Veranstaltungen
"Legendarisches Erzählen". Online-Workshop mit Prof. Dr. Julia Weitbrecht
26.11.2020, 9.00 bis 16.00 Uhr
Die Transformationen legendarischen Erzählens standen im Fokus des am 26.11.2020 veranstalteten internen Online-Workshop des Teilprojektes E mit Prof. Dr. Julia Weitbrecht (Universität Köln). Anhand von ausgewählten Aufsätzen der Beteiligten (Julia Weitbrecht, Antje Sablotny, Marina Münkler) wurde diskutiert, welche Rolle Wundererzählungen in Legenden spielen, wie sie das Erzählen vom Heiligen prägen und in welcher Weise die evangelische Herabsetzung der Legende als Lügende darin einen zentralen Anknüpfungspunkt findet.
"Päpstliche Exkommunikation & Othering". Online-Workshop mit PD Dr. Christian Jaser
15.09.2020, 9.00 bis 16.00 Uhr
Am 15.09.2020 führte das Teilprojekt E einen projektinternen Workshop mit PD Dr. Christian Jaser (Humboldt Universität zu Berlin) durch, der zu diesem Zeitpunkt als Fellow am Sonderforschungsbereichs arbeitete. Nach einer Einführung in die päpstliche Exkommunikationspraxis durch Christian Jaser folgte die thematische Diskussion von Martin Luthers Bulla coenae domini, das ist die Bulla vom Abendfressen und ausgewählten Textstellen aus Hieronymus Rauschers Hundert auserwelte, grosse, vnuerschempte, feiste, wolgemeste, erstunckene, Papistische Lügen. In der zweiten Workshophälfte standen Luthers Schriften Vom kriege widder die Türcken und Eine Heerpredigt widder den Türcken sowie die Anwendung und Reflexion des Konzepts des Otherings, das in der zweiten Projektphase in die Fragestellungen des Projekts integriert werden soll, im Fokus der Workshopdiskussion.
"Schmähung – Provokation – Stigma. Medien und Formen der Herabsetzung“
Ausstellungsvernissage, 19.02.2020, Ausstellung vom 20.02.2020 - 23.04.2020, sowie vom 08.06.2020 - 08.07.2020
Schmähungen und Herabsetzungen in Form von Shitstorms, populistischen Twitter-Nachrichten und Internet-Kommentaren scheinen derzeit allgegenwärtig: Sie stacheln an, hetzen auf, provozieren, diskreditieren, grenzen aus und stigmatisieren. Häufig werden sie als Symptome einer verrohten Gesellschaft beschrieben. Phänomene der Herabwürdigung lassen sich jedoch nicht auf die Gegenwart begrenzen. Sie sind allen Epochen und Kulturen zu eigen und werden von den je spezifischen kulturellen und medialen Konstellationen geprägt, auf die sie ihrerseits zurückwirken. Schmähungen entfalten sich in spontanen Akten ebenso wie in aggressiven oder subtilen literarischen und bildlichen Formen. Die Ausstellung vermittelte einen Eindruck von der großen Formenvielfalt und Medialität diskreditierender und herabsetzender Kommunikation. Zu diesem Zweck versammelte sie antike Schmähreden und Flugschriften der Reformationszeit, Wahlplakate der Weimarer Republik, aktuelle Satiren u.v.m.
Am 19.02.2020 eröffneten die Teilprojekt E und F ihre gemeinsame in Kooperation mit der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) entwickelte Ausstellung „Schmähung – Provokation – Stigma. Medien und Formen der Herabsetzung“ im Buchmuseum der SLUB. Die Eröffnung fand im Rahmen der Tagung „Invektive Gattungen. Formen und Medien der Herabsetzung“ des Teilprojektes E statt. Nach der Eröffnungsrede von Marina Münkler führten die Kuratoren Felix Prautzsch und Lea Hagedorn in das Konzept der Ausstellung ein.
"Invektive Gattungen. Formen und Medien der Herabsetzung"
Tagung , 19.02.2020 - 21.02.2020
Phänomene der Schmähung und Herabwürdigung, die der SFB 1285 unter dem Begriff der Invektivität fasst, treten in medialer, politischer, sozialer und ästhetischer Hinsicht in komplexen, historisch variablen Konstellationen auf. Daher stellt sich immer wieder neu die Frage nach den kommunikativen Formen und Mustern, in denen Invektivität sich realisiert. Die interdisziplinäre Tagung des TP E unter der Leitung von Prof. Marina Münkler ging dieser Frage nach.
