Ruhr Universität Bochum mit Bestnote abgeschlossen.
Die erste Zeit an der TU Dresden und der Fakultät war für mich...
Dank der umfassenden Unterstützung durch das Dekanat und meine Sekretärin Frau Krug sehr angenehm. Obwohl ich erst seit wenigen Wochen hier bin, habe ich das Gefühl, dass ich an der Fakultät sehr gut aufgenommen wurde und freue mich auf Forschungskooperationen und meine Lehre im Sommersemester.
Juniorprofessor zu sein, bedeutet für mich ...
eigenverantwortlich zu lehren und zu forschen und das Fachgebiet Management Science an der Fakultät zu vertreten. Insbesondere schätze ich die Freiheit, die Agenda meiner Forschung selbst zu bestimmen. Darüber hinaus kann ich selbstständig eine innovative Lehre entwickeln, mit direkten Schnittstellen zu meiner Forschung.
Den Studierenden möchte ich vermitteln, dass ...
Methoden des Bereichs Management Science und insbesondere Operations Research uns helfen können, eine Vielzahl betriebswirtschaftlicher Probleme zu lösen. Um eine geeignete Methode auszuwählen, sollte man aber auch die theoretischen Grundlagen kennen. Für die Anwendung quantitativer Methoden wie beispielsweise der mathematischen Optimierung ist es aber gleichzeitig wichtig, diese zu implementieren und mindestens für kleine Fallbeispiele selbst in einer Programmiersprache umzusetzen. Mir ist es also wichtig, dass neben der Theorie alle Studierenden die Möglichkeit haben, quantitative Methoden auch „hands-on“ computergestützt umzusetzen.
Als Juniorprofessor hat man kein eigenes Team und ist eher ein Einzelkämpfer,...
und natürlich kann ich nicht alle meine Forschungsideen allein verfolgen. Ich glaube aber, dass einige dieser Forschungsideen hervorragend für die Bearbeitung in Dissertationsprojekten geeignet wären. Daher ist mein Ziel, Drittmittel einzuwerben. Somit hoffe ich neuen Doktorandinnen und Doktoranden die Möglichkeit zu bieten, an der Fakultät spannende Forschungsfragen im Bereich Management Science zu bearbeiten.
Bei meinen bisher spannendsten Forschungsprojekten ging es…
um Supply Chains erneuerbarer Kraftstoffe im Exzellenzcluster „The Fuel Science Center“. Dafür haben wir neue mathematische Optimierungsmodelle entwickelt, um die Struktur zukünftiger Supply Chains erneuerbarer Kraftstoffe in Europa zu analysieren. Dabei haben wir begrenzte Verfügbarkeiten erneuerbarer Ressourcen, verschiedene Produktionspfade und den zukünftigen Bedarf an Kraftstoffen berücksichtigt, um Transformationspfade zur Klimaneutralität im Transportsektor aufzuzeigen. Neben den Kosten der zukünftigen Supply Chains haben wir auch weitere Kriterien, wie zum Beispiel die soziale Akzeptanz betrachtet. Die Forschung im „Fuel Science Center“ ist spannend durch die hohe Interdisziplinarität, da das Projekt Forscherinnen und Forscher aus allen Bereichen zusammenbringt.
Aktuelle Forschungsthemen, mit denen ich mich beschäftige, sind ...
Die Berücksichtigung von Unsicherheiten bei der Entwicklung rollierender Schichtplanungsmodelle. In einem rollierenden Schichtplan arbeitet jeder Mitarbeiter den gleichen Plan, der sich nach einer bestimmten Zeit wiederholt. Rollierende Schichtpläne kommen in einer Vielzahl von Unternehmen zum Einsatz. In der Vergangenheit wurden Unsicherheiten in der Entwicklung rollierender Schichtpläne aber meistens vernachlässigt. Die Unsicherheiten, denen Unternehmen in der Personalplanung ausgesetzt sind, werden durch die COVID-19-Pandemie noch verstärkt. Wenn Mitarbeiter beispielsweise kurzfristig nicht zur Verfügung stehen, führt dies zu einer Unzulässigkeit des ursprünglichen Planes. Dann können hohe Kosten oder viele kurzfristige Änderungen der Schichtpläne einzelner Mitarbeiter die Folge sein.
Dr. Sebastian Oelrich
Wir begrüßen Dr. Sebastian Oelrich als neuen wissenschaftlichen Mitarbeiter (Post-Doc) an der Fakultät. Er hat im Bereich Accounting zum Thema Whistleblowing und Wirtschaftskriminalität an der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg promoviert. Teile seiner Dissertation, in denen er sich mit Anreizsystemen und Motivation von Whistleblower:innen beschäftigt, sind bereits in Journalen wie Business Research, Business Ethics, the Environment & Responsibility und Betriebswirtschaftliche Forschung und Praxis erschienen. Aktuell beschäftigt er sich weitergehend mit Whistleblowing in Wirtschaftsprüfungsgesellschaften. Dazu ist gerade ein Praxisartikel in Koautor:innenschaft in WPg - Die Wirtschaftsprüfung erschienen und aktuelle Projekte wurden bereits mit Forschungsförderpreisen der EURAM und GfeW ausgezeichnet.
Zum Arbeitsbeginn an der Fakultät haben wir Herrn Dr. Oelrich ein paar Fragen gestellt:
Wie sah Ihr bisheriger wissenschaftlicher Werdegang aus?
