FEDi - Entwicklung von neuartigen Bionik-Hand-Aktoren für ein Therapiegerät zur Korrektur von Verkrümmungen der Wirbelsäule (Skoliose)
Die Modernisierung des FED-Geräts zur Skoliosetherapie zählt zu den Hauptanliegen der AG REHAdigital. Das im Rahmen des ZIM-Netzwerks pro-O-light Innovationen der Medizintechnik geförderte Projekt FEDi (Laufzeit 10/2018 – 09/2020) widmete sich der Entwicklung von Bionik-Hand-Aktoren.
Grundprinzip der FED-Therapie ist die mechanische Korrektur der Wirbelsäulenkrümmung durch Druckausübung und -entlastung im Brust- und Lendenbereich. Sowohl die druckausübenden Kompressionsarme als auch die Fixationsarme des bestehenden FED-Gerätes lassen sich nur in sehr begrenztem Umfang an den jeweiligen Patiententhorax anpassen. Im Projekt FEDi sollten Aktoren entwickelt werden, die sich, einer Therapeutenhand nachempfunden, präziser auf die patientenindividuellen Strukturen einstellen können. Die Lösung fand sich in nach dem Fischflossen-Effekt konstruierten Aktoren, die im 3D-Druck aus silikonbasiertem Material gefertigt werden. Dies ermöglicht erstmals eine optimale Krafteinleitung durch homogene Druckausübung. Zudem wird die Weichheit und Elastizität sowie die Beweglichkeit einer menschlichen Hand imitiert.
Das zweite Ziel des FEDi-Projekts bestand darin, das bisher rein nach medizinisch-technischen Anforderungen konzipierte Gerät mit einen zeitgemäßen Design auszustatten. In Zusammenarbeit mit Industriedesignern wurde die käfigartige Struktur aufgebrochen und durch ein offenes Gestaltungskonzept ersetzt. Erstmals gibt eine Geräteverkleidung dem FED ein patientenfreundlicheres Äußeres. Auch die neugestalteten Aktoren tragen dazu bei, die hohe psychische Belastung der jungen Patienten zu verringern. Im Ergebnis ist ein Gerät entstanden, mit dem die Skoliosetherapie bei Jugendlichen entscheidend verbessert werden kann.