Saxonia Cisterciensis Netzwerke und Verflechtungen sächsischer Zisterzen vom 12. bis 16. Jahrhundert
Projektleitung: Prof. Dr. Mirko Breitenstein
Projektmitarbeiterin: Victoria Smirnova
Die im Jahr 2023 für den Freistaat Sachsen und damit die Allgemeinheit gesicherten Bestände von Bibliothek und Archiv des Klosters St. Marienthal sind nicht nur herausragende Zeugnisse zisterziensischer Geschichte, sondern sie stehen exemplarisch für die einst reiche klösterliche Kultur Sachsens. Zum Sprechen gebracht werden können sie freilich nur durch ihre wissenschaftliche Erforschung. Vor diesem Hintergrund möchte das Projekt Saxonia Cisterciensis die bisher kaum aufgearbeitete klösterliche Kultur Sachsens beispielhaft erschließen. Ziel des Projektes ist es, die sächsischen Klöster der Zisterzienserinnen und Zisterzienser in ihrer Vernetzung zu erfassen und zu analysieren.
Ausgehend von der in Bestand und Geschichte einmaligen archivalischen wie auch bibliothekarischen Überlieferung des Klosters St. Marienthal sollen dabei jene geistlichen, aber auch politischen und sozialen Verbindungen beleuchtet werden, welche die Geschichte Sachsens über Jahrhunderte hinweg maßgeblich geprägt haben. Hierdurch soll die einst reiche klösterliche Kultur Sachsens als wesentliches und identitätsstiftendes Element dieses Kulturraums exemplarisch identifiziert, analysiert und verstärkt ins Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit gerückt werden. Damit trägt das Projekt zugleich entscheidend zur Sicherung und Erschließung des kulturellen Erbes des Freistaats Sachsen bei. Die Durchführung der Forschung erfolgt in enger Kooperation mit dem Handschriftenzentrum der Universitätsbibliothek Leipzig – eines von sechs nationalen Kompetenzzentren zur Erschließung des handschriftlichen Erbes – sowie der Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB) Dresden. Eine solche Projektkooperation einer universitären Forschungsstelle (FOVOG) mit im Bibliothekskontext angesiedelten Forschungsprojekten in einem gemeinsamen Arbeitsvorhaben ist innovativ und ermöglicht es, die relevanten Quellen angemessen auszuwerten.
In der Breite der Perspektive verspricht eine solche Analyse einen neuen Blick auf die klösterliche Kultur Sachsens. Die zu erwartenden Projektergebnisse werden unsere Kenntnis dieses bisher kaum beachteten, aber zentralen Teils sächsischer Geschichte nicht nur deutlich erweitern, sondern zugleich auf eine neue Grundlage stellen. Neben den fachwissenschaftlichen Resultaten auf den Feldern der historischen, der buchwissenschaftlichen, der sammlungsgeschichtlichen wie auch der schriftgeschichtlichen Forschung wird das Projekt in seinem Verlauf und seinen Ergebnissen für die sächsische Öffentlichkeit und weit darüber hinaus von Interesse sein.