Ich habe an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) Business Economics im Bachelor und International Area Studies im Master studiert. Der Master hat mir sehr geholfen, andere Ansätze, Theorien und Disziplinen besser zu begreifen und prägt mich in meiner Forschung bis heute. Aufbauend hierauf habe ich einen Master in Wirtschaftsrecht an der MLU und der SWUPL in Chongqing, China, besucht und meinen Schwerpunkt auf Wirtschaftskriminalität und Strafrecht gelegt.
Für meine Promotion bin ich dann nach Magdeburg gewechselt, wo ich meine Dissertation zum Thema „Whistleblowing as a means to detect and prevent fraud: Four essays from different behavioral and economic perspectives“ 2021 mit Summa Cum Laude abgeschlossen habe. Daneben habe ich auch an der MLU in einem Drittmittelprojekt zu Unternehmenskultur und Korruption geforscht. In Dresden beginne ich jetzt meine Habilitation und freue mich auf eine spannende Zeit.
Aus welchen Gründen haben Sie sich dazu entschieden, nun nach Dresden zu wechseln?
Tatsächlich war es die Stellenausschreibung, die mich durch ihren interdisziplinären Charakter und ihrer Verzweigung mehrerer Professuren an der Fakultät angesprochen hatte. So habe ich direkt Anknüpfungspunkte in der Forschung u. a. bei den Professuren Betriebliches Rechnungswesen/Controlling, Wirtschaftsprüfung und Steuerlehre, Umweltmanagement und Organisation gesehen. Natürlich sind auch die Rahmenbedingungen wichtig gewesen: die TU als forschungsstarke Universität und Dresden als einfach wunderschöne Stadt!
Wo liegen Ihre Forschungsinteressen?
In der Forschung interessiere ich mich vor allem für Fragen rund um Wirtschaftskriminalität und -ethik und finde mich daher oft in Literatur und Diskursen außerhalb des traditionellen Accounting-Bereichs wieder – daher weiß ich auch die interdisziplinäre Verflechtung an der Fakultät sehr zu schätzen! Mit Hilfe experimenteller Ansätze und Befragungen versuche ich pro-soziales, aber auch korruptes, unmoralisches oder illegales Verhalten der involvierten Akteure besser zu verstehen, um effektive Interventionen entwickeln zu können. Mich interessieren dabei zunehmend Aspekte der sozialen- und Unternehmensnormen, sowie Akteure der (Sozial)Kontrolle und Aufsicht, insbes. die Wirtschaftsprüfung und Massenmedien. Natürlich kann ich mich auch für „klassischere“ Themen der Rechnungslegung begeistern, insbesondere finde ich hierbei die Entwicklung nichtfinanzieller Indikatoren, oft auch als CSR- oder Nachhaltigkeitsberichterstattung bezeichnet, spannend.
Und welche Themen interessieren Sie in der Lehre?
Ich werde voraussichtlich insbesondere Inhalte der internen Unternehmensrechnung und des Controllings vermitteln. Schwerpunkte werde ich auch auf die Verknüpfung zu Themen wie Wirtschaftskriminalität und Fraud Risk legen, aber auch auf Wirtschaftsethik und Nachhaltigkeit. Hier sehe ich die immer wachsende Bedeutung auch für die Praxis. Im Sommer 2022 werde ich beispielsweise als Visiting Professor einen Kurs zu „Fraud and Ethics in Accounting Practice“ an der Aarhus Universität in Dänemark geben
2021
Prof. Dr. Blagoy Blagoev
Seit dem 01.06.2021 ist Prof. Dr. Blagoy Blagoev Inhaber der Professur für BWL, insb. Organisation. Die Professur wurde zusätzlich zur bereits bestehenden Professur für Prof. Dr. Schirmer eingerichtet und verstärkt damit den Managementbereich der Fakultät.Prof. Dr. Blagoev wechselt von der Leuphana Universität Lüneburg nach Dresden, wo er am Institut für Management und Organisation als Akademischer Rat tätig war. Seine Promotion hat Blagoy Blagoev 2015 an der FU Berlin im DFG-geförderten Graduiertenkolleg “Pfade organisatorischer Prozesse” mit einer Arbeit zu Persistenzdynamiken organisatorischer Zeitregime abgeschlossen.
Den Studierenden möchte ich vermitteln, ...
dass Organisation ein wichtiges, faszinierendes und facettenreiches Fach innerhalb der BWL ist, gerade auch weil es spannende Bezüge zu benachbarten Disziplinen der Sozialwissenschaften und darüber hinaus eröffnet. Die Auseinandersetzung mit organisationstheoretischen Fragestellungen bereitet Studierende zum einen auf Beratungs- und Leitungstätigkeiten in Unternehmen vor. Zum anderen fördert sie aber auch kritisches Denken und Reflexivität in Bezug auf die gesellschaftlichen und ökologischen Implikationen betriebswirtschaftlichen Handelns. Organisationen, besonders auch global agierende Unternehmen, tragen eine entscheidende (Mit‑)Verantwortung für die großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit wie den Klimawandel, die globale Ungleichheit, oder die Digitalisierung. Organisationen müssen also heute so gedacht, gestaltet und gesteuert werden, dass sie sich gegenüber ihren komplexen Herausforderungen sinnvoll verhalten können. Das bedeutet mehr denn je, neben der Wirtschaftlichkeit auch Fragen der Nachhaltigkeit, Ethik und Innovation mit in den Blick zu nehmen. Wie angesichts dessen Handlungsspielräume geschaffen werden können, möchte ich vermitteln. Es ist mir also ein zentrales Anliegen, ein Interesse für Organisationsforschung in all ihrer Vielschichtigkeit, Perspektivenvielfalt und Aktualität bei meinen Student:innen zu wecken. Zudem finde ich es wichtig, die organisatorische Fantasie der Studierenden zu fördern. Das heißt, Ihnen zu vermitteln, wie auch nicht unmittelbar sichtbare organisatorische Zusammenhänge erkannt und als selbstverständlich erachtete Organisationsstrukturen und -praktiken kritisch hinterfragt werden können. Denn gerade das befähigt Studierende, informierte Alternativen zu tradierten Organisationskonzepten in Wissenschaft und Praxis zu entwickeln.
