Stoffdaten
► Vermessung von Öl-Kältemittel-Gemischen
Eine der wichtigen Aufgaben vor der wir derzeit stehen, ist der Schutz unserer Umwelt und unseres eigenen Lebensraumes. Dazu ist eine Beschränkung des weltweiten Temperaturanstieges auf ein Minimum notwendig. Dieses Ziel kann nur mit der Optimierung vorhandener Prozesse und dem Ersatz von umweltschädlichen Substanzen erreicht werden. Eine Reduktion der zum Treibhauspotentials (GWP) beitragenden Fluorkohlenwasserstoffe (FKW) ist in der F-Gas Verordnung verankert und wird bis 2050 durchgesetzt. Eine Optimierung und Energieeffizienzsteigerung von Kälteanlagen und Wärmepumpen ist durch genaue Auslegung und Dimensionierung der Kreislaufkomponenten möglich. Eine der wichtigsten Komponenten ist dabei der Kompressor. Da die meisten derzeit verwendeten Modelle ölgeschmiert sind, findet sich oft ein geringer Anteil des Schmierstoffes im Kreislauf. Aus diesem Grund ist eine genaue Kenntnis des Verhaltens des Kältemittel-Schmierstoff-Gemisches notwendig. Während reinen Kältemittel experimentell gut untersucht sind, müssen die thermodynamischen Eigenschaften von Kältemittel-Schmierstoff-Gemische durch Messungen untersucht werden. Dieser Aufgabe widmen wir uns im Stoffdatenlabor.
Aktuelle Aufgabenstellungen
Erneuerbare und umweltfreundliche Materialien und Arbeitsstoffe nehmen in vielen Bereichen an Bedeutung zu. Neben der Verwendung von natürlichen Kältemittel ist die Suche nach ressourcenschonenden umweltfreundlichen Schmierstoffen mit gleichwertigen oder besseren Eigenschaften unabdingbar. Ein möglicher Ersatzstoff sind natürliche Schmierstoffe, die eine gute Biokompatibilität mit gleichzeitig guten Schmiereigenschaften aufweisen. Innerhalb der hier ausgeschriebenen Arbeit soll ein erster Schritt bezüglich der Abschätzung der Einsatzmöglichkeiten durch die Vermessung von typischen kältemittel-Schmierstoff-Eigenschaften erfolgen. Die Bearbeitung umfasst die folgenden Punkte:
- Einarbeitung in die Thematik – speziell: Schmierstoffe, Additive, Wechselwirkungen zwischen Kältemittel und Schmierstoff
- Untersuchungen von Kenngrößen – z.B. Dampfdruck, Mischbarkeit - von verschiedenen Schmierstoff-Kältemittel-Kombinationen
- Auswertung und Aufbereitung der Daten und vergleich mit herkömmlichen Schmierstoffen
- Einordnung des Potentials der neuen Schmierstoffe am aktuellen Markt
- Ausführliche Dokumentation und Präsentation der Ergebnisse
Betreuer: Dipl.-Ing. K. Stöckel, Dipl.-Ing. M. Joswig
Binäre Stoffgemische lassen sich als dreidimensionaler Plot darstellen. Ziel der Arbeit ist es, ein kleines Programm in Python zu entwickelt, dass eine interaktive Visualisierung binärer Kältemittelgemisch aus Basis der Coolprop-Schnittstelle erlaubt.
Betreuer: Dipl.-Ing. B. Bederna
Die Bestimmung der Gemischzusammensetzung in Kreisprozessen ist eine herausfordernde Angelegenheit, im besonderen Maße, wenn das Gemisch an den zu untersuchenden Stellen zweiphasig vorliegt. Um dennoch an diesen Stellen eine repräsentative Probe zu entnehmen, soll ein Trommel- oder Schieberventil entwickelt werden, mit dessen Hilfe ein dezidiertes Volumen aus einem Rohrstück entnommen werden kann.
Betreuer: Dipl.-Ing. B. Bederna
Die Schaumbildung in Kompressoren führt immer wieder zu einem Schadensfall. Um dies zu verhindern muss die Schaumbildung in Kältemittel-Schmierstoff-Gemische besser untersucht und die Wirkung von Schaumhemmen Möglichkeiten besser verstanden werden.
