Projekt 6: Wechselwirkungen zwischen nationalen Kapazitätsmärkten und europäischen Erneuerbaren Energiezielen
Auf der einen Seite versucht die Europäische Union einen einheitlichen, grenzüberschreitenden Binnenmarkt für Energie zu etablieren und legt gemeinsame Ziele für einen zukünftigen Energietransformationspfad fest (20/20/20-Ziele). Auf der anderen Seite richten die einzelnen Mitgliedsstaaten ihre Energiepolitik an nationalen Bedürfnissen aus, obwohl die daraus resultierenden Auswirkungen durch die fortschreitende Entwicklung des Binnenmarkts bereits heute auf europäischer Ebene spürbar sind. Dies wirft die interdisziplinär zu bearbeitende Frage auf, wie sich die energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen der nationalen Energiepolitik in den einzelnen Staaten harmonisieren lassen. Im Rahmen des Projektes liegt der Schwerpunkt auf Zentraleuropa und auf Instrumenten zum Ausbau alternativer Energien und auf Kapazitätsmechanismen unter Berücksichtigung der vorhandenen Infrastruktur. Dazu werden innerhalb des Dissertationsprojekts zunächst die nationalen und europäischen energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen im jeweiligen nationalen Kontext auf Basis eines interdisziplinären Analyseansatzes untersucht. Eine modellgestützte Analyse dient anschließend dazu, , sowohl die Interdependenzen einzelner Maßnahmen, als auch die Effekte einer europäischen Harmonisierung zu betrachten. Hierzu werden verschiedene Szenarien entwickelt, welche erlauben, die Auswirkungen nationaler Alleingänge im Vergleich zu einer abgestimmten Vorgehensweise zu quantifizieren. Abschließend sollen Möglichkeiten zur konkreten Umsetzung eines Harmonisierungspfades aufgezeigt werden, die die jeweiligen nationalen Interessen und Besonderheiten berücksichtigen. Das Thema berücksichtigt unterschiedliche Perspektiven innerhalb des Graduiertenkollegs, so dass dieses Projekt auch eine zentrale Bedeutung bei der Zusammenführung verschiedener Projekte hat. Das Projekt soll ermöglichen, dass mindestens sechs der beteiligten Wissenschaftler gemeinsam zu diesem Themengebiet beitragen und damit eine Überwindung einseitiger und beschränkter Perspektiven bei Berechnungsverfahren und eine Berücksichtigung von Fragen gesellschaftlicher Akzeptanz und rechtlichen Aspekten erreicht werden soll.
Doktorand: Samarth Kumar
Hauptbetreuer: Prof. Dr. Dominik Möst, Prof. Dr. Lutz Hagen, Prof. Dr. Antonio Hurtado, Prof. Dr. Jochen Mohr, Prof. Dr. Werner J. Patzelt, Prof. Dr. Peter Schegner
Nebenbetreuer: n.n.