Beim Aufbau meines Lehrstuhlteams ist es mir wichtig, ...
ein kollegiales, kollaboratives und kreatives Arbeitsklima zu schaffen, das allen Teammitgliedern den nötigen Freiraum zur Entfaltung ihrer Fähigkeiten und Interessen bietet, um das Fach Organisation innerhalb der Universität bestmöglich zu vertreten und die internationalen Forschungsdiskurse mitzugestalten. Unter Kollegialität verstehe ich, dass wichtige Entscheidung partizipativ und inklusiv getroffen werden, indem möglichst viele, diverse Stimmen eingebunden werden. Dies setzt selbstverständlich die Inklusion verschiedenster Lebenserfahrungen und Hintergründe voraus. Außerdem sorgt es für eine offene Arbeitsumgebung, in der man sich auf Augenhöhe begegnet und jede:r Einzelne wertgeschätzt wird. Mit Kollaboration meine ich eine grundsätzliche Orientierung an Zusammenarbeit in Forschung und Lehre, sowohl innerhalb des Lehrstuhlteams als auch in der Fakultät, der Universität und darüber hinaus. Viele meiner Forschungsprojekte finden in internationalen und manchmal interdisziplinären Kollaborationen statt und ich freue mich sehr auf die zahlreichen Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit meinen neuen Kolleg:innen an der TU Dresden. Zudem ist mir Kreativität – das Bestreben, neuartige, originelle und nützliche Ideen in Forschung und Lehre zu entwickeln – sehr wichtig. Mein Ziel ist deshalb, ein Team aus offenen, neugierigen und intrinsisch motivierten Menschen aufzubauen, die Spaß am wissenschaftlichen Diskurs sowie an der Erforschung zeitgenössischer Probleme, Praktiken und Formen der Organisation haben. Zur Kreativität gehört immer auch eine kritische Haltung, also der Mut, bestehendes Wissen zu hinterfragen, Neues zu wagen und unbekanntes Forschungsterrain zu erschließen. Ich würde mich sehr freuen, wenn die von mir geplanten Lehrstuhlaktivitäten einen offenen, kreativen Denkraum für Ideenentwicklung und Wissensaustausch schaffen.
Bei meinem bisher spannendsten Forschungsprojekt ging es um ...
Das ist wirklich schwer zu beantworten, da mich all meine Projekte, die abgeschlossenen wie die laufenden, sehr interessieren. Ganz grundsätzlich würde ich sagen: Mich faszinieren ungewöhnliche, widersprüchliche und rätselhafte Phänomene der Organisations- und Arbeitswelt, die ich schwerpunktmäßig anhand qualitativer Methoden erforsche. Dabei können die Methoden ebenso vielfältig sein wie die Phänomene und Untersuchungskontexte. Ich denke da etwa an meine fallstudienbasierte Forschung zu überlangen Arbeitszeiten, einem trotz der bekannten negativen Konsequenzen für Mensch, Organisation, Wirtschaft und Gesellschaft weit verbreiteten und vor allem persistenten Phänomen. Oder an das von mir ethnografisch untersuchte Phänomen der Co-Working Spaces, sprich die regelmäßige Zusammenkunft von Freiberuflern und Selbständigen in eben jenen großraumbüroartigen Strukturen, denen sie durch ihre Berufswahl eigentlich entkommen wollten, in denen sie heute jedoch zunehmend arbeiten und für die sie auch noch bezahlen. In einem wiederum anders gelagerten Projekt bin ich dem widersprüchlichen Charakter von Geschichte in Organisationen historisch nachgegangen: Im Fall des traditionsreichen British Museum habe ich zeigen können, wie Geschichte die Einführung neuer Technologien ebenso befördern wie verhindern kann. Das Spektrum der mir spannend erscheinenden Phänomene ist also breit. Allen ist allerdings gemein, dass sie unser gängiges Wissen über und Verständnis von Organisation und Management in Frage stellen, somit also Theoriebildung und -entwicklung erlauben. Worin diese Projekte sicherlich auch zusammenfinden, ist ihre theoretische Prägung durch mein Interesse an Fragen der Temporalität. Letztere eröffnen gerade auch durch ihre ebenso breite wie tiefe Theoretisierung und Transdiziplinarität spannende Perspektiven auf wichtige und aktuelle Themen der Organisationsforschung.
Aktuelle Forschungsthemen, mit denen ich mich beschäftige, sind ...
