26.06.2025
Gastseminar zum Thema Flucht mit Tim Vollmann (Musaik)
„Ich packe meinen Koffer …“
– was viele mit einem lustigen Kinderspiel verbinden, weckt bei einigen Schülerinnen und Schülern traurige Erinnerungen: Was nehme ich mit, wenn ich mein Heimatland womöglich für immer verlassen muss?
Dieser Gedanke durchzog das Gastseminar von Tim Vollmann, Musik- und Biologielehrer sowie Mitarbeiter (Geschäftsstelle) des Dresdner Musikprojekts Musaik, das kürzlich mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde. Musaik ist im Dresdner Stadtteil Prohlis aktiv und ermöglicht Kindern kostenlosen, niedrigschwelligen Instrumentalunterricht.
Das Projekt bietet Kindern aus häufig benachteiligten Familien nicht nur Zugang zu musikalischer Bildung – es eröffnet ihnen und ihren Familien auch Wege zu kultureller und sozialer Teilhabe. So geben die Kinder nach mehrwöchiger Probenarbeit Konzerte – sogar in der Semperoper. Diese Erfahrungen machen nicht nur die Kinder, sondern auch ihre Eltern und Lehrkräfte stolz. Sie motivieren, Rückschläge zu überwinden und gemeinsam im Team etwas Großes zu schaffen. Im Juni kamen im Rahmen des Projekts „Von Damaskus nach Dresden“ zwei Konzerte zur Aufführung.
Lässt sich dieses pädagogische Prinzip auf den Schulalltag übertragen?
Mit dieser Frage setzten sich Lehramtsstudierende in den Seminaren „Schule & Flucht“ sowie „Schule & Migration“ von Dr.in Kristina Kocyba auseinander. Im Mittelpunkt stand die soziale Inklusion – sowohl in der Beziehungsarbeit mit Schülerinnen und Schülern als auch in der Zusammenarbeit mit Eltern. Auch Themen wie Projektarbeit, kollaboratives Lernen und Alternativen zur klassischen Ziffernbenotung wurden diskutiert.
Wir danken Tim Vollmann und Musaik herzlich für die inspirierenden Impulse und die Zeit, die sie sich für unsere Studierenden genommen haben.
Die Kooperation wird im Wintersemester fortgesetzt. Lehramtsstudierende sind herzlich eingeladen, sich z. B. im Rahmen einer Staatsexamensarbeit vertiefend mit Musaik zu beschäftigen.