Die Avantgarden laden ein! Ausstellungen von Künstler*innen- und Architekt*innengruppen im 20. Jahrhundert
Lehrkraft | Dr. Rudolf Fischer |
Termin | Mi., 4. DS |
Ort | SKD, Archiv der Avantgarden, Blockhaus, Große Meißner Straße 19 |
Beginn | 16.04.2025 |
Einschreibung | OPAL |
Module |
ÜM2 MAKU-GK-VT1 (MA LA) |
Inhalt der Lehrveranstaltung
Für die Avantgardegruppen im 20. Jahrhundert waren Ausstellungen ein essenzielles Mittel, sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren und positionieren. Durch Ausstellungen treten die Künstler*innen, Designer*innen und Architekt*innen in direkten Dialog mit dem Publikum und können ihre oftmals radikalen Ideen und Visionen zur Diskussion stellen und traditionelle Sichtweisen hinterfragen. Vielfach standen gesellschaftliche, politische oder soziale Prozesse im Zentrum: Der Raum wurde als Plattform zur Provokation genutzt, um gesellschaftliche Normen und althergebrachte Kunstverständnisse zu hinterfragen und zu dekonstruieren. Innovative Gestaltung der Ausstellung (Architektur, Displays) bis hin zu dynamischen und performativen Modellen der Interaktion mit den Besucher*innen ermöglichten neue Formen des Wahrnehmens und Erlebens. Einen extrem partizipativen Ansatz stellte hierzu der Künstler Marcel Duchamp vor, der der Ansicht war, dass „ein Werk vollständig von denjenigen gemacht wird, die es betrachten oder es lesen und die es, durch ihren Beifall oder sogar durch ihre Verwerfung, überdauern lassen“ (Marcel Duchamp 1957 in seinem Vortrag „The creative act“).
Was ist Avantgarde? Im Seminar untersuchen wir außergewöhnliche und epochale Ausstellungen im Bereich der Avantgarden des 20. Jahrhunderts (Kunst, Architektur und Design) und erarbeiten gemeinsam deren Inhalte und Aussagen. Jede Teilnehmer*in übernimmt ein Impulsreferat von ca. 20 Minuten zu jeweils einer Ausstellung. Zum Termin im ADA werden passende Originale (Objekte und Archivalien) präsentiert.
Wir wollen auch die Wechselwirkung des kollaborativ-konzeptionellen Schaffens von Künstler*innen, Designer*innen und Architekt*innen zu den gesellschaftlichen Diskursen der Zeit, beispielsweise zu gesellschaftlichen oder ökologischen Themen, untersuchen und relevante Fragestellungen daraus in die heutige Zeit transportieren und diskutieren. Wie funktioniert Avantgarde heute?
Das Seminar findet statt im Archiv der Avantgarden – Egidio Marzona (ADA), Staatliche Kunstsammlungen Dresden (https://archiv-der-avantgarden.skd.museum/ueber-uns/ ) und erfolgt in Zusammenarbeit mit der ADA Achivarin Barbara Tlusty. Zu einzelnen Veranstaltungen werden Gastdozent*innen eingeladen, eine Tagesexkursion sowie eine Führung durch das ADA sind geplant.
In der ersten Seminarstunde werden die Themen vorgestellt und vergeben.