Temporalität, Nachhaltigkeit und neue Formen des Organisierens. Zum Thema Temporalität arbeite ich momentan an zwei konzeptionellen Beiträgen. Einer davon befasst sich mit der Konstituierung von Eigenzeit in Organisationen, also der Frage, wie sich in Organisationen idiosynkratrische, von den Zeitstrukturen der Gesellschaft entkoppelte Zeitregime herausbilden. Der andere Beitrag theoretisiert den Einfluss von Geschichte auf das gegenwärtige Organisationsgeschehen anhand der Analyse von Interdependenzmustern zwischen Routinen und Rollen. Im Bereich der Nachhaltigkeit fasziniert mich die Frage, wie Organisationen, die historisch betrachtet primär ökonomisch-kurzfristig orientiert waren, lernen können, ökologisch-langfristig zu agieren, um so ihre ambitionierten Nachhaltigkeitsstrategien umsetzen zu können. Dieser Frage gehe ich empirisch anhand einer Fallstudie bei einem großen deutschen Automobilhersteller nach. Auch hier spielt Temporalität, insbesondere die Spannung zwischen kurz- und langfristigen Zeithorizonten, eine zentrale Rolle. Zudem arbeite ich an zwei Projekten zu neuen Formen des Organisierens, die sich zum einen mit der formell hierarchielosen Organisationsform zweier Kopenhagener Startups und zum anderen mit Offenheit als innovativem Organisationsprinzip wissenschaftlicher Arbeit befassen. Dieses Forschungsportfolio möchte ich an der TU Dresden um zwei mich aktuell besonders interessierende Themen erweitern: den Einfluss emergenter Technologien wie KI auf Organisationen und die Arbeitswelt einerseits und Innovation in neuen Kooperationsformen andererseits. Für beide Themen bietet die TU Dresden zahlreiche Möglichkeiten der interdisziplinären Kollaboration, auf die ich mich sehr freue.
2020
Prof. Dr. Alfred Benedikt Brendel
Zum 01.10.2020 nimmt Prof. Dr. Alfred Benedikt Brendel seine Tätigkeit als Inhaber der Professur für Wirtschaftsinformatik, insb. Intelligente Dienste und Systeme, an der Fakultät auf. Seinen Bachelor- und Masterabschluss in Wirtschaftsinformatik hat er an der Universität Göttingen erworben, wo er 2017 auch die Promotion abgeschlossen hat. Nach seiner Promotion hat er an der Professur für Informationsmanagement der Universität Göttingen zwei Forschungsgruppen zu den Themen „Smart Mobility“ und „Digital Health“ geleitet. Nun übernimmt er in Dresden seine erste Professur.
Professor an der TU Dresden zu werden bedeutet für mich, ...
Verantwortung zu übernehmen sowie selbstständig und frei Lehre und Forschung gestalten zu können. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit Studierenden, Promovierenden und Postdocs an spannenden Projekten zu arbeiten und dabei die Schwerpunkte selbst setzen zu können. Dass die TU Dresden zu den Exzellenzuniversitäten zählt, kommt als Pluspunkt dazu. Meine Familie und ich freuen uns darauf in Dresden, einer sehr schönen Stadt, leben zu dürfen, die uns auch auf Anhieb sehr gefallen hat.
Den Studierenden möchte ich vermitteln, ....
dass man gar nicht früh genug damit anfangen kann, zu forschen. Bereits am Ende des Bachelorstudiums bzw. am Anfang des Masterstudiums kann publizierbare Forschung gelingen. Mir ist es wichtig, den Studierenden Freude an forschungsorientierter Lehre zu vermitteln und sie zu bestärken, einen Beitrag zum eigenen Fach leisten zu wollen. Ich mag es sehr, wenn Studierende mutig sind, sich etwas zutrauen und vermeintlich schwierige Aufgaben selbstbewusst angehen.
Beim Aufbau meines Lehrstuhlteams ist es mir wichtig, ...
dass ich es schaffe, ein ausbalanciertes Team aus jungen motivierten Promovierenden und erfahrenen Postdocs zusammenzustellen. Auch externe Promovierende, die in der Industrie tätig sind, möchte ich gerne auf dem Weg zur Promotion begleiten. Ein positiver Nebeneffekt externer Promotionen sind die daraus entstehenden Praxiskontakte, die wiederum auch den Studierenden zu Gute kommen.
Bei meinem bisher spannendsten Forschungsprojekt ging es um ....
eine großangelegte Feldstudie mit einem Carsharing-Unternehmen, die wir mit dem Ziel durchgeführt haben, die Verteilung der Fahrzeugflotte zu optimieren. Die Standzeiten der Fahrzeuge sollten verringert und mehr Kunden mit der gleichen Flottengröße bedient werden. Wir haben uns gefragt, wie es gelingen kann, dass die Kunden ein geliehenes Auto dahin zurückstellen, wo es auslastungstechnisch am meisten Sinn macht. Im Rahmen der Praxiskooperation haben wir ein innovatives Preismodell entwickelt und zusätzlich Kunden Rabatte angeboten, wenn sie Fahrzeuge gezielt umparken. Das Schöne an dem Projekt war, direkt zu sehen, wie unsere Entwicklungen in der Praxis umgesetzt wurden.
Aktuelle Forschungsthemen, mit denen ich mich beschäftige, sind, ....
wie eben angesprochen die Mobilität, zunehmend aber auch Gesundheit und die Digitalisierung am Arbeitsplatz. Unter anderem untersuche ich gerade, wie die Motivation von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf Crowdworking-Plattformen gesteigert werden kann. Zusätzlich beschäftige ich mich mit dem Einsatz von Chatbots in Industriekontexten und der Implementierung von mobilen Anwendungen zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung in Entwicklungsländern.
Mehr Informationen zu Prof. Brendel und seinem Team auf der Lehrstuhlwebsite
Prof. Dr. Christian Leßmann
Zum 1.10.2020 übernimmt Prof. Dr. Christian Leßmann die Professur für Volkswirtschaftslehre, insb. Internationale Wirtschaftsbeziehungen. Er ist Forschungsprofessor am ifo Institut – Leibniz Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V. und CESifo Research Network Fellow. Zuvor war Christian Leßmann Professor für Volkswirtschaftslehre an der Technischen Universität Braunschweig sowie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Er hat an der Technischen Universität Dresden promoviert und habilitiert und war Doktorand am ifo Institut Niederlassung Dresden. Seine Forschung wurde u.a. mit dem Wolfgang Ritter Preis und dem Peggy and Richard Musgrave Preis ausgezeichnet.
