Oct 10, 2022
Studentische Erfolge bei der DLR Design Challenge 2022
Zum fünften Mal in Folge nahmen Studierende der Professur für Luftfahrzeugtechnik erfolgreich an dem studentischen Wettbewerb Design Challenge des DLRs teil. Die Studierenden traten dabei in zwei Teams an, wobei erstmalig ein interuniversitäres Team gemeinsam mit der TU Braunschweig vertreten war.
Die Entwurfsaufgabe, der sich die Studierenden stellten, war in diesem Jahr aktueller denn je. Ziel war die Konzeptionierung eines neuartigen Fluggeräts zur Bekämpfung von Waldbränden. Dabei sollten aktuelle Entwicklungen im Bereich der Advanced Air Mobility mitbetrachtet werden. Um das Fluggerät möglichst flexibel sowohl im Küsten- als auch Binnenbereich einsetzen zu können, war eine sehr kurze Start- und Landefähigkeit gefordert, um Löschwasser aus umliegenden Quellen, wie Seen, Flüsse oder Meeren, aufnehmen zu können. Weiterhin war die zulässige Startmasse auf 5.670 kg beschränkt. Eine Einsatzbereitschaft sollte für das Jahr 2030 angestrebt werden. Ziel war es, ein sicher zu betreibendes und wirtschaftlich konkurrenzfähiges Flugzeugkonzept zu entwerfen, das auch außerhalb der Waldbrandsaison für Passagier und/oder Frachttransporte genutzt werden kann.
PEL-E-FAN-T
Der anspruchsvollen Aufgabe stellten sich in diesem Jahr zwei Teams. Das erste Team bestehend aus den Studenten Dominik Brunner, Hannes Jerzembek, Lennard Köhler, Paul Sanderbrand und Max Wenk erarbeitete innerhalb von vier Monaten den Entwurf PEL-E-FAN-T (proPELlor driven turbo Electric hybrid Firefighting AutoNomous vTol) und wurde mit dem zweiten Platz prämiert. PEL-E-FAN-T zeichnet sich durch seinen autonomen Betrieb aus und ist als VTOL mit starrem Flügel in der Lage, sowohl senkrecht starten und landen zu können, als auch im Reiseflug die effiziente Auftriebsgenerierung über einen Flügel zu nutzen. Angetrieben wird das Fluggerät über einen hybrid-elektrischen Antrieb. Neben dem Einsatz als Löschflugzeug ermöglicht ein modulares Konzept den Transport von Passagieren und Fracht. Neben einer höheren Nutzungsflexibilität ist damit auch eine Evakuierung von Personen aus dem Brandgebiet möglich.
Zur Vorstellung und Erläuterung des Konzepts erstellten die Studierenden neben einem technischen Bericht ein Kurzvideo. Weiterhin erfolgte eine Vorstellung von PEL-E-FAN-T durch die Studierenden im Rahmen eines Fachvortrags auf dem Deutschen Luft- und Raumfahrtkongress 2022.
GLAROS
Erstmalig war darüber hinaus ein interuniversitäres Team, bestehend aus den Studierenden Alejandro Arjona, Alexander Bloi, Jannis Link, Benedikt Rings, Dominik Vogt und Philipp Wilkendorf der Technischen Universität Braunschweig und der Technischen Universität Dresden, vertreten. Ebenfalls in nur vier Monaten erarbeitete das Team den Entwurf GLAROS und nahm erfolgreich an der Design Challenge teil. Bei GLAROS handelt es sich um ein ferngesteuertes Hochdeckerflugzeug, das sich durch einen Bootsrumpf sowie einen hybrid-elektrischen Antrieb auszeichnet. Durch den Verzicht auf eine Flugzeugbesatzung trägt GLAROS zu einer Vermeidung zukünftiger Unfälle bei Löschflügen bei. Durch die Kurzstartfähigkeit, die insbesondere durch ein distributed electric propulsion System erreicht wird, in Kombination mit dem Bootsrumpf kann die Wasseraufnahme auch in kleinen Gewässern erfolgen. Biologisch abbaubare Löschmittelzusätze erhöhen weiterhin die Löschwirkung gegenüber reinem Wasser um ein Vielfaches.
Details zu GLAROS finden sich in dem technischen Bericht und dem Kurzvideo des Studierendenteams.
Weitere Informationen zur diesjährigen DLR DesignChallenge stehen auf der Homepage des DLRs zur Verfügung.