Teilprojekt E: Ältere deutsche Literatur
"Sakralität und Sakrileg. Die Herabsetzung des Heiligen im interkonfessionellen Streit des 16. Jahrhunderts"
Das Projekt untersucht mit Mönchtum, Heiligen und Legenden Schwerpunkte invektiver reformatorischer Kirchenkritik im 16. Jahrhundert. Während der römischen Kirche das Mönchtum als besonders geheiligter Stand, die Heiligen als sakrosankte Vorbilder und ihre Legenden als erbauliche Erzählungen zur Stärkung des christlichen Glaubens galten, schmähte die evangelische Seite das Mönchtum als heillos, die Heiligen als falsche Vorbilder, die den Glauben an Christus als dem einzigen Heilsmittler untergruben, und die Legenden als Lügengeschichten (Lügenden), die von der Lektüre der Heiligen Schrift ablenkten. Umgekehrt diffamierten die Vertreter der römischen Kirche die Reformatoren und insbesondere Martin Luther als entlaufene Mönche und ‚Nonnenfetzer‘, ihre Heiligen- und Legendenkritik als Zeichen von Heilsvergessenheit und gottloser Häresie. Das Projekt analysiert die sprachlichen, bildlichen und transtextuellen Modalitäten der Herabsetzungen sowie die eskalativen Dynamiken der wechselseitigen Schmähungen
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