Professor an der TU Dresden zu werden bedeutet für mich, ...
dass ich mich selbst noch einmal weiterentwickeln kann. Ich freue mich auf Forschungskolloquien und Seminare, in denen man über aktuelle Forschung diskutieren kann. Ich freue mich auf neue Lehrveranstaltungen, die es zu konzipieren gilt. Und ich freue mich auf die Universität als Ganzes, die ja im Vergleich zur TU Braunschweig eine Volluniversität ist. Damit sind auch kleinere Fachgruppen vertreten und prägen die Kultur der Universität. Gerade vor diesem Hintergrund bin ich auch sehr gespannt auf die neue Universitätsleitung.
Den Studierenden möchte ich vermitteln, ....
dass wissenschaftliches Denken kritisches Denken ist. Und das braucht man in der Forschung genauso wie in der Wirtschaft oder im Leben ganz allgemein. In der heutigen Welt ist es wichtig, sich Kompetenzen anzueignen, mit denen man zwischen Unfug und sinnvollen Argumenten unterscheiden kann. Wenn die Studierenden das aus Ihrem Studium mitnehmen, dann haben wir viel erreicht.
Beim Aufbau meines Lehrstuhlteams ist es mir wichtig, ...
dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihr Thema brennen. Klar braucht es Kompetenz und Methodenwissen, aber ich muss mich einfach persönlich stark mit meiner Forschung identifizieren, damit da auch etwas Spannendes rauskommt. Das kann man nicht allein an Zeugnissen und Notenspiegeln ablesen. Von daher bin ich gespannt auf die Bewerbungen.
Bei meinem bisher spannendsten Forschungsprojekt ging es um ....
den Einsatz von Satellitendaten zur Messung der regionalen Wirtschaftsentwicklung. In Entwicklungsländern haben wir schlichtweg wenig Daten und wenn dann in schlechter Qualität. Und je kleinräumiger man eine Forschungsfrage untersuchen will, desto größer ist das Datenproblem. Hier gibt es heute zahlreiche Ansätze, aus Satellitenbildern bei Nacht oder bei Tag die fehlenden Informationen abzuleiten. Zum Beispiel sind Nachtlichtemission ein guter Indikator der Wirtschaftsentwicklung genauso wie Vegetationsindikatoren aus Tageslichtaufnahmen eine Aussage über die Ernte erlauben. Weltweit ist noch mehr als jeder vierte Mensch in der Landwirtschaft beschäftigt. Da sind solche Daten extrem nützliche Informationen.
Aktuelle Forschungsthemen, mit denen ich mich beschäftige, sind, ....
an der Schnittstelle zwischen Entwicklungsökonomik und Finanzwissenschaft angesiedelt. In einem echten Langfristprojekt habe ich mit Kollegen vor einigen Jahren damit begonnen, alle administrativen Reformen in allen Ländern der Welt zu kodieren und in ein Geographisches Informationssystem zu überführen. So können wir uns anschauen, welche Auswirkungen Dezentralisierungs- und Zentralisierungsmaßnahmen auf die regionale Entwicklung haben. Obwohl die Weltbank und andere internationale Organisationen viel in Dezentralisierungsmaßnahmen in Partnerländern investieren, ist gar nicht so klar, ob die langfristigen Effekte positiv oder negativ sind. Wenn sich z.B. zwei Provinzen aufspalten, dann kann es sein, dass die neuen Regionen für sich genommen homogener werden – oder eben auch nicht. Ist der Zuschnitt der neuen Regionen ungünstig, dann kann eine solche Reform auch schaden. Wir hoffen, dass wir da bald klare Politikempfehlungen geben können.
Mehr Informationen zu Prof. Dr. Leßmann und seinem Team auf der Website der Professur.
Prof. Dr. Martin Wiener
Bereits seit dem 01.02.2020 ist Prof. Dr. Martin Wiener an der Fakultät tätig. Der Inhaber der Professur für Wirtschaftsinformatik, insb. Business Engineering hat an der Universität Erlangen-Nürnberg Wirtschaftsinformatik studiert und dort auch seine Promotion und Habilitation abgeschlossen. Bereits während seiner Zeit als Akademischer Rat und Habilitand nahm Martin Wiener zahlreiche Forschungsaufenthalte im Ausland wahr, u. a. an der University of Canterbury in Christchurch (Neuseeland), an der University of Central Florida (USA) und an der Stockholm School of Economics (Schweden). 2015 ging er als Associate Professor an die Bentley University in Waltham/Boston (USA), wo er bis zu seinem Wechsel an die TU Dresden am Information & Process Management (IPM) Department tätig war.
Die ersten Monate an der TU Dresden und der Fakultät waren für mich ....
außergewöhnlich – allen voran aufgrund der Corona-Pandemie – und zugleich sehr schön. Ich wurde sehr herzlich willkommen geheißen und fühle mich an der Fakultät sehr wohl. Die TU Dresden und die Wiwi-Fakultät verbinden meines Erachtens in einer einzigartigen Art und Weise die Vorzüge einer Exzellenz-Uni mit einer schon fast familiären Atmosphäre. In diesem Zusammenhang möchte ich mich insbesondere bei Susanne Strahringer, der Dekanatsleitung, Uta Schwarz und Marco Gießmann, sowie meiner Sekretärin, Andrea Thiele, für die tatkräftige Unterstützung beim „Onboarding“ bedanken.
