Oct 02, 2025
Seminar "Forschen an der Universitätsschule" und weitere Lehrveranstaltungen im Bereich Bildungswissenschaften im Wintersemester 2025/26
Im Wintersemester 2025/26 bietet die Professur für Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt Inklusive Bildung (EWIB) für Studierende des Lehramts die Vorlesung „Schule und Unterricht inklusionssensibel gestalten“ und Seminare zu verschiedenen Aspekten von Inklusion und empirischer Bildungsforschung an (siehe Übersicht unten). Die Mitarbeiter:innen der Professur EWIB bringen hierfür ihre Erfahrungen aus folgenden Projekten ein:
- Qualifizierung von Bildungs- und Inklusionsreferent:innen (QuaBIS),
- Erziehungswissenschaftliche Lehr- und Forschungswerkstatt (ELF) und
- Universitätsschule Dresden (USD).
Hinzu kommen die Möglichkeiten für die Angewandte Bildungsforschung in der Universitätsschule Dresden (siehe auch Poster rechts) und das semesterbegleitende Schulpraktikum für eine enge und frühe Theorie-Praxis-Verzahnung im Lehramtsstudium. Diese beiden Projekte der Professur EWIB verbinden die Themen Schulentwicklung und Professionsentwicklung auf eine innovative Weise.
Im Vorlesungsverzeichnis des Zentrums für Lehrerbildung, Schul- und Berufsbildungsforschung (ZLSB) findet sich eine Übersicht der Lehrveranstaltungen im Fach Bildungswissenschaften. Weitere Informationen stehen in den
Studien- und Lehrangeboten der Fakultät für Erziehungswissenschaft (EW) bereit. Ausgewählte Seminare sind im Rahmen des Studium Generale auch für Interessent:innen von anderen Fakultäten geöffnet.
Lehrveranstaltungen der Professur Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt Inklusive Bildung
Vorlesung
- Vorlesung – Schule und Unterricht inklusionssensibel gestalten
Lehrperson: Prof. Dr. Anke Langner
Die Vorlesung beinhaltet Begriffe von Diversität, ausgewählte sonderpädagogische Grundlagen von Schule sowie Theorien und praktische Erfahrungen zu Barrieren und Mechanismen des Ausschlusses in schulischer Bildung. Es umfasst rechtliche und ethische Grundlagen schulischer Inklusion und das Arbeiten in (multiprofessionellen) Teams im Kontext der Organisations-, Unterrichts- und Schulentwicklung über die Reflexion und Analyse praktischer Erfahrungen.
Seminare
- Seminar – Schule und Unterricht inklusionssensibel gestalten
Lehrperson: Karin Mannewitz
Inklusive Bildung ist ein völkerverbindliches Menschenrecht. Dennoch geschieht in der Umsetzung nicht nur in Bezug auf Schüler:innen mit Behinderung im deutschen Schulwesen sehr wenig. Inklusionssensibler Unterricht zielt darauf ab, allen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben, gemeinsam zu lernen und an umfassender Bildung zu partizipieren, unabhängig von ihren individuellen Voraussetzungen. Die Fragen danach, welche Mechanismen des Ausschlusses gemeinsame Bildung verhindern, bilden die Grundlage im Seminar und leiten dazu über, diese Gestaltungsoptionen zu entwickeln, um diese überwinden zu können. - Seminar – Schule und Unterricht inklusionssensibel gestalten
Lehrperson: Dr. Andrea Fischer-Tahir
Das Seminar widmet sich inklusionspädagogischen Theorieansätzen und Erfahrungen und wirft einen Blick auf rechtliche und ethische Grundlagen schulischer Inklusion. Darüber hinaus sollen Möglichkeiten des Arbeitens in multiprofessionellen Teams im Kontext der Organisations-, Unterrichts- und Schulentwicklung eruiert werden. Das Seminar bietet den Raum, diversitäts- und inklusionssensible Unterrichtsszenarien zu entwerfen und kritisch zu reflektieren. - Seminar – Schule und Unterricht inklusionssensibel gestalten
Lehrperson: Marlene Pappenberger
Inklusionssensibler Unterricht möchte allen Schüler:innen die Möglichkeit geben gemeinsam zu lernen. Die Umsetzung von inklusiver Bildung ist rechtlich verankert und gleichzeitig findet Inklusion an Schulen noch wenig statt. Im Seminar wollen wir uns gemeinsam mit theoretischen Ansätzen und möglichen Strategien auseinandersetzen, um mögliche Handlungsoptionen zu entwickeln. - Seminar – Schule und Unterricht inklusionssensibel gestalten
Lehrperson: Dr. Lena Köhler
Im Seminar setzen wir uns mit der Frage auseinander, wie ein inklusive Didaktik in Schule und Unterricht gelingen kann, die eine verstehende Perspektive einübt, die Vielfalt der Schüler:innen als Normalität begreift und Lernprozesse so gestaltet, dass alle teilhaben können. Thematisch geht es dabei um die soziale Konstruktion von Heterogenität, Exklusionsmechanismen im Bildungssystem und soziale Ungleichheit. Ziel ist es, ein kritisches Verständnis für inklusive Bildungsprozesse zu entwickeln und gemeinsam in der Gruppe erste didaktische Schritte zu entwickeln. - Seminar – Schule und Unterricht inklusionssensibel gestalten
Lehrperson: Dr. Hendrik Richter - Seminar – Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen
Lehrpersonen: Martin Ritter und Prof. Dr. Stephan Abele
Die Ziele der Lehrveranstaltung richten sich auf die Befähigung der Studierenden, Lernprozesse in der beruflichen Aus- und Weiterbildung zielgruppenspezifisch unter Berücksichtigung vorherrschender Bedingungen und Qualitätsdimensionen zweckmäßig zu gestalten. Dies schließt die Planung, die Durchführung und die Analyse und Auswertung der Lehr- und Lernprozesse ein. - Seminar – Einführung in die Brailleschrift: Theorie und Praxis
Lehrperson: Dr. Andrea Fischer-Tahir
Das Seminar zielt darauf, Studierende mit der von Blinden und Sehbehinderten genutzten Punktschrift vertraut zu machen. Die Studierenden erlernen taktil die Braille-Vollschrift, erkunden Geschichte und Gegenwart dieser von Louis Braille im Jahre 1825 entwickelten Kulturtechnik und setzen sich mit Behinderung sowie der Inklusion von Schüler*innen mit Beeinträchtigungen des Sehens und Blindheit auseinander. - Seminar – Rassismus im Raum der Schule
Lehrperson: Dr. Andrea Fischer-Tahir
Das Seminar befasst sich mit Rassismus als einem gesellschaftlichen Machtverhältnis. Gemeinsam analysieren wir, wie rassistische Strukturen im schulischen Alltag wirken, wie sie sich in Lehrplänen, Schulbüchern, Unterrichtsmaterialien sowie im pädagogischen Handeln widerspiegeln und welche Auswirkungen sie auf Schulbiografien haben können.
