Projekte
Vom Nutzen der Forschung
Projektleiter: Prof. Dr. Halfmann
Projektmitarbeit: Stephan Hein, Dipl.-Soz.
Finanzierung: Antrag im Verfahren
Laufzeit:
Kurzbeschreibung: In der Debatte um Neue
Formen der Wissensproduktion (Mode-2), wie sie u.a. von der
Arbeitsgruppe um Helga Nowotny und Michael Gibbons angestoßen
wurde, sind Anwendungsorientierung und Kontextualisierung von
Forschung Kennzeichen für den derzeitigen tiefgreifenden Wandel
der Wissenschaft. In der universitären Forschung geht dies mit
der zunehmenden Bedeutung von Drittmittelforschung einher.
Projekte müssen schon bei der Beantragung in Hinblick auf ihren
zukünftigen Nutzen (auch außerhalb der Wissenschaft) konzipiert
werden. Der allgemeine Verweis auf den wissenschaftlichen
Fortschritt reicht als Begründung nicht mehr aus. Im Rahmen des
Projektes wird mit einer Online-Befragung an verschiedenen
deutschen Universitäten untersucht, welche Nutzenerwartungen
Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen an Forschung im
Allgemeinen und im Bezug auf die Ergebnisse ihrer Projekte
haben und wie sie diese in der Weiterverwendung der Ergebnisse
durch die Drittmittelgeber eingelöst sehen. Außerdem wird
untersucht, welche gesellschaftlichen Gruppen bei der
Formulierung von Forschungszielen direkt oder indirekt
mitwirken und wie diese dann auch Nutznießer der Ergebnisse
sind. Eine zentrale These des Projektes ist, dass sich auch die
drittmittelfinanzierte, projektförmige Forschung nicht allein
auf den genau bestimmbaren Nutzen auf Klientenseite reduzieren
lässt, sondern dass nach wie vor die Orientierung an der‚
scientific community' als auch an allgemeinen
gesellschaftlichen Zielen von zentraler Bedeutung
sind.
The Role OF Research Managers: A
Comparative Study of science organization in germany and the
us.
Forschungsmanager: Eine Vergleichende Studie zur Wissenschaftsorganisation in Deutschland und in den USA
Gefördert durch die Stiftung
Deutsch-Amerikanische Wissenschaftsbeziehungen
Laufzeit: 2007 - 2009
Kurzbeschreibung: In dem Projekt wird die Rolle von Forschungsmanagern innerhalb der Wissenschaftssysteme der USA und Deutschlands am Beispiel zweier Disziplinen – der Klimaforschung und der Mikrobiologie - untersucht, die hochgradig von organisierter Forschung abhängen und signifikant verschiedene Organisationsformen aufweisen. Neben Literaturstudien dienen vor allem Tiefeninterviews mit Forschungsmanagern als empirische Basis.
Problemorientierte Forschung und wissenschaftliche Dynamik: das Beispiel der Klimaforschung
Projektleiter: Prof. Dr. Jost Halfmann
Projektmitarbeit: Falk Schützenmeister, M.A.; PD Dr. Jobst
Conrad, Verena Poloni, Dipl. Soz.
Finanzierung: BMBF
Laufzeit: 2004 bis 2007
Kurzbeschreibung: In dem Projekt wird das dynamische Verhältnis von disziplinär verfasster Wissenschaft und interdisziplinärer Forschung unter den zeitgenössischen Bedingungen der "Politisierung von Wissenschaft" an einem prominenten Fallbeispiel untersucht. Die atmosphärischen Chemie konnte im Zuge der Erforschung der anthropogenen Zerstörung der Ozonschicht als eine wichtige Subdisziplin der Klimaforschung etabliert werden. In einer empirischen Studie soll die Hypothese geprüft werden, dass gerade der externe Problembezug und die damit verbundene politisch motivierte Nachfrage nach wissenschaftlichem Wissen Institutionalisierungschancen für die Entstehung einer neuen Disziplin, der Klimaforschung, boten. Im Mittelpunkt der Untersuchung sollen Schließ ungsprozesse als die Beendigung von Kontroversen und die sich aus ihnen ergebenden Anschlussmöglichkeiten für die Weiterentwicklung des Forschungsfeldes stehen. Im Rahmen des Projektes soll auch gezeigt werden, dass erfolgreiche Forschungspolitik vor allem in der Herstellung von strukturellen Kopplungen (Projekte, Organisationen) zwischen den Disziplinen aber auch mit der Umwelt des Wissenschaftssystems und somit in der Motivierung von Variationen besteht.