19.12.2024
Jahresrückblick 2024 der Professur für Internationale Politik
Ein weiteres ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende zu. Mit diesem Rückblick möchten wir die Höhepunkte und besonderen Momente an der Professur für Internationale Politik zusammenfassen. Auch 2024 war ein Jahr voller spannender Forschungsprojekte, Kooperationen und persönlichen sowie beruflichen Entwicklungen unseres Teams.
Die erste Jahreshälfte brachte einige Veränderungen an der Professur mit sich. Seit dem 1. April verstärkt Prof. Dr. Elvira Rosert unser Team und übernimmt die Vertretung von Prof. Dr. Anna Holzscheiter während ihrer zweisemestrigen Forschungsfreistellung. Prof. Dr. Rosert wechselte von der Gastprofessur für Internationale Beziehungen am OSI der FU Berlin auf die Vertretungsprofessur an der TU Dresden. Mit ihrer Expertise zu internationalen Normen, der Förderung menschlicher Sicherheit, Rüstungskontrolle und globaler Gesundheitspolitik ist Prof. Dr. Rosert nicht nur eine hervorragende Vertretung, sondern auch eine großartige Bereicherung für die Studierenden und die wissenschaftliche Arbeit an der Professur.
Prof. Dr. Anna Holzscheiter nutzte ihre Forschungssemester für zwei Forschungsaufenthalte an der London School of Economics, wo sie bis April 2025 ein Visiting Professorship am Department of International Relations innehat. In dieser Zeit konnte sie endlich wieder ganze Tage in der LSE Library und der British Library verbringen, um intensiv an ihrem Buchprojekt mit dem Arbeitstitel „Representing the Transnational: Non-State Representation in International Organizations“ und anderen Publikationen zu arbeiten. Besonders genoss sie die Atmosphäre der Bloomsbury Squares während ihrer Mittagspausen.
Am 1. Juli durften wir Dr. Ivan Bakalov als Wissenschaftlichen Mitarbeiter begrüßen. Mit seinen Forschungsschwerpunkten – Theorien zur Analyse von Macht in der Weltpolitik und die gesellschaftlichen Transformationen Osteuropas – bringt er eine neue spannende Perspektive an unseren Lehrstuhl.
Ein weiterer Höhepunkt war der Kongress der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW) vom 24. bis 27. September in Göttingen, an dem viele Mitarbeiter:innen des Instituts für Politikwissenschaft teilnahmen. Prof. Dr. Elvira Rosert fungierte hier als Ko-Sprecherin der Sektion „Internationale Beziehungen“. Prof. Dr. Anna Holzscheiter partizipierte am Panel zum Thema “The Global South and Liberal Values in the Historiography of Human Rights”. Der Kongress, der alle drei Jahre stattfindet, ist inzwischen fast wie ein Familientreffen für die Wissenschaftler:innen geworden. Besonders erinnerungswürdig war die Keynote von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius.
Im Jahr 2024 fand zudem das deutsch-schwedische Forschungsprojekt ‚Youth Representation in Global Politics‘ seinen Abschluss, welches Prof. Dr. Anna Holzscheiter seit 2021 gemeinsam mit der Universität Linköping leitete. Zum Abschluss trafen sich die Projektmitglieder auf einer Schäreninsel nahe Stockholm, um die Ergebnisse zu diskutieren – begleitet von schwedischen Zimtschnecken als kulinarisches Highlight des Aufenthalts.
Ein weiterer Höhepunkt war der Start des durch die Deutsche Stiftung Friedensforschung (DSF) geförderten Projekts von Dr. Ivan Bakalov am 1. Oktober. Unter dem Titel „Violence and Transformation: The Political Economy of the Russian War against Ukraine“, untersucht das Projekt die wirtschaftlichen und politischen Dynamiken des russischen Krieges gegen die Ukraine. Dr. Bakalov veranstaltete auf der EISA-Konferenz im November in Lille ein Panel zum selben Thema und leistete damit einen wichtigen Beitrag zur internationalen Diskussion.
