07.06.2016
Systemleichtbau: Schlüssel zur Mobilität im Digitalzeitalter
Vom 9. bis zum 10. Juni 2016 kommen beim 20. Internationalen Dresdner Leichtbausymposium im Deutschen Hygiene-Museum Dresden Leichtbauexperten aus dem In- und Ausland zusammen. Der weltweit renommierte Branchentreff ist eine Diskussionsplattform für richtungsweisende Leichtbau-Forschung und Entwicklung sowie neue, zukunftsfähige Geschäftsfelder. Der Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf Systemleichtbau-Lösungen für moderne Mobilitätslösungen in der urbanisierten und vernetzten Welt. Der internationale Fachkongress steht unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr.-Ing. habil. Werner Hufenbach, Seniorprofessor und Vorstandsmitglied des Instituts für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der Technischen Universität Dresden. Zum ersten Mal ist die Volksrepublik China Partner des Symposiums. Ein Höhepunkt des Leichtbausymposiums ist die Eröffnung des Laboratoriums des Research Center Carbon Fibers Saxony (RCCF) für die Herstellung maßgeschneiderter Kohlenstofffasern.
Ressourceneffiziente Mobilität durch Systemleichtbau
Die Jubiläumsveranstaltung nimmt den Systemleichtbau als Innovationstreiber für die Mobilität im Digitalzeitalter in den Fokus. Im Zuge von globalen Megatrends wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Urbanisierung, Konnektivität und Mobilität sind neuartige Werkstoffe, Technologien und Systeme erforderlich, um die veränderten Gewohnheiten und Bedürfnisse von mehr als neun Milliarden Menschen weltweit im Jahr 2050 zu decken. „Dem funktionsintegrativen Systemleichtbau in Multi-Material-Design kommt eine entscheidende Schlüsselrolle zu, denn er macht ressourceneffiziente Mobilität überhaupt erst möglich“, so der ILK-Gründer und Begründer des Dresdner Modells des funktionsintegrierten Systemleichtbaus Prof. Hufenbach. „Auf Basis intelligent vernetzter Spitzentechnologien und Mobilitätsprodukte erschließt der digitalisierte Systemleichtbau eine nachhaltige Quelle für Wachstum, Arbeitsplätze, Wohlstand und soziale Gerechtigkeit.“
Neuartige Anlagentechnik ebnet maßgeschneiderten Kohlenstoffasern den Weg
Als Highlight der Jubiläumsveranstaltung des Leichtbausymposiums wird am 10. Juni das Laboratorium des Research Center Carbon Fibers Saxony (RCCF) eingeweiht. Die Übernahme einer von der SGL Group gestifteten Kohlenstofffaseranlage ist ein wichtiger Meilenstein für die Herstellung von maßgeschneiderten Kohlenstofffasern für zukunftsweisende Funktions- und Strukturwerkstoffe. Künftig werden Wissenschaftler des RCCF an der Forschungsanlage Parameter für die Herstellung von Kohlenstofffasern mit einstellbaren mechanischen Eigenschaften identifizieren, um so ein tiefgreifendes Verständnis der Parameter-Eigenschaftsbeziehung zu gewinnen.
Das RCCF wurde erst im April 2016 an der TU Dresden gegründet und bündelt die an der TU Dresden vorhandenen Kompetenzen für Leichtbau-Fasern mit extremer Festigkeit und Steifigkeit. Dazu bilden das ILK und das Institut für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik (ITM) eine gemeinsame Forschungsinitiative, um künftig durchgängige Entwicklungsketten vom Faserrohstoff bis zum fertigen Bauteil zu erforschen. „Mit Gründung des RCCF und der Bündelung des vorhandenen Know-hows im Bereich Composite-Werkstoffe bauen wir die Vorrangstellung des Leichtbaustandortes Dresden weiter aus“, so Prof. Hubert Jäger, Vorstandssprecher des ILK und Inhaber der Professur für Systemleichtbau und Mischbauweisen.
