Neue Erwerbungen für den Kunstbesitz: Agathe Böttcher, Frank Herrmann, Andreas Seeliger

Für Neuwerbungen im universitären Kunstbesitz der Kustodie stehen jährlich 10.000 Euro zur Verfügung. Damit wird die Sammlung zu Dresdner Gegenwartskunst weiterausgebaut beziehungsweise Lücken im Bestand geschlossen. Dies betrifft insbesondere Arbeiten von Künstler:innen, die in der DDR vor allem aus politischen Gründen nicht angekauft wurden.

Der Beirat im Kunstbesitz der Kustodie der TU Dresden hat dem Ankauf von insgesamt 10 Werken von drei Künstler:innen zugestimmt, die alle an der TU Dresden lehrten bzw. noch heute unterrichten. Die künstlerische Lehre an der Fakultät Architektur beziehungsweise im Fachbereich Kunstpädagogik am Institut für Kunst- und Musikwissenschaft hat eine lange Tradition und prägt gleichermaßen die Universität. Der Sammlungsschwerpunkt im Kunstbesitz mit Werken von künstlerischen Dozent:innen erfährt dadurch eine Verstetigung.

Von der Textilkünstlerin, Grafikerin und Malerin Agathe Böttcher (*1929 in Bautzen, lebt in Dresden) wurden drei textile Applikationen aus den 1970er- und 1980er-Jahren erworben. Von 1958 bis 1979 wirkte Böttcher als wissenschaftliche Mitarbeiterin für Farbgestaltung im Innenraum an der TUD-Sektion Architektur, bis 1965 erst am Lehrstuhl von Prof. Ernst Alfred Mühler (1898–1968) und anschließend bei Prof. Siegfried Hausdorf (*1929). Am Lehrstuhl war sie bei Wettbewerben und Projekten für die Farbgestaltung zuständig. Mit dem Beginn ihrer freischaffenden Tätigkeit und der Aufnahme in den Verband Bildender Künstler (VBK) der DDR 1979, unterrichtete sie im Rahmen von zwei Lehraufträgen an der TU Dresden und im Abendstudium der HfBK Dresden das Fach Farbgestaltung bis zu ihrem Renteneintritt 1989.

Die 16-teilige fotografische Arbeit „TV Serie“ aus dem Jahr 1984 wurde von dem Fotografen und Konzeptkünstler Frank Herrmann (*1955 in Karl-Marx-Stadt / Chemnitz, lebt und arbeitet in Friedrichswalde und Dresden) angekauft. Herrmann baute 1993 die Lithografiewerkstatt am Fachbereich Kunstpädagogik, auf, die er bis 2021 leitete.

Mit „peripher II“ (2006-2007) konnten sechs Fotografien von dem Fotografen Andreas Seeliger (*1962 in Dresden, lebt und arbeitet in Dresden) für die universitäre Kunstsammlung gewonnen werden. Seeliger gründete 1992 die Fotografiewerkstatt im Dresdner Kulturverein riesa efau und lehrt seit 1994 Fotografie am TUD-Fachbereich Kunstpädagogik.

Beirat Kunstbesitz: Prof. Dr. Manuel Frey, Stiftungsdirektor der Kulturstiftung des Freistaats Sachsen, Dipl.-Ök. Jan Gerken, Kanzler der TUD, sowie Prof. Oliver Kossack, Rektor der Hochschule für Bildende Künste Dresden