15.11.2017
Dr. Christoph Meißelbach erhält Georg-Helm-Preis 2017
Der Dresdner Politikwissenschaftler Dr. Christoph Meißelbach erhält für seine Dissertation „Die Evolution der Kohäsion. Anthropologische Grundlagen der Sozialkapitaltheorie“ denGeorg-Helm-Preis 2017.
Dr. Meißelbachforscht und lehrt seit 2009 an derProfessur für Politische Systeme und Systemvergleich. Die von Prof. Dr. Werner J. Patzelt und dem Soziobiologen Prof. Dr. Eckart Voland betreute Arbeit erscheint demnächst in Buchform in der Reihe "Interdisziplinäre Anthropologie" im Springer-Verlag. Sie war im Sommer 2017 auch mit demWiener Rupert-Riedl-Preis für interdisziplinäre Forschung ausgezeichnet worden.
Der Georg-Helm-Preis ist ein Wissenschaftspreis, den die TU Dresden vergibt. Mit dem Preis werden jährlich drei Arbeiten ausgezeichnet, welche im besonderen Maß für neue Impulse in der jeweiligen Fachdisziplin stehen. Sie erhalten je eine Medaille aus Meißner Porzellan und ein Preisgeld in Höhe von 2500 Euro. Die Verleihung findet am 27. Januar 2018 in einer festlichen Veranstaltung des Stifters, desVereins zur Förderung von Studierenden der TU Dresden e.V., statt.
In der Studie demonstriert Meißelbach den Mehrwert eines evolutionären Menschenbildes für sozialwissenschaftliche Erklärungen am Fall der Sozialkapitaltheorie. Zur Weiterentwicklung dieser Theorie zieht er Wissensbestände aus Evolutionspsychologie, Soziobiologie und evolutionärer Anthropologie zu sozialen Phänomenen wie Kooperation und gesellschaftlicher Kohäsion heran. Dieser interdisziplinär-integrative Forschungsansatz legt die psychosozialen Mechanismen hinter der Hervorbringung von Prosozialität, Gemeinsinn und gesellschaftlichem Zusammenhalt frei und liefert innovative Perspektiven auf Zentralkategorien nicht nur der Sozialkapitaltheorie: soziale Beziehungsnetzwerke, Vertrauen, gemeinsame Normen und Werte. Der Text liefert somit auch Impulse für sozialwissenschaftliche Grundsatzfragen zu ihren handlungstheoretischen Grundlagen und dem Mikro-Makro-Problem.