Professor zu sein, bedeutet für mich ...
ein großes Privileg! Zum einen kann ich mich intensiv mit den Themen beschäftigen, die mich interessieren und die aus meiner Sicht einen tiefgreifenden Einfluss auf unsere Gesellschaft und Wirtschaft haben werden. Zum anderen ermöglicht es mir mein Beruf, intensiv mit jungen Menschen – seien es Doktorandinnen/Doktoranden oder Studierende – zu arbeiten, sie zu fördern und sie dabei zu unterstützen, ihr vollständiges Potenzial auszuschöpfen!
Den Studierenden möchte ich vermitteln, ....
dass Wissenschaft nicht nur „abstrakte Theorie“ ist, sondern auch wichtige praktische Implikationen liefern kann, z. B. indem eine Theorie komplexe Zusammenhänge auf das Wesentliche reduziert und damit leichter ‚verdaulich‘ macht und Managerinnen und Managern mit Handlungsempfehlungen versorgt. Kurt Lewin fasste das einst wie folgt zusammen: "There is nothing more practical than a good theory.”
Außerdem möchte ich vermitteln, dass wissenschaftliches Arbeiten – also die tiefgehende, systematische Bearbeitung eines aktuellen Themas – auch sehr viel Spaß machen kann!
Beim Aufbau meines Lehrstuhlteams ....
würde ich gerne zwischen der zwischenmenschlichen Teamebene und der übergeordneten Lehrstuhlebene differenzieren. Auf der Teamebene ist mir die Entwicklung gemeinsamer Werte sehr wichtig. Hierzu gehört insbesondere ein guter Umgang miteinander, Professionalität und Zuverlässigkeit und auch ein gewisser Ehrgeiz. Nicht nur ich selbst, sondern auch mein Team sollte sich hohe Standards setzen, sich nicht gleich zufriedengeben und Ergebnisse kritisch hinterfragen. Ganz wichtig ist mir zudem, dass wir als Team Spaß haben, denn wenn allen Seiten die Arbeit Spaß macht, steigt die Motivation und es kommt am Ende zumeist etwas Gutes dabei heraus.
Auf Lehrstuhlebene ist es mein Ziel, dass wir es als Team schaffen, den Spagat zwischen wissenschaftlicher Exzellenz auf internationaler Ebene und praktischer Relevanz – inklusive der Unterstützung der regionalen Wirtschaft – zu meistern. Als Vorbild gilt mir hier das „schwedische Modell“, das ich während meiner Zeit an der Stockholm School of Economics kennenlernen und schätzen lernen durfte!
Bei meinen bisher spannendsten Forschungsprojekten ging es…
immer um gesellschaftsrelevante Themen. Zum Beispiel führen wir aktuell in Kooperation mit der Universität des Saarlandes ein Forschungsprojekt zum Einfluss von algorithmischer Transparenz auf die Akzeptanz und Nutzung der Corona-Warn-App durch. Hier untersuchen wir auf Basis von Online-Experimenten, wie sich unterschiedliche Transparenz-Levels auf die Bereitschaft von Bürgerinnen und Bürgern auswirken, die App herunterzuladen und zu nutzen. Ganz grundsätzlich möchte ich aber ergänzen, dass ich alle meine Forschungsprojekte spannend finde! J
Aktuelle Forschungsthemen, mit denen ich mich beschäftige, sind ...
zum einen das sog. „algorithmische Management“, also die Steuerung von Arbeitskräften mithilfe von Algorithmen. Dies kann im Extremfall – wie z. B. im Fall von Uber – ohne jegliche menschliche Interaktion passieren. Beim algorithmischen Management (AM) handelt es sich um ein sehr interdisziplinäres Thema, das auch viele ethische Fragen aufwirft. Aktuell beschäftigen sich mein Team und ich schwerpunktmäßig mit drei wesentlichen Fragestellungen:
1) Wie reagieren Menschen auf den Einsatz von AM – sowohl im negativen als auch im positiven Sinne?
2) Welche Rolle spielt die Transparenz von Algorithmen bei der Akzeptanz und dem erfolgreichen Einsatz von AM-Anwendungen?
3) Welche Rolle spielen Gamification-Strategien bzw. -Elemente in diesem Kontext?
Zum anderen untersuche ich gemeinsam mit meinem Team das Design von datengetriebenen Geschäftsmodellen – mit einem besonderen Fokus auf das produzierende Gewerbe und hier insbesondere auf den deutschen Maschinen- und Anlagenbau. Konkrete Themen sind u. a. das Design von „Smart Machines“ und Produkt-Service-Systemen sowie die Einführung von rein servicebasierten Geschäftsmodellen, bei denen Maschinen nicht mehr verkauft sondern ausschließlich als Service angeboten werden.
Mehr Informationen zu Prof. Dr. Wiener und seinem Team auf der Website der Professur.
Prof. Dr. Remmer Sassen
Seit dem 01.10.2020 ist Prof. Dr. Remmer Sassen Inhaber der Professur für BWL, insb. Umweltmanagement am IHI Zittau. Seit Oktober 2019 vertritt Remmer Sassen an der Fakultät die Professur für BWL, insb. Nachhaltigkeitsmanagement und Betriebliche Umweltökonomie. Remmer Sassen ist Zweitmitglied der Fakultät Wirtschaftswissenschaften und wird die Professur für Nachhaltigkeitsmanagement und Betriebliche Umweltökonomie auch im WS 2020/21 parallel zu den neuen Aufgaben in Zittau weiterhin vertreten.
