Zukunftsperspektiven und Berufsfelder
Die Elektrotechnik, Informationssystemtechnik und Mechatronik prägen alle Bereiche und Technologien der modernen Welt. Demnach ist der Bedarf an qualifizierten Elektrotechnik-Ingenieuren entsprechend hoch und steigt kontinuierlich. Dieser Trend ist technologisch begründet und wird anhalten. Deshalb erwarten die Absolventen unserer Studiengänge ausgezeichnete Zukunftsperspektiven und ein spannender, abwechslungsreicher Beruf.
Die Breite der Fachgebiete unserer Fakultät spiegelt sich in der Vielfalt der potentiellen Arbeitsfelder wieder. Je nach Studiumsschwerpunkt können die Absolventen in Branchen wie Informations- und Kommunikationstechnik, Fahrzeugtechnik, Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik, Energietechnik, oder Halbleiterindustrie tätig werden. Von Chipfabriken bis zu Fotogeräte- und Optikfirmen, von Kraftwerken bis zu Maschinenbauunternehmen; Automobilindustrie, Chemieindustrie, Fertigungs-, Verarbeitungs- und Verfahrensindustrie- an dieser Stelle können nur einige mögliche Einsatzgebiete aufgeführt werden.
Was machen Ingenieure?
Je nach persönlichen Vorlieben und Neigungen können die Elektroingenieure frei wählen welcher Tätigkeit sie nachgehen möchten. Die Absolventen unserer Studiengänge können in Forschung, Entwicklung, Projektierung, Produktion und Vertrieb arbeiten.
Was macht man eigentlich, wenn man Ingenieurin oder Ingenieur der Elektrotechnik, Mechatronik, Informationssystemtechnik oder regenerativen Energiesysteme ist? Welche Aufgaben gehören zum Beruf? Und wie sieht der berufliche Alltag aus? Um diese Fragen etwas genauer zu beleuchten, haben wir Absolventinnen und Absolventen unserer Fakultät gefragt, was nach dem Studium aus ihnen geworden ist. Hier sind die Antworten.
Dipl.-Ing. Karina Eberle
Warum hast Du Dich entschieden, Elektrotechnik zu studieren?
Ich wollte immer schon etwas studieren, was mit Mathe und Naturwissenschaften zu tun hat. Meine Eltern sind beide Ingenieure der Nachrichtentechnik, und so hat die Nachrichtentechnik schon zeitig mein Interesse geweckt. Schließlich habe ich mich zum Elektrotechnik-Studium entschlossen, um Nachrichtentechnik vertiefen zu können.
Was hat Dir am Studium Elektrotechnik besonders gefallen?
Mir gefielen die Vielfältigkeit der Fächer innerhalb der Fakultät Elektrotechnik und die sehr gute Betreuung am besten.
Wie ging es nach dem Studium weiter? In welchen Bereichen hast Du bisher gearbeitet?
Ich bin sofort nach dem Studium im Traineeprogramm bei Bosch eingestiegen. Innerhalb von zwei Jahren habe ich in 5 verschiedenen Abteilungen gearbeitet, in den Bereichen Produktmanagement, Marketing, Einkauf und Technischem Vertrieb. Dabei habe ich einige der Bosch Produkte näher kennengelernt: die elektronischen Bremsregelsysteme ABS und ESP, Diesel-Einspritzdüsen, Starter und Generatoren.
Und was genau sind Deine momentanen Aufgaben bei BOSCH?
Ich arbeite im Projektmanagement im Plattformprojekt ABS/ESP9. Wir entwickeln die neue Generation ABS und ESP®. Meine Aufgabe besteht in der Termin- und Kostenverfolgung, Qualitätsbewertung, Betreuung von Projekt-Regelterminen und Sicherstellung der Einhaltung der Entwicklungsprozesse. Außerdem betreue ich eigene technische Projekte.
Bei den Ingenieurwissenschaften ist der Frauenanteil während des Studiums und daraus resultierend auch im späteren Arbeitsumfeld eher gering. Wie kamst bzw. kommst Du damit zurecht?