Innerhalb einer experimentellen Arbeit sollen verschiedene Kältemittel-Schmierstoff-Schäume vermessen werden und insbesondere auf Temperaturabhängigkeiten und den Einfluss von Schauminhibitoren getestet werden.
Betreuer: Dipl.-Ing. K. Stöckel
Die Wärmeleitfähigkeit von Stoffen gehört zu den charakteristischen Größen und ist auch von Stoffgemischen wie Schmierstoff-Kältemittel-gemischen von großen Interesse. Innerhalb dieser Arbeit soll eine bestehende Anlage – funktionierend auf der Basis einer Wheat-Stone-Brücken Schaltung – so verändert werden, dass eine automatisierte Messung erfolgen kann.
Im Zuge dessen ist eine Einarbeitung in die Thematik, die Planung und der Umbau der Messapparatur und das Programmieren des Mess- und Steuerprogramms vorgesehen.
Betreuer: Dipl.-Ing. K. Stöckel
Die Optimierung von Kompressionskälteanlagen mittels Anpassung der eingesetzten Arbeits- und Schmierstoffe steht im aktuellen technologischen und ökologischen Fokus. Zur Optimierungen werden die thermophysikalischen Stoffeigenschaften aller beteiligten Fluide benötigt. Jedoch ist insbesondere die Datenlage in Bezug auf die Schmierstoffe gering. Ziel dieser Arbeit ist es eine Literaturrecherche bezüglich der Stoffdaten von einem gewählten Kältemittel in Kombination mit verschiedenen durchzuführen. Im zuge dessen die Extraktion der Daten, die Plausibilitätsüberprüfung und die Ergänzung der Datenbank.
Betreuer: Dipl.-Ing. K. Stöckel
Im Rahmen dieser Aufgaben sollen Isobaren des Zweiphasengebiet von zeotropen Gemischen vermessen werden, welche einen hochgradig nichtlinearen Temperaturverlauf besitzen. Diese exotischen Gemische sind bisher von geringer Bedeutung gewesen, können aber in einigen Anwendungsfällen neuartige WÜ-Konzepte ermöglichen.
Betreuer: Dipl.-Ing. B. Bederna
Neben den aus Daniel-Plots verfügbaren Daten für Öl-Kältemittel-Gemischen sind andere Eigenschaften zur Entwicklung von Zustandsgleichungen entscheidend. Insbesondere kalorische Zustandsgrößen wie die spezifische Wärmekapazität sind hierbei in der Literatur nur unzureichend vermessen und verfügbar. Es wurde daher an der Professur ein eigener Versuchstand konzipiert und aufgebaut, um bei unterschiedlichen thermischen Bedingungen die Wärmekapazität zu vermessen.
Ziel der Arbeit besteht darin, für unterschiedliche handelsübliche Öle und Kältemittel die spezifische Wärmekapazität zu vermessen, und eine Analyse möglicher Fehler und Einflussquellen darzustellen.
Betreuer: Dipl.-Ing. K. Stöckel
Die Eigenschaften von Schmierölen werden durch die Wahl eines Grundöles und der gezielten Zugabe von Zusatzstoffen, allg. Additive, eingestellt. Die Wahl der Additive wird hierbei derart vorgenommen, dass durch einen minimalen Einsatz dieser Stoffe eine möglichst große Wirksamkeit erreicht wird. Die verwendeten Additive und Grundöle ändern sich hierbei in Folge steigender technologischer Anforderungen.
Ziel dieser Arbeit ist es, mithilfe von Literaturdaten und eigenen Messungen die Wirksamkeit bestimmter Additive und Grundöle auf die Eigenschaften des fertigen Schmierstoffes zu untersuchen. Es soll eine Datenbasis geschaffen werden, welche erste Überschlagsberechnungen des Einflusses ermöglichen.
Betreuer: Dipl.-Ing. K. Stöckel
Euer Ansprechpartner für den Themenbereich
wiss. Mitarbeiter
NameFrau Dipl.-Ing. Katharina Stöckel (geb. Springer)
- Kältetechnik -
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wiss. Mitarbeiter
NameHerr Dipl.-Ing. Benedikt Bederna
- Kältetechnik -
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wiss. Mitarbeiter
NameHerr Dipl.-Ing. Max Joswig
- Kompressorentechnik -
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