27.02.2019
TU Dresden beteiligt sich an Sächsischer Landesausstellung 2020
Vom 25. April bis zum 1. November 2020 wird die Sächsische Landesausstellung unter dem Titel „Boom. 500 Jahre Industriekultur in Sachsen“ bereits zum vierten Mal stattfinden. Neben einer großen Zentralausstellung in Zwickau, unter Leitung des Deutschen Hygienemuseums, werden weitere Ausstellungen an sechs verschiedenen Standorten in Sachsen präsentiert, die sich spannenden Themen rund um die sächsische Technik- und Industriegeschichte widmen. In Südwestsachsen wurden die ersten Modelle großer Weltmarken wie Horch, DKW und Audi produziert. Unter der Headline „Autoboom“ wird sich das August Horch Museum Entwicklungen aus der Geschichte, Gegenwart und nahen Zukunft der motorisierten Mobilität in Sachsen, speziell zu Personenkraftwagen, stellen. Parallel dazu werden die Auswirkungen und Veränderungen auf die Arbeitswelt der dort tätigen Menschen betrachtet.
Der Leichtbaustandort Dresden mit seiner 65-jährigen Geschichte und dem 1994 entwickelten Dresdner Modell eines „funktionsintegrativen Systemleichtbaus in Multi-Material-Design“ eignet sich ideal als Ausstellungspartner für die vierte Landesausstellung. So wird das Institut für Leichtbau- und Kunststofftechnik der TU Dresden (ILK) dem August Horch Museum in Zwickau aktuelle Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Fahrzeugtechnik zur Verfügung stellen. Gemeinsames Ziel ist es, den modernen ressourcenschonenden Systemleichtbau für Fahrzeugsysteme der nahen und fernen Zukunft anhand ausgewählter Exponate anschaulich darzustellen. Diese werden dem Horch-Museum von der TU Dresden unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Das Transfer Office der TU Dresden unterstützt die Ausarbeitung eines Leihvertrages zwischen dem ILK und dem Horch Museum. Hierzu laufen seit Sommer 2018 die Verhandlungen und die Vertragsgestaltung. Bei einer Begehung am 05. Februar 2019 führte Dr.-Ing. Marco Zichner, Leiter des Technologietransfers am ILK, den Designer der Zwickauer Design- und Kommunikationsagentur ö_konzept, Matthias Kaluza, durch die Fertigungshallen des ILK, um geeignete Exponate für die Schauplatzausstellung im Horch Museum auszuwählen. Kaluza war bereits an der Konzeption und Gestaltung des Hoch Museums vor dessen Eröffnung 2004 beteiligt und weiß um die Herausforderungen bei der aktuellen Ausstellungsplanung: „Die größte Herausforderung in der Planung ist der beschränkte Platzbedarf von rund 600 m² mit seinem Stahlstützenraster von ca. 5 m Weite. Damit ist man in der Gestaltung nicht so flexibel wie in einer freitragenden Halle. Wir stellen wir uns aber gern den architektonischen Bedingungen und werden eine wirkungsvolle Gestaltung finden“, so der Designer optimistisch.
Marco Zichner führt Matthias Kaluza durch die zahlreichen Fertigungshallen und Gebäudekomplexe des ILK Dresden, um passende Exponate vorzustellen, die für die Landesausstellung in Frage kommen. Einige Exponate stehen bereits fest: „Leichtbau, Alternativen bei Materialien, neue Fügeverfahren im Zusammenhang mit größerem Materialmix und auch kühne Ideen sind Themen, die wir zeigen möchten. Der InEco als Komplettfahrzeug sowie das Chassis dazu sind fest eingeplant. Mein Besuch diente auch dazu, herauszufinden, was noch gezeigt werden könnte. Großes Interesse besteht auch an dem Zukunftsprojekt Trace.“ Herr Kaluza lobte abschließend die gute Zusammenarbeit mit der TU Dresden und die schnelle Bereitschaft mitzuwirken und mit Exponaten zu helfen. Kaluza sieht die Landesausstellung zudem als positive Botschaft für Sachsen: „Es geht auch darum Potenziale aufzuzeigen, Potenziale, die es gab und die die sächsische Industrie- und Forschungslandschaft aufzuweisen hat. Die Besucher sollen bei der gegenwärtigen Negativdiskussion und den berechtigten Überlegungen zu den Folgen der Massenmotorisierung sehen, das Sachsen in der Vergangenheit, aber auch in Zukunft für die Mobilitätsentwicklung viel zu bieten hat.“
Weitere Informationen zur Landesausstelung finden Sie unter: https://www.boom-sachsen.de/