Für mich hat der geringe Anteil von Frauen im Studium und auch jetzt im Arbeitsleben nie ein Problem dargestellt. Ganz im Gegenteil, es existieren viele Förderprogramme für Frauen im Ingenieurstudium oder im Ingenieurberuf, z. B. Femtec.
Würdest Du Dich auch heute wieder für Elektrotechnik entscheiden? Warum?
Ich würde jederzeit wieder Elektrotechnik studieren. Mit diesem Abschluss habe ich die Möglichkeit, in vielen verschiedenen Bereichen zu arbeiten, die sich nicht nur auf Forschung und Entwicklung beschränken. Ein technischer Hintergrund ist eine wichtige Voraussetzung für die meisten Arbeitsgebiete und hilft, sich auch in nicht-technische Themen schneller einzuarbeiten.
Dipl.-Ing. Andreas Grimm
Welches Fach haben Sie studiert?
Elektrotechnik, Fachrichtung Informationstechnik
Warum haben Sie sich damals für dieses Fach entschieden?
Ende der 80er Jahre war dies ein fortschrittliches Studienfach und die Entwicklung der Informationstechnik begann gerade, zu einem das tägliche Leben verändernden Fakt zu werden.
Was hat Ihnen am Studium besonders gefallen?
Die Grundlagenausbildung hat mir schon damals gefallen. Und es wurde gelehrt zu lernen!
Wie ging es nach dem Studium weiter?
Während des Studiums kam ich durch Kontakte zu einem kleinen Ingenieurbüro, wo ich an der Entwicklung des Konzeptes und später bei der Umsetzung eines High Speed Memory Testers mitarbeitete, auch noch 1,5 Jahre nach Beendigung meines Studiums. Mit den Erfahrungen bei der Nutzung von Messtechnik (Oszilloskop, Logikanalysator etc.) zur Entwicklung von Messtechnik, ging ich für mehr als 12 Jahre zur amerikanischen Firma LeCroy.
In welchen Bereichen haben Sie bisher gearbeitet?
Direkt nach dem Studium arbeitete ich als Hardwareentwickler, auch mit Softwareentwicklung kombiniert. Bei LeCroy startete ich eine Vertriebstätigkeit, entwickelte mich zum Produktspezialisten bis hin zum Vertriebs- und Distributionsleiter. Dabei half ein Aufbaustudium an einer privaten Hochschule in der Schweiz zum Bachelor of Businessadminstration, um neben den fachlichen auch die wirtschaftlichen Zusammenhänge zu verstehen.
Wo arbeiten Sie momentan? Womit beschäftigen Sie sich dort?
Seit wenigen Monaten bin ich als Leiter des Produktmanagements bei der Firma HAMEG Instruments GmbH tätig. Hier verantworte ich sämtliche Produkte in jedem Lebenszyklus, von der Idee über die Entwicklung bis hin zur Abkündigung, einschließlich deren Dokumentation sowie des Marketings.
Beschreiben Sie bitte kurz in Stichworten einen für Sie typischen beruflichen Tagesablauf.
In meiner Position verbringt man einige Zeit in Meetings, seien es Geschäftsführungs-, Abteilungs-, Qualitäts-, Entwicklungs- oder Marketingmeetings. Diese finden teilweise zu festen Zeiten und wöchentlich statt, können aber auch schon einmal kurzfristig anberaumt werden. Andere Arbeiten wie Handbücher schreiben oder korrigieren, Kundenanfragen beantworten (am Telefon oder per e-Mail), Kontakte zu Redakteuren, Lieferanten und Kunden wechseln sich mit der Wettbewerbsanalyse und Konzepterstellung für neue Produkte zur Unterstützung der Entwicklung ab.
Würden Sie sich heute wieder für Ihr Fach entscheiden? Warum?
