SFB 1285 Invektivität. TP E Sakralität und Sakrileg
SFB 1285 Invektivität. Konstellationen und Dynamiken der Herabsetzung
Phänomene der Schmähung und Herabwürdigung, der Beschämung und Bloßstellung lassen sich epochen- und kulturübergreifend als Fundamentaloperationen gesellschaftlicher Kommunikation verstehen. Als Störungs-, Stabilisierungs- und Dynamisierungsmomente sozialer Ordnungen haben sie das Potential, Gemeinschaften zu bilden und Gesellschaften zu prägen; dabei wirken sie zugleich destruktiv wie produktiv. Der Forschungsverbund fasst solche Phänomene unter dem Terminus "Invektivität". Mehr erfahren
TP E: Sakralität und Sakrileg. Die Herabsetzung des Heiligen im interkonfessionellen Streit des 16. Jahrhunderts
Das Projekt untersucht die wechselseitigen Invektiven zwischen Vertretern der Reformation und Altgläubigen vom Beginn der Reformation bis zum Ende des 16. Jahrhunderts. Es zentriert diese Untersuchungen auf drei Themenbereiche: Mönchtum, Heilige und Legenden sowie die Person Luthers mit den sich nach seinem Tod um ihn rankenden protestantischen Bekennerlegenden und den altgläubigen Antilegenden. Das theoretische Erkenntnisinteresses des Projekts richtet sich damit auf das strukturierende und das eskalative Potential von Invektivität.
Es geht von der Annahme aus, dass Invektiven nicht gleichmäßig verlaufen, sondern eskalieren und sich dann auf immer weitere Themenbereiche ausdehnen. Gleichzeitig können Positionen, die durch Invektiven geformt worden sind, nicht leicht wieder geräumt werden, was zu einer autopoietischen Selbststabilisierung von Invektivität führt. Umgekehrt wirft das die Frage auf, wie invektiv errungene Positionen wieder relativiert oder zumindest flexibilisiert werden können und inwiefern vorangegangene Invektiven dem entgegenstehen, es erschweren oder unmöglich machen bzw. zu inneren Konflikten führen. Zu untersuchen ist auch, welche expliziten oder impliziten Begründungen für invektives Sprechen gewählt werden, ob und, wenn ja, wie Kritik an invektiver Sprache vorgetragen und wie sie zurückgewiesen wird. Das Projekt geht davon aus, dass Invektiven überaus heikel sein können, wenn sie sich auf Personen und Gegenstände richten, die als verkörperte Erfüllung religiöser Normen betrachtet werden und damit für Invektiven eigentlich sakrosankt sind. Von daher stellt sich die Frage, wie solche Invektiven vorbereitet und geführt werden können, welche Voraussetzungen für ihren kommunikativen Erfolg hergestellt werden oder erfüllt sein müssen und welche Verteidigungs- und Gegenangriffsmöglichkeit sie bieten.
Teilprojektleitung
Leitung Teilprojekt E
NameProf. Dr. Marina Münkler
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Sonderforschungsbereich 1285: "Invektivität. Konstellationen und Dynamiken der Herabsetzung"
Sonderforschungsbereich 1285: "Invektivität. Konstellationen und Dynamiken der Herabsetzung"
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
NameHerr Dr. Albrecht Dröse
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Besucheradresse:
W/48, Raum 1.19, 1. Etage Wiener Str. 48
01219 Dresden
Sprechzeiten:
Sprechstunden siehe OPAl-Kurs sowie nach Vereinbarung
Ehemaliger Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Teilprojekt E
NameDr. Felix Prautzsch
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Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Teilprojekt E
NameLisa-Marie Richter
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Sonderforschungsbereich 1285: "Invektivität. Konstellationen und Dynamiken der Herabsetzung"
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Besuchsadresse:
Falkenbrunnen, Raum 273 Chemnitzer Straße 48b
01187 Dresden
Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Teilprojekt E
NameDr. Antje Sablotny
Studentische Hilfskräfte
Theresa Haugk & Sophia Michalsky