06.10.2023
"Ends" that Do Not End: Dr. Sergiu Buscaneanu mit Einblicken in das External Incentives Model für die östliche Nachbarschaft der EU
Dr. Sergiu Buscaneanu, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Vergleichende Politikwissenschaft (TU Dresden), hat emeinsam mit Dr. Andrew X. Li (CEU) einen neuen Artikel über das External Incentives Model im Journal of Common Market Studies veröffentlicht ( ‘The External Incentives Model Embedded: Evidence From the European Union’s Eastern Neighbourhood’). Der Artikel konzentriert sich auf die theoretische und empirische Relevanz des External Incentives Model (EIM).
Das EIM hat sich als ein leistungsfähiges Instrument zur Erklärung der Europäisierung und der Übernahme von Regeln in den mittel-, ost- und südosteuropäischen Ländern erwiesen.
Aufbauend auf der Ontologie des EIM soll das Papier einen Beitrag zu drei Hauptzielen leisten:
- Neubewertung der AzB für die Region der Osteuropäischen Nachbarschaftspolitik (ENP) (Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Moldawien und Ukraine);
- Einführung einer konzeptionellen Unterscheidung zwischen internen Transformations- und Regulierungskosten;
- Integratoin des EIM in einen breiteren Rahmen und dessen Bewertung, indem nationale und alternative internationale Bedingungen einbezogen werden.
In dem Artikel kombinieren die Autoren theoriegeleitete Fallvergleiche mit einer Paneldatenanalyse, wobei sie einen umfangreichen Datensatz mit Daten aus den östlichen ENP-Ländern nutzen. Ihre Ergebnisse bestätigen die Relevanz der EIM und zeigen, dass hohe inländische Transformationskosten die demokratische Entwicklung eher behindern. Im Gegenteil, eine positive Kosten-Nutzen-Bilanz der Transformation fördert tendenziell die demokratische Konsolidierung in der östlichen ENP-Region.
Das Paper kommt zu dem Schluss, dass eine ganze Generation externer Demokratieförderer, geblendet von der These vom "Ende der Geschichte" (Fukuyama 1989), übersehen hat, dass lokale Kulturen der Informalität eine lange Entwicklungsgeschichte haben, dass informelle Institutionen sehr widerstandsfähig gegenüber Veränderungen sind, dass solche Institutionen eine wichtige Quelle für inländische Transformationskosten darstellen und dass letztere gewaltige Hindernisse für die Demokratisierung darstellen können. Da informelle Institutionen dazu neigen, hohe Transformationskosten zu verursachen, erfordern alle Fortschritte in Richtung Demokratisierung in der östlichen ENP-Region einen echten Transformationsprozess der Institutionen. Bei dieser letzten teleologischen Implikation geht es um "Enden", die nicht enden.
Hier geht es zum vollständigen Artikel.
Quelle: Buscaneanu, S., & Li, A. X. (2023). The External Incentives Model Embedded: Evidence From the European Union's Eastern Neighbourhood. Journal of Common Market Studies. https://doi.org/10.1111/jcms.13532.