"KÖRPER-KRÄNKUNGEN. Der menschliche Leib als Medium der Herabsetzung"
SFB-JAHRESTAGUNG 2019, 13.11. – 15.11. 2019,
Deutsches Hygienemuseum Dresden
Jeder menschliche Körper birgt invektives Potential, kann er doch selbst schmähend aktiv werden oder Erniedrigungen erleiden, was von affektiven Reaktionen begleitet werden kann. Die Tagung untersuchte das invektive Potential des menschlichen Körpers aus historischer, gegenwartsbezogener und systematisch-konzeptueller Perspektive. Dabei bildeten Suggestion und Manipulationskraft von Körperbildern und -idealen einen zentralen Gegenstand der Diskussion.
Das Teilprojekt E war mit einem Vortrag Marina Münklers zum Thema „Luthers Körper in der antireformatorischen Polemik“ sowie mit einem gemeinsamen Vortrag von Albrecht Dröse und Antje Sablotny mit dem Titel „corpus corruptum und ecclesia corrupta: Die Herabsetzung des symbolischen Körpers von Heiligen und Kirche in den reformatorischen Auseinandersetzungen“ auf der Jahrestagung 2019 des Sonderforschungsbereichs vertreten.
"Expertendämmerung? Öffentliche Konflikte um wissenschaftliche Autorität"
Vortrag mit Podiumsdiskussion, 08.10.2019
Seit mehr als 50 Jahren ist in der Soziologie davon die Rede, dass sich die Industriegesellschaft in eine Wissensgesellschaft transformiert habe, die zu einem Sieg des Wissens über das Nicht-Wissen führen werde. Diese Erwartung war auch mit der Hoffnung verbunden, dass sich bei einer immer besseren Zugänglichkeit von Wissen die Kommunikation zunehmend rationaler gestalten werde. Das hat sich zwischenzeitlich als gründlicher Irrtum erwiesen. Die Wissensgesellschaft zeichnet sich nicht durch eine allgemeine Verbreiterung des Wissens aus, sondern durch ein generalisiertes Misstrauen gegenüber Experten und Institutionen. Sie zeichnet sich nicht durch eine gesteigerte Rationalität von Kommunikationen aus, sondern durch gesteigerte Emotionalität, nicht durch Anerkennung, sondern durch Herabsetzung.
Caspar Hirschi (Professor für Allgemeine Geschichte an der Universität St. Gallen) referierte in der Abendveranstaltung „Expertendämmerung“ über den öffentlichen Konflikt um wissenschaftliche Autorität in unserer Gesellschaft. Im Anschluss diskutierten Thomas Henle (Professur für Lebensmittelchemie an der TU Dresden) und Jochen Schanze (Professor für Umweltentwicklung und Risikomanagement an der TU Dresden) und Marina Münkler mit unserem Gast auf dem Podium.
"Sprachliche Ausgrenzung in der Frühen Neuzeit": Workshop mit Anja Lobenstein-Reichmann
06. bis 07.03.2019 von 14.00 bis 18.00 und 9.00 bis 13.30 Uhr
Am 06. und 07. März 2019 war Prof. Dr. Anja Lobenstein-Reichmann zu Gast in einem internen Workshop des Teilprojektes E zur sprachlichen Ausgrenzung in der Frühen Neuzeit. Der erste Workshoptag bestand aus vier Werkstattgesprächen, in denen jeweils ausgewählte Fallbeispiele aus den Arbeitsbereichen des Projektes vorgestellt und diskutiert wurden. Dabei standen die herabsetzenden sprachlichen Potenzen der Textbeispiele im Fokus. Am zweiten Projekttag präsentierte Anja Lobenstein-Reichmann im ersten Programmpunkt die spezifischen Nutzungsmöglichkeiten des Frühneuhochdeutschen Wörterbuchs, daran schloss ein Arbeitsgespräch über die Möglichkeiten und Potentiale für die Arbeit im TP E an. Zuletzt folgte ein Vortrag Lobenstein-Reichmanns über Strategien der sprachlichen Ausgrenzung in der Frühen Neuzeit, der mit einer gemeinsamen Diskussion schloss. Analytisch besonders anschlussfähig für unser Projekt erweist sich ihr Konzept der Sekundärstigmatisierung.
"Die lustvolle Politik der Schmähung. Über den Zusammenhang von Populismus und Invektivität"
Jahrestagung 2018 des SFB 1285, 14. - 16.11.2018, Penck Hotel Dresden
Die erste Jahrestagung des Sonderforschungsbereichs beschäftigte sich mit aktuellen und historischen Formen jener „Politik der Schmähung“, die momentan immer weitere Kreise zu ziehen scheint. Ziel war es, gemeinsam mit internationalen Populismus-Forscher/innen die invektive Dimension von Populismus genauer zu profilieren und in ihren Erscheinungsformen, Aufmerksamkeitsökonomien, affektiven Rahmungen und politischen Effekten zu analysieren. Marina Münkler übernahm Chair und Einleitung in der Sektion I „Theoretische Perspektiven“ am ersten Tag der Veranstaltung.
