29.11.2021
Neues interdisziplinäres Konsortium im Kampf gegen Therapieresistenz bei Krebs
Therapieresistenz ist ein zentrales Problem bei der Behandlung von Krebserkrankungen. Auch Sarkome, also Knochen- und Weichteiltumore von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, sprechen oft nicht dauerhaft auf die Behandlung an. Das interdisziplinäre Forschungskonsortium HEROES-AYA will nun herausfinden, wie die molekulare Heterogenität der Sarkome zur Therapieresistenz führt. Im Rahmen der Nationalen Dekade gegen Krebs fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das Vorhaben mit insgesamt über 15 Millionen Euro über fünf Jahre. Das Arbeitspaket „Data Science“ wird dabei unter anderem von der Dresdener Forschungsgruppenleiterin Dr. Anna Poetsch geleitet.
Mit fortschreitender Erkrankung entwickeln Krebszellen neuartige Eigenschaften und werden damit oft resistent gegen ursprünglich wirksame Medikamente. Ziel des HEROES-AYA-Konsortiums* ist es, umfassende molekulare Daten zu sammeln, um die Tumorevolution zu verstehen. Die WissenschaftlerInnen werden sich auf die Erforschung der Tumorheterogenität konzentrieren, d. h. auf die vielen verschiedenen Subpopulationen mit unterschiedlichen Eigenschaften und Morphologien innerhalb des Tumors. Daraus wollen die ForscherInnen grundlegende Erkenntnisse ableiten, wie Krebsresistenzen enstehen und wie diese überwunden werden können.
„Wir sammeln eine Vielzahl an Daten aus mehreren verschiedenen genomweiten Messungen sowohl für den gesamten Tumor als auch für einzelne Zellen verschiedener Tumorbereiche. Diese Heterogenität und Multidimensionalität der Daten erfordert komplexe computergestützte Analysen", sagt Dr. Anna Poetsch, Forschungsgruppenleiterin des Mildred-Scheel-Nachwuchszentrums (MSNZ) am Biotechnologischen Zentrum (BIOTEC) der TU Dresden und dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT/UCC) Dresden.
Gemeinsam mit Moritz Gerstung (DKFZ) leitet Anna Poetsch das Data Science Arbeitspaket des Konsortiums mit Daniel Hübschmann (NCT Heidelberg) und Natalie Jäger (KITZ Heidelberg). Diese Gruppe wird sich der Aufgabe stellen, biomedizinische Informationen aus verschiedenen Datentypen zu extrahieren, um das Verhalten von Tumoren zu verstehen und zu modellieren.
Das HEROES-AYA Projekt wird von Forschenden am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), an den Nationalen Centren für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg und Dresden sowie am Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ) geführt. Beteiligt sind insgesamt zwölf Forschungsinstitutionen.
*HEROES-AYA: Heterogeneity, Evolution, and Resistance in Oncogenic fusion gene-Expressing Sarcomas affecting Adolescents and Young Adults