Erich Ludendorff als Publizist
Projektbearbeitung: apl. Prof. Dr. Manfred Nebelin
Adresse: TU Dresden, Philosophische Fakultät,
Institut für Geschichte, 01062 Dresden
Projektbeschreibung
Nach seinem Sturz als Erster Generalquartiermeister am 26. Oktober 1918 suchte der einstige Kopf der Dritten Obersten Heeresleitung die verlorene Macht durch einen Umsturz zurückzugewinnen. 1920 scheiterte ein gemeinsam mit Kapp und Lüttwitz, 1923 ein mit Hitler unternommener Putsch.
Nach einem Zwischenspiel als Reichstagsabgeordneter der Nationalsozialistischen Freiheitspartei, einer Tarnorganisation der verbotenen NSDAP, zog er sich 1925 nach einem Zerwürfnis mit Hitler aus der aktiven Politik zurück. Fortan suchte er als Publizist seine völkische Weltanschauung zu verbreiten. Zudem nahm er in zahlreichen Artikeln zu Fragen der Geschichtsschreibung über den Ersten Weltkrieg Stellung. Vor allem aber entwickelte er gemeinsam mit seiner Ehefrau Mathilde von Kemnitz Vorstellungen einer germanischen Rassereligion, die er unter dem Namen Deutscher Gottglaube propagierte und die im Jahr 1937 – kurz vor seinem Tod – von Hitler offiziell als Religionsgemeinschaft anerkannt wurde.
Das Projekt verfolgt zum einen das Ziel, die in verschiedenen Publikationsorganen erschienenen Artikel und Flugschriften Ludendorffs zusammenzutragen. Daran anschließend soll eine Auswahl dieser Schriften in der vom Bearbeiter gemeinsam mit Reiner Pommerin herausgegebenen Schriftenreihe „Dresdner Historische Studien“ veröffentlicht werden. Hierdurch soll das Verhältnis Ludendorffs zum Nationalsozialismus einer Klärung näher gebracht werden. Der Abschluss der Quellensammlung wird bis Ende 2017 angestrebt.