Dr. Jochen Kleinschmidt war ebenfalls auf der EISA-Konferenz präsent und organisierte die Standing Section ST22 „Exploring World Politics Beyond the State System“, gemeinsam mit Prof. Dr. Aleksandra Spalinska von der Universität Warschau. Ein weiteres Highlight seiner Arbeit war die Organisation einer Sektion auf der World International Studies Committee-Tagung in Warschau und ein anschließender Studientrip nach Kyjiw. Zudem nahm Dr. Kleinschmidt an der ISA 2024 in San Francisco teil, die auch von Maria Weickardt Soares besucht wurde.
Unsere Doktorandinnen und wissenschaftliche Mitarbeiterinnen, Maria Weickardt Soares und Sofie Roehrig, verbrachten zudem einen sechsmonatigen Studien- und Arbeitsaufenthalt an der Universität Warwick in England. Da beide in dem trinationalen Forschungsprojekt FRAMENET arbeiten, konnten sie sich vor Ort mit einigen ihrer Kolleg:innen austauschen und zusammenarbeiten. Beide waren zudem im Juni bei der British International Studies Association (BISA) vertreten. Maria Weickardt Soares nahm ebenfalls am World Health Summit teil.
Die US Election Night an der TU Dresden am 5. November, organisiert in Zusammenarbeit mit der Professur für Politische Systeme und Systemvergleich, war ein herausragendes Ereignis, an dem sich das gesamte Team der Professur beteiligte. Die Veranstaltung brachte über 460 Gäste zusammen und beleuchtete die möglichen Auswirkungen der US-Präsidentschaftswahl auf transatlantische Beziehungen. Neben Vorträgen und Workshops stand eine Podiumsdiskussion im Fokus, an der Prof. Dr. Elvira Rosert und Dr. Jochen Kleinschmidt teilnahmen und die u.a. von Stefanie Gerstenberger moderiert wurde. Den Abend rundeten eine Live-Schalte in die USA und ein gemeinsames Public Viewing der ersten Wahlergebnisse ab.
Stefanie Gerstenberger engagierte sich 2024 stark in der Wissenschaftskommunikation und öffentlichen Bildung. Am 15. Juni moderierte sie das Demokratiequiz beim Mitmach-Fest in Prohlis und am 2. Dezember saß sie bei einer Kinderfragenshow mit ‚Checker Julian‘ zum Thema Gerechtigkeit, Fairness und Freiheit auf dem Podium.
Besonders erfreulich war die Auszeichnung unseres ehemaligen Mitarbeiters Felix Stadelmann mit der Wilhelm-Gotthelf-Lohrmann-Medaille . Die Ehrung gilt dem besten Absolventen der Fakultät im Jahr 2024 und würdigt herausragende akademische Leistungen. Felix Stadelmann schloss Anfang des Jahres seinen Master of Arts in International Relations mit Schwerpunkt auf Global Political Economics ab. Neben dem Studium war er als wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl tätig. Dort engagierte er sich insbesondere in einem Forschungsprojekt zu „𝘠𝘰𝘶𝘵𝘩 𝘗𝘢𝘳𝘵𝘪𝘤𝘪𝘱𝘢𝘵𝘪𝘰𝘯 𝘪𝘯 𝘎𝘭𝘰𝘣𝘢𝘭 𝘏𝘦𝘢𝘭𝘵𝘩 𝘎𝘰𝘷𝘦𝘳𝘯𝘢𝘯𝘤𝘦“ . Wir gratulieren ihm herzlich zu dieser wohlverdienten Auszeichnung und wünschen ihm viel Erfolg für seinen weiteren Weg!
Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Jahres waren die zahlreichen Lehrveranstaltungen. Diese umfassten u.a. Seminare zu internationalen Konflikten in Osteuropa, zum politischen System der USA, zur Friedens- und Konfliktforschung und zu Normen in der internationalen Politik. In all diesen Seminaren sind uns viele motivierte Studierende begegnet, denen wir für ihre rege Mitarbeit und kluge Kommentare danken wollen.
Mit diesem Rückblick schließen wir ein intensives und vielseitiges Jahr an der Professur für Internationale Politik ab. Ein herzliches Dankeschön geht an unser gesamtes Team, die tolle Unterstützung durch Andrea Kaskel, sowie an unsere Tutor:innen und studentischen Hilfskräfte, die in Forschung und Lehre einen unersetzlichen Beitrag leisten. Wir freuen uns auf die Herausforderungen und Möglichkeiten des kommenden Jahres und wünschen allen frohe Feiertage, einen guten Rutsch und vor allem Gesundheit für 2025!