Das erste Jahr an der TU Dresden und der Fakultät war für mich …
insgesamt super. Es war aber natürlich auch ein herausforderndes Jahr, das einige Veränderungen in meinem Leben mit sich gebracht hat. An der Fakultät wurde ich sehr gut aufgenommen und fühle mich sehr wohl. Bei der Lehrstuhlvertretung hat die Zusammenarbeit mit dem Team und mit Edeltraud Günther sowie UNU-FLORES von Beginn an sehr gut funktioniert.
Professor an der TU Dresden zu werden bedeutet für mich …
dass ich das Karriereziel, auf das ich lange hin gearbeitet habe, nun erreicht habe. Trotzdem ist es irgendwie auch ein Zwischenschritt und Start hin zu vielen neuen Themen und Aufgaben. Professor zu sein bedeutet für mich auch, dass ich meine thematischen Interessen nun noch freier als bisher verfolgen kann. Die TU Dresden ist als Hochschule natürlich toll. Inhaltlich gibt es hier sehr viele Anknüpfungspunkte zu anderen Forscherinnen und Forschern, die Themenfelder Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement sind sehr gut besetzt. Eigentlich gibt es keinen besseren Standort, hier kann ich an einer Exzellenzuni und gleichzeitig in einer schönen Region arbeiten.
Den Studierenden möchte ich vermitteln …
dass es sich lohnt, sich selbstständig mit wissenschaftlichen Fragestellungen auseinanderzusetzen. Es wäre schön, wenn die Studierenden aus meinen Veranstaltungen eine ganze Menge inhaltlich mitnehmen, insbesondere auch für ihre spätere berufliche Tätigkeit. Praxiskooperationen und Praxisvorträge finde ich auch sehr wichtig, damit die Studierenden Möglichkeiten erhalten, um niedrigschwellig mit Praxisvertretern in Kontakt zu kommen.
Beim Aufbau meines Lehrstuhlteams ist es mir wichtig, ….
dass ich Menschen auswähle, die zueinander passen und die sich inhaltlich ergänzen. Vor einem Jahr kam ich als Lehrstuhlvertreter ja in ein bestehendes Team. Ich denke, hier läuft das sehr gut. Am IHI Zittau werde ich auch neue Themenfelder besetzen. Meine zwei neuen Mitarbeiterinnen werden sich im Rahmen ihrer Promotionsvorhaben mit dem Biodiversitätsmanagement beschäftigten, einem neuen Schwerpunktthema in Zittau.
Bei meinen bisher spannendsten Forschungsprojekten ging es…
um Nachhaltigkeit an Hochschulen. Das ist ein Feld, mit dem ich mich schon länger beschäftige und dass mich weiter umtreiben wird. Was mich an dem Thema u.a. fasziniert ist, dass es sich mit unserer eigenen Organisationsform befasst, weshalb jedes einzelne Universitätsmitglied auch eine Meinung dazu hat. Dies ist sehr spannend und ich kann in Gesprächen jederzeit etwas dazu lernen.
Ein weiteres aktuelles Forschungsthema, mit dem ich mich beschäftige, ist ....
das Biodiversitätsmanagement und damit ein Themenfeld, das aus Unternehmensperspektive bisher kaum erforscht ist. Dabei handelt es sich um ein hochgradig aktuelles Thema, das auch regelmäßig in den Medien diskutiert wird. Hier gilt es u.a. zu erforschen, wie Unternehmen dazu bewegt werden können, die Artenvielfalt zu schützen. Artenvielfalt ist die Lebensgrundlage jedes einzelnen Individuums, aber auf Unternehmensebene dürfte es häufig kein prioritäres Thema sein.
Mehr Informationen zu Prof. Dr. Sassen und seinem Team finden Sie auf der Website des IHI Zittau und auf der Website der Professur für Nachhaltigkeitsmanagement und Betriebliche Umweltökonomie.
Jun.-Prof. Dr. Sebastian Störmer
Jun.-Prof. Dr. Sebastian Störmer verstärkt die Fakultät seit dem 01.04.2020 als Inhaber der Juniorprofessur für BWL, insb. Personalmanagement. Von 2007-2010 hat Sebastian Störmer an der Universität Bremen Psychologie studiert. Es folgte ein Masterstudium der Wirtschaftspsychologie an der Universität Bremen. Seine Promotion zum Thema "Workforce Diversity and Organizational Inclusion: Implications for Overcoming the Fault Lines and Leveraging the Potential of Employee Diversity" schloss Sebastian Störmer 2017 an der Georg-August-Universität Göttingen erfolgreich ab und war danach bis zu seinem Wechsel nach Dresden als Akademischer Rat am Lehrstuhl für Personalmanagement mit Schwerpunkt China / Asien in Göttingen tätig.
Die ersten Monate an der TU Dresden und der Fakultät waren für mich ....
aufgrund der Umstände mit Corona außergewöhnlich. Die TU Dresden befand sich mitten im Notbetrieb als ich hier angekommen bin. Ich habe mich aber virtuell ausgetauscht und das sehr intensiv. Bei Fragen habe ich immer schnell hilfreiches Feedback bekommen, insbesondere auch vom Dekanat und meiner Sekretärin Frau Hergert.
Juniorprofessor zu sein, bedeutet für mich ...
einen Schritt in Richtung Selbstständigkeit, was natürlich auch mit mehr Verantwortung einhergeht. Die Juniorprofessur ist für mich eine wichtige Zwischenetappe und ein großer Entwicklungsschritt auf dem Weg zur Professur. Es ist ein gutes Gefühl, sein eigenes Fachgebiet nun noch besser nach außen repräsentieren zu können.