Aus heutiger Sicht würde ich durchaus wieder Elektrotechnik studieren, einzig die Vertiefungsfächer würde ich sicher anders wählen. Der Grund ist einfach: Ich bin nach wie vor fasziniert, wie sich die Elektronik entwickelt und wie sehr sie unser Leben verändert hat und wird. Neben der Elektronik ist die Nano- und Lasertechnologie ein Zukunftsfeld.
Durch die gute Grundlagenausbildung kann man je nach Neigung und Möglichkeiten am Markt praktisch in allen Industriezweigen arbeiten, denn fast alle haben heute Elektronik im Einsatz. Ob man dort die Entwicklung, das Produktmanagement, den Vertrieb oder die Produktion wählt, sollte man in den Vertiefungsrichtungen vorausplanen, da hier unterschiedliche Anforderungen gestellt werden und auch die eigenen Stärken sollten hier berücksichtigt werden.
Dipl.-Ing. Sebastian Surrey
Welches Fach haben Sie studiert?
Ich habe Mechatronik studiert.
Warum haben Sie sich damals für dieses Fach entschieden?
Ich hatte immer ein großes Interesse an technischen Zusammenhängen und wollte wissen, wie etwas funktioniert. Außerdem hatten mich die Mathematik und Informatik fasziniert. Das Studium der Mechatronik war der beste Weg, dies miteinander zu verbinden.
Was hat Ihnen am Studium besonders gefallen?
Ich fand es sehr gut, dass ich mir bei meinem Studium ein sehr breites technisches Wissen aneignen konnte. Durch die Modularisierung kann sich jeder Student nach seinen Vorlieben und Interessen spezialisieren. Mir blieb darüber hinaus genügend Zeit, auch andere Angebote der TU-Dresden wie Sprachunterricht und Soft-Skill-Seminare zu besuchen.
Wie ging es nach dem Studium weiter?
Nach meinem Praktikum bei Heidelberger Druckmaschinen und meiner Diplomarbeit am Fraunhofer Institut für Produktionstechnik habe ich mich bei einem längeren Urlaub von dieser anstrengenden Zeit erholt. Gleich im Anschluss ist mir der Berufseinstieg bei der Still GmbH in Hamburg gelungen, die führend im Bereich der Entwicklung und Produktion von Flurförderfahrzeugen ist.
Womit beschäftigen Sie sich dort? Was ist Ihre momentane Position/Arbeitsbezeichnung?
Derzeit bin ich als Entwicklungsingenieur in der Serienbetreuung der Still GmbH tätig. Dabei setze ich Neuerungen und Verbesserungen an Serienfahrzeugen um. Dabei arbeite ich eng mit der Produktion, dem Versuch sowie der Elektronikentwicklung und der Maschinenkonstruktion zusammen, wobei mir meine breit gefächerte Ausbildung an der TU Dresden täglich hilft.
Beschreiben Sie bitte kurz in Stichworten einen für Sie typischen beruflichen Tagesablauf.
Das Besondere an der Serienbetreuung ist, dass es keinen typischen Tagesablauf gibt. Man muss schnell auf Situationen reagieren und mehrere Aufgaben gleichzeitig bewältigen und organisieren können. Dies ist fast immer nur in Zusammenarbeit mit den Kollegen möglich. An einem Tag kann ich mich beispielsweise mit folgenden Aufgaben befassen: Qualitätsprobleme analysieren und Lösungsansätze erarbeiten, Probleme in der Produktion beseitigen, Spezifikationen für neue Software schreiben, Versuche an Fahrzeugen oder Komponenten durchführen, Anforderungen für neue Funktionalitäten analysieren und vieles mehr.
Würden Sie sich heute wieder für Ihr Fach entscheiden? Warum (nicht)?
Ich würde mich wieder für das Fach der Mechatronik und auch die TU Dresden entscheiden. Vor allem die gute Betreuung und das vielfältige Angebot haben mir sehr gefallen. Bei meinem Berufseinstieg wurde mir immer wieder bestätigt, dass zur Entwicklung von innovativen und marktgerechten Produkten in vielen Branchen die Mechatronik unabdingbar geworden ist.