29.09.2020
Wer hat Angst vorm Bürgerdialog?
In unserer an öffentlichem Streit reichen Zeit scheint allein über eine Tatsache Einigkeit zu herrschen: dass in den vergangenen Jahren sehr, sehr viel gestritten wurde. Und das öffentlich und häufig laut und wenig freundlich im Ton. Öffentlicher Streit gehört unbedingt zu einer lebendigen Demokratie, doch scheinen die Positionen der Beteiligten immer häufiger immer unversöhnlicher zu sein.
Wie lassen sich die in einer Demokratie unbestritten notwendigen öffentlichen Debatten organisieren, wie bleiben sie konstruktiv? Wie kann es gelingen, in konfliktbehafteten Situationen Polarisierungen zu vermeiden bzw. unüberwindbar erscheinende Positionen wieder miteinander ins Gespräch zu bringen? Das Forschungsprojekt Krisen-Dialog-Zukunft, kurz KDZ, hat sich in den vergangenen drei Jahren mit diesen spannenden Fragen auseinandergesetzt, es ist die erste systematische Wirkungsforschung zu Konfliktdialogen.
Auf der Tagung „Mit dem Bürger fürs Gemeinwohl – Kommunale Dialoge in Zeiten von Krisen und Umbrüchen gestalten“ am 11. September 2020 in Dresden stellten die Wissenschaftler der TU Dresden zum einen ihre Forschungsergebnisse zur Rolle von Bürgerdialogen in Konfliktsituationen vor, zum anderen luden sie zu einer Diskussion darüber ein, wie Bürgerbeteiligung zum Erfolg werden kann.