Den Studierenden möchte ich vermitteln, dass ...
es viel bringt, einen theoriegetriebenen Blick auf die Themen des Personalmanagements zu werfen. Mir ist es wichtig, dass die Studierenden verstehen, dass sich Managementansätze dann besser umsetzen lassen, wenn zur Erklärung auch theoriegetriebene und empirische Erkenntnisse herangezogen werden. Das heißt aber nicht, dass ich nicht auch Wert auf einen Austausch mit der Praxis lege. Praxiskontakte sind durchaus relevant und ich arbeite gerne auch mit Unternehmen und Verbänden zusammen. Zusammengefasst möchte ich vermitteln, dass es im Personalmanagement auf einen guten Mix aus Intuition, Beobachtungsgabe und Systematik ankommt.
Als Juniorprofessor hat mein kein eigenes Team und ist eher ein Einzelkämpfer,...
deshalb finde ich es sehr wichtig, Netzwerke zu etablieren, zu pflegen und zu erweitern. Ich arbeite gerne mit anderen Forscherinnen und Forschern zusammen und kann auf ein bestehendes Netzwerk zurückgreifen, das ich sehr gerne auch an der TU Dresden weiter ausbauen möchte.
Bei meinen bisher spannendsten Forschungsprojekten ging es…
um eine großangelegte Studie mit Fabian Froese (Göttingen) und Samuel Davies (Liverpool) zu Expatriates. Wir haben einen großen Datensatz angelegt, um globale Arbeits- und Lebensbedingungen von Expatriates in 30 Ländern zu erfassen. Aus der Studie lassen sich sehr viele spannende Fragestellungen ableiten, u.a. zum Innovations- und Wissenstransfer, zur Bindung von Expatriates und zur Kulturellen Intelligenz.
Aktuelle Forschungsthemen, mit denen ich mich beschäftige, sind ...
neben dem Expatriatemanagement u.a. auch Forschung in den Bereichen Diversitätsmanagement oder Rekrutierung. Auch mit den Studierenden an der TU Dresden plane ich sobald dies wieder möglich ist eine Befragung zum Thema, was einen attraktiven Arbeitsgeber ausmacht. Hierzu liegen mir schon Ergebnisse aus Göttingen vor und ein Vergleich mit Studierendendaten aus der TU Dresden wäre sicher interessant.
Mehr Informationen zu Jun.-Prof. Dr. Störmer auf der Website der Juniorprofessur.
Dr. Martina Pieperhoff
Seit dem 01.04.2020 ist Frau Dr. Martina Pieperhoff an der Fakultät tätig. Mit dem Ziel der Habilitation ist sie von Wien nach Dresden gekommen und nun am Lehrstuhl für Entrepreneurship und Innovation als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig. Bedingt durch Corona hatte Frau Pieperhoff bisher nur wenig Gelegenheit, sich an der Fakultät zu vernetzen. Wir stellen die Nachwuchswissenschaftlerin an dieser Stelle deshalb etwas näher vor.
Wie sah Ihr bisheriger wissenschaftlicher Werdegang aus?
Ich habe zunächst in München und Salzburg Soziologie studiert und im Anschluss an der WU Wien promoviert. Meine kumulative Dissertation zum Thema „Reziprozität in interorganisationalen Austauschbeziehungen - Ein Konzept zur Erklärung koordinierten Verhaltens?“ habe ich im April 2019 mit Auszeichnung abgeschlossen. Die Promotionsstelle in Wien war sehr interdisziplinär ausgerichtet und an der Schnittstelle von Sozial- und Wirtschaftswissenschaften angesiedelt. Nun beginnt mit der Habilitationsstelle in Dresden ein neuer Etappenabschnitt, auf den ich mich sehr freue.
Aus welchen Gründen haben Sie sich dazu entschieden, nun nach Dresden zu wechseln?
Ich bin zunächst auf die Ausschreibung gestoßen, die klar wirtschaftswissenschaftlich ausgerichtet war. Bei einer Tagung an der WU Wien hatte ich dann die Gelegenheit, das Team des Lehrstuhls für Entrepreneurship und Innovation näher kennenzulernen. Der Lehrstuhl war offen für mehr interdisziplinäre Zusammenarbeit und wir haben gemeinsame Forschungsinteressen entdeckt.
Unabhängig von der Passfähigkeit meiner Forschungsinteressen zu denen des Lehrstuhls wollte ich bewusst für die Postdoc-Phase an eine andere Universität wechseln. Die Exzellenzuniversität TU Dresden erscheint mir dabei als gute Adresse für einen Wechsel, da hier auch das Streben, sich international messen zu wollen, erkennbar ist.
Wo liegen Ihre Forschungsinteressen?
Kurz zusammengefasst befasse ich mich mit allem, was zwischen Organisationen passiert. Ich interessiere mich für interorganisationale Austausch- und Netzwerkbeziehungen, Kooperationsforschung sowie die organisationssoziologische Betrachtung im Bereich Entrepreneurship. Mein Forschungsansatz ist dabei stark qualitativ geprägt. Aber auch Mixed-Method-Ansätze (z.B. QCA, Fuzzy-Set) wende ich an.
Und welche Themen interessieren Sie in der Lehre?
Am Lehrstuhl betreue ich aktuell das Forschungsseminar. An der WU Wien unterrichte ich als externe Lehrbeauftragte weiterhin im Themenfeld Kooperationsforschung und Netzwerkanalysen. Sehr gerne würde ich mich an der Fakultät in die Doktorandenausbildung einbringen, sei es durch das Angebot eines Methodenkurses oder der Beteiligung am Aufbau eines Doktorandenkolloquiums.
Wer mehr über Frau Pieperhoff erfahren möchte, findet die Kontaktinformationen auf der Lehrstuhlwebsite.