Neben theoretischen Grundlagen (z. B. Critical Race Theory, Post-Colonial Studies) werden Fallbeispiele, aktuelle Studien und eigene Erfahrungen diskutiert. Ziel ist es, die eigene reflexive Pädagogik weiterzuentwickeln. - Seminar – Gemeinsam Lernen - Kooperative Lernmethoden erproben, entdecken, entwickeln
Lehrperson: Karin Mannewitz
Wie können alle miteinander und voneinander lernen? - Wie müssen Lernsettings gestaltet werden und was ist methodisch und didaktisch dabei zu beachten, damit alle teilhaben können und Bildung erfahren? - In diesem Seminar gehen wir diesen Fragen nach, indem wir Methoden gemeinsam erproben, auswerten und neu entwickeln. - Seminar – Gefühle der Exklusion. Phänomene von Ungleichheit und sozialstruktureller Machtverhältnisse
Lehrperson: Dr. Hendrik Richter
Das Seminar thematisiert Erscheinungen von Ungleichheit im Schulsystem aus einer intersektionalen Perspektive, die u.a. Differenzlinien wie soziale Klasse, Ethnizität, Geschlecht und Behinderung miteinander diskutiert. Dabei wird der Blick auf die Schüler:innen gerichtet: wie erfahren sie Ausgrenzung und welche selbstermächtigenden Antworten finden sie darauf? Zentral werden hier die affektiven Ausdrucksformen der Schüler:innen zum Gegenstand des Seminars.
Emotionen – verstanden als soziale Praxis – sind habitualisiert und damit Ausdruck einer Einverleibung von Diskursen, Machtkonstellationen und Wissensordnungen. Diese Perspektive einer kulturwissenschaftlichen Emotionstheorie ermöglicht ein anderes Verständnis von Emotionspraktiken wie Langeweile, Scham oder Aggression. Dadurch kann bspw. die Wut von Schüler:innen auch als mehr gedeutet werden als eine reine affektive Reizreaktion und damit als eine (vermeintlich) unangemessene, bloße Störung des Unterrichtsalltags, die behoben werden muss. Vielmehr kann die Wut auch eine eigene Form des Umgangs mit Ungleichheit und verweigerter Zugehörigkeit darstellen.
Ziel des Seminars ist somit die Sensibilisierung für Emotionspraktiken und sozialstrukturelle Machtverhältnisse. Das Seminar will damit auch Antworten auf Widerständigkeit- und Aggressionspraktiken von Schüler:innen sowie emotionstheoretische Erklärungsansätze für die Ausweitung rechtsextremer Jugendkultur insbesondere in Ostdeutschland geben.
Seminare mit Bezug zur Universitätsschule Dresden
- Seminar – Forschen an der Universitätsschule
Lehrpersonen: Prof. Dr. Anke Langner, Wiebke Lydia Bergjürgen und Hannah Bartels
Im Seminar werden Forschungsaktivitäten an der Universitätsschule Dresden aufgezeigt und z.T. an der Schule selbst durchgeführt. Außerdem werden Auswertungsstrategien erarbeitet. Im Zuge des Seminars gibt es die Möglichkeit Staatsexamensarbeiten im Fachbereich Bildungswissenschaft anzubahnen. - Seminar – Forschungsmethoden - Material mit Schüler:innen entwickeln und erproben Lehrperson: Dr. Marlis Pesch
Im Seminar werden Forschungsmethoden für Schüler:innen im Rahmen von Projektunterricht entwickelt und an der Universitätsschule Dresden erprobt.
Zum Bericht über das Seminar im Sommersemester 2025
Begleitseminar zum Schulpraktikum
- Seminar – BW3 Semesterbegleitendes Praktikum A
Lehrpersonen: Katja Kuritz und Prof. Dr. Anke Langner
Dieses Seminar begleitet das semesterbegleitende Praktikum A an Schulen Ostsachsens zur engeren Theorie-Praxis-Verzahnung am Beginn des Lehramtsstudiums.
Weitere Informationen finden Sie auf der Projektwebseite Theorie-Praxis-Verzahnung.