Leichtbaustandort Dresden setzt weltweite Standards
Bei der Entwicklung von Leichtbaustrukturen und neuen Werkstoffe gibt Dresden national und international die Richtung vor. In einzigartiger Weise sind hier sämtliche Kompetenzen entlang der gesamten Wertschöpfungskette - von der Entwicklung über die Analytik bis hin zur Prüfung von neuen Materialien und Tests von Leichtbauprodukten - gebündelt. Mit 19 Forschungsinstituten, 2.000 Werkstoffspezialisten und 1.000 in der Leichtbau-Branche Beschäftigten beheimatet die Stadt Deutschlands größtes Leichtbau-Cluster und ist ein international führender Standort für neue Werkstoffe. „Das Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik ist das Kernstück eines leistungsstarken Leichtbau-Campus an der Dresdner Exzellenzuniversität. Mit seiner einzigartigen Kompetenz im funktionsintegrativen Systemleichtbau setzt das Institut seit zwei Jahrzehnten Standards, die weltweit gelten. Mit dem Leichtbausymposium hat sich Dresden zum Hot Spot für internationale Branchenexperten entwickelt, die hier die Leichtbautrends der Zukunft setzen“, sagt Dr. Robert Franke, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Dresden. „In allen Branchen ist der Trend zum Leichtbau erkennbar. Speziell die Elektromobilität treibt die Nachfrage nach Leichtbaulösungen voran“, so Dr. Franke weiter.
Partnerland China: Strategische Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung
Partnerland des Dresdner Leichtbausymposiums ist in diesem Jahr erstmals China. Mit seinem Wachstums- und Innovationspotenzial ist China Deutschlands bedeutendster Wirtschaftspartner in Asien; das Hochtechnologieland Deutschland wiederum ist Chinas wichtigster Handelspartner in Europa. Der neue chinesische Fünf-Jahres-Plan strebt eine nachhaltige Entwicklung durch mehr innovative Technologien und Produkte an. Dies bietet Unternehmen und Forschungseinrichtungen beider Länder ausgezeichnete Entwicklungsmöglichkeiten für partnerschaftliche Zusammenarbeit und Joint-Ventures. „Zur Bewältigung globaler Herausforderungen sind China und Deutschland strategische Partner in Forschung, Wissenschaft, Bildung und Hightech-Innovation. Partnerschaften auf Augenhöhe bieten vor allem eines: Chancen zum beiderseitigen Nutzen“, so Hufenbach. Auf dem 20. Internationalen Dresdner Leichtbausymposium tauschen sich die internationalen Leichtbauexperten deshalb schwerpunktmäßig über richtungsweisende Themen und Projekte auf dem Gebiet der Mobilität und der Digitalisierung aus, insbesondere im Zusammenhang mit dem Partnerland China.
20-jähriges Jubiläum des Internationalen Leichtbausymposiums Dresden
Seit dem ersten Symposium im Jahr 1997 bis zur diesjährigen Jubiläumsveranstaltung hat sich das Leichtbausymposium zu einem festen Branchentreff im Tagungskalender nationaler und internationaler Branchenexperten entwickelt. Zum 20. Leichtbausymposium konnten hochkarätige Referenten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik gewonnen werden. „Für das 20. Leichtbausymposium konnten wir bedeutende Erstausrüster und OEMs Deutschland und China gewinnen. Nationale und internationale Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft berichten über den Innovationstreiber des Systemleichtbaus vor dem Hintergrund der anstehenden globalen Herausforderungen hinsichtlich Nachhaltigkeit, Wachstum, Effizienzsteigerung, Wirtschaftlichkeit sowie digitaler Vernetzung und Automatisierung“, so Prof. Hufenbach über die Auswahl der Referenten für das Leichtbausymposium.
Programm und weitere Informationen zum Internationalen Leichtbausymposium Dresden: www.leichtbausymposium.de
Für Rückfragen stehen Ihnen zur Verfügung:
Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik der TU Dresden, Tanja Kirsten, Tel.: +49 351 46339471, tanja.kirsten@tu-dresden.de