Produktionsintegriertes Biomonitoring - Einsatz von molekularbiologischen und genetischen Methoden
Für den nachhaltigen und rationellen Einsatz von Ressourcen bei der Produktion von Lebensmitteln ist die durchgängige Überwachung des Hygienestatus im technologischen Prozess dringend notwendig und gesetzlich vorgeschrieben. Dazu kann u.a. die Bestimmung von ausgewählten, fakultativ pathogenen Keimen herangezogen werden. Diese Indikatorkeime werden nach den Methoden der Deutschen Einheitsverfahren über Wachstumsuntersuchungen auf Selektivnährmedien bestimmt. Naturgemäß dauern solche Versuche zwei bis ca. fünf Tage, ehe ein Ergebnis vorliegt. Die erhaltenen Aussagen sind bezüglich der gesundheitlichen Unbedenklichkeit des produzierten Lebensmittels sehr wertvoll, eine Beeinflussung oder Steuerung der Produktion auf dieser Grundlage ist jedoch nicht möglich. Die prozessnahe, quasi on line Bestimmung des mikrobiellen Status setzt voraus, dass entsprechende Schnellmethoden verfügbar sind. Ein solches Analysenverfahren ist die Direkte Epifluoreszenz - Filter - Technik (DEFT), mit deren Hilfe in flüssigen Stoffsystemen der Gesamtkeimgehalt bis zu einer Empfindlichkeitsgrenze von 1 Keim/mL innerhalb von 30 Minuten detektiert werden kann. Die taxonomische Zuordnung der gefundenen Keime bzw. die Beurteilung des physiologischen Zustands ist derzeit aber ohne entsprechende Modifikation der Methode nicht möglich, so dass auch hygienisch unbedenkliche Keime nachgewiesen und somit falschpositive Ergebnisse abgegriffen werden. Im Rahmen der Projektbearbeitung soll deshalb durch Einbeziehen von molekularbiologischen Methoden eine grundlegende qualitative Verbesserung der DEFT erzielt werden. Als Zielorganismen dienen ausgewählte, für Prozesswässer der Lebensmittelindustrie typische fakultativ pathogene Keime. Im Ergebnis des Projektes wird für das produktionsintegrierte Biomonitoring eine modifizierte DEFT-Analysenvorschrift vorliegen, die problemlos in die Laborroutine überführt werden kann.
Kooperationspartner:
IBN Gesellschaft für industrielle Forschung und Technologie mbH
Projektfinanzierung:
Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst
Projektbearbeitung und Kontakt:
Eschenhagen, Bley