"Invektive Gattungen"
Interdisziplinärer Workshop des SFB-Teilprojekts E unter Leitung von Prof. Marina Münkler, 21.06.2018
Der Workshop des Teilprojekts E ergründete, welche Rolle invektive Gattungen für die Performanz, Redundanz und Varianz invektiver Rede spielen. Er fokussierte Invektivität deshalb sowohl im Feld von rhetorischen bzw. ästhetischen Gattungen als auch von kommunikativen Gattungen im Sinne etablierter Sprachgebrauchsmuster. Neben Marina Münkler und den Mitarbeiter:innen des Teilprojekts E Albrecht Dröse, Lisa-Marie Richter und Antje Sablotny beteiligten sich die Teilprojekte B, F, G, K mit Beiträgen an der Workshopdiskussion.
"Invektivität/ Mit Rechten reden: Ein Abend über Invektivität und Politik"
Lesung mit Podiumsdiskussion, 07.06.2018
Über die Frage, warum, worüber und wie mit Rechten zu reden wäre, haben die Autoren Per Leo, Maximilian Steinbeis und Daniel-Pascal Zorn im Herbst 2017 ein Buch veröffentlicht: MIT RECHTEN REDEN. Im Kleinen Haus des Staatsschauspiels Dresden lasen die Schauspielerin Birte Leest und der Schauspieler Moritz Dürr Auszüge daraus, ehe die Autoren Per Leo und Maximilian Steinbeis mit den Wissenschaftlerinnen Anja Besand, Dagmar Ellerbrock, Marina Münkler und Tanja Prokić sprachen.
"Die Kunst der Beleidigung: ein interaktiver Parcours"
Die Lange Nacht der Wissenschaften, 15.06.2018
Der Sonderforschungsbereich war 2018 erstmals mit einem eigenen Stand bei der Langen Nacht der Wissenschaften vertreten und gewährte dem Publikum einen Einblick in sein Forschungsfeld. Das Programm „Die Kunst der Beleidigung. Ein interaktiver Parcours“ lud multimedial und interaktiv zur Auseinandersetzung mit Phänomenen und Konstellationen der Invektivität ein. Ein Fragebogen führte die Besucher:innen durch einen Parcours aus vier Stationen, die neben Einblicken in grundlegende theoretische Überlegungen auch spielerische Impulse boten. Ein Tisch mit ‚Beleidigten Leberwurstbroten‘ als Häppchen lud zum Verweilen und zur Diskussion mit den beteiligten Wissenschaftler:innen ein. Antje Sablotny und Lisa-Marie Richter waren maßgeblich an der Konzeption und Durchführung des Programms mitbeteiligt.
"Beschimpfen, Beleidigen, Beschämen: Der SFB stellt sich vor!"
12.04.2018
Mobbing, Verunglimpfung, Hatespeech - Herabsetzung scheint ein Phänomen unserer Zeit zu sein. Tatsächlich zieht sie sich jedoch durch die Jahrhunderte und kulturellen Kontexte hindurch. Dabei zeigt sich immer wieder, dass Herabsetzung weit mehr als eine zufällige Entgleisung ist. Offenbar hat sie sehr viel damit zu tun, wie Gesellschaften funktionieren: Herabsetzen wertet die einen ab und die anderen auf, grenzt die einen aus und schließt die anderen ein, löst Konflikte aus und heizt sie an, stützt und schützt Hierarchien oder stellt sie in Frage. Ein neues Forschungsprojekt an der TU Dresden fragt nach den Formen, die Herabsetzung in Vergangenheit und Gegenwart angenommen hat, sowie nach ihren gesellschaftlichen Wirkungen. Mit Schlaglichtern und Vorträgen zu ausgewählten Fallbeispielen aus den Teilprojekten möchte sich dieses Forschungsprojekt dem Dresdner Publikum vorstellen und lädt Sie zur Diskussion ein.
Im Rahmen der Veranstaltung „Beschimpfen, Beleidigen, Beschämen: Der SFB stellt sich vor!" präsentierte der Sonderforschungsbereich erstmals der interessierten Dresdner Öffentlichkeit sein Forschungsprogramm. In fünf Schlaglichtern boten zuerst die Teilprojekte B, E, H, I und M einen Einblick in ihre Forschungsgegenstände, anschließend konnten die Besucher:innen in verschiedenen Diskussionsgruppen mit den Wissenschaftler:innen ins Gespräch kommen oder am kunstgeschichtlichen Abendvortrag von Prof. Dr. Jürgen Müller teilnehmen. Lisa-Marie Richter übernahm die Vorstellung des Teilprojektes E.