11.09.2024
Rückblick: The 29th International Conference on the Impact of Fuel Quality on Power Production and the Environment (IFQ 2024)
Vom 02.- 06. September 2024 fand im Hotel am Badersee im bayrischen Garmisch-Partenkirchen die 29th International Conference on the Impact of Fuel Quality on Power Production and the Environment (IFQ 2024) statt. Der Tagungsort am Fuße der Zugspitze empfing unter der Schirmherrschaft des Instituts für Feuerungs- und Kraftwerkstechnik (IFK) der Universität Stuttgart in dieser warmen Septemberwoche ca. 75 Tagungsteilnehmer aus der ganzen Welt. Sie reisten aus Australien, Indien, Japan, China, Schweden, Dänemark, Finnland, Polen, Tschechien, Belgien und verschiedenen Regionen Deutschlands an, um ihre Forschungsergebnisse zu präsentieren und ihre Erkenntnisse mit der internationalen Fachwelt zu diskutieren.
Die Impact of Fuel Quality-Konferenz bringt bereits seit 1963 führende Experten, Wissenschaftler und Industrievertreter zusammen, um aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und Lösungen im Bereich der Brennstoff- und Kraftwerkstechnik zu diskutieren. Im Fokus stehen dabei die Auswirkungen auf die Effizienz von Kraftwerken, Emissionsreduzierung sowie innovative Technologien zur Minimierung der Umweltauswirkungen. Die Konferenz bietet eine Plattform für den Austausch von Forschungsergebnissen und Best Practices, um die Nachhaltigkeit in der Energieproduktion voranzutreiben und die Einhaltung von Umweltstandards zu verbessern.
Die Professur für Energieverfahrenstechnik war durch M.Sc. Matteo Giesen und Dr.-Ing. Daniel Bernhardt vertreten. Matteo Giesen stellte seine Forschung am ersten Konferenztag vor. Der Titel seines Beitrags lautete: „Characterisation of the ignition and combustion behavior of biogenic residues”. Biogene Rest- und Abfallstoffe bieten die Möglichkeit, als Substitutionsbrennstoffe fossile CO2- Emissionen zu reduzieren. Diese haben jedoch gegenüber konventionellen Brennstoffen wie Kohle ein unterschiedliches Zünd- und Abbrandverhalten. Für den Betrieb von Staubfeuerungen sind diese Informationen jedoch essenziell. Im Beitrag wurde die Erweiterung der existierenden Zündofenmethode mittels NIR- und UVVIS-Spektroskopie vorgestellt und Versuchsergebnisse der experimentellen Untersuchung von Holzstaub und Reststoffen aus der Olivenölherstellung diskutiert.
Herr Dr.-Ing. Bernhardt sprach am 06. September zum Thema: “Mathematical model for the determination of nitrous oxide (N2O) and nitrogen oxides (NOx) emissions during thermal sewage sludge treatment in fluidized bed furnaces”. Inhalt des Beitrags war die Monoklärschlammverbrennung in Wirbelschichtfeuerungen. Bei der Verbrennung entsteht Lachgas (N2O), das ein rund 300-fach höheres Treibhausgas(THG)potential als CO2 aufweist. Durch die Erhöhung der Feuerraumtemperatur lassen sich zwar die N2O-Konzentrationen mit vergleichsweise einfachen Maßnahmen reduzieren, jedoch steigen demgegenüber die Stickoxid-(NOx)emissionen an. Im Beitrag wurde ein physikalisch-chemisches Modell vorgestellt, mit dem die N2O- und NOx-Konzentrationen in Abhängigkeit von den wirbelschichtspezifischen Prozessbedingungen berechnet werden können. Das Berechnungsprogramm wurde anhand von Betriebsdaten einer der größten deutschen Monoklärschlammverbrennungsanlagen validiert. Für diese Anlage wurden mit dem Berechnungsmodell Simulationsrechnungen zu Primärmaßnahmen durchgeführt, mit dem eine signifikante Reduzierung der N2O- und NOx-Emissionen durch eine Kombination aus Brennstoff- und Luftstufung erreicht werden kann.
Neben einem eigenen Beitrag übernahm Dr.-Ing. Daniel Bernhardt auch die Leitung der Session 15: Modelling & Beyond II, welche am 6. September stattfand.
Bei der Sitzung des Tagungskomitees wurde er zudem in den zehnköpfigen wissenschaftlichen Tagungsbeirat der IFQ berufen, was eine große Ehre und Anerkennung seiner bisherigen wissenschaftlichen Tätigkeit darstellt. Wir gratulieren Dr.-Ing. Daniel Bernhardt zu dieser Berufung.
Abschließend lässt sich festhalten, dass die 29. International Conference on the Impact of Fuel Quality on Power Production and the Environment (IFQ 2024) auch in diesem Jahr gezeigt hat, wie wichtig der kontinuierliche Austausch zwischen Wissenschaft und Industrie ist, um den Herausforderungen der effizienten Energiebereitstellung und des Umweltschutzes effektiv zu begegnen.