Apr 26, 2023
Neuwerbungen für den Kunstbesitz der Kustodie der TU Dresden 2022
Im Jahr 2022 wurden vom Beirat des Kunstbesitzes der Kustodie der TUD insgesamt zwölf Werke von den Künstlerinnen Anne Carnein (*1982 in Rostock), Maja Drachsel (*1987 in Hennigsdorf), Kerstin Franke-Gneuß (*1959 in Meißen) und Elke Hopfe (*1945 in Limbach) erworben.
Seit 2017 steht dem universitären Kunstbesitz ein Erwerbungsetat in Höhe von 10.000 Euro zum Ausbau der Sammlung zur Verfügung. Die Neuwerbungen sollen den Schwerpunkt der Sammlung weiter ausbauen und dabei auch Lücken im Bestand schließen. Der Kunstbesitz umfasst an die 5000 Werke, vorrangig Gemälde und Arbeiten auf Papier, aber auch Skulptur und baubezogene Werke auf dem Campus, die sich dem Dresdner Kunstschaffen insbesondere seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts widmen.
Elke Hopfe wurde 1945 in Limbach geboren und studierte an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Sie begann 1988 eine Lehrtätigkeit an der Hochschule, 1992 wurde sie schließlich als Professorin für Grafik berufen und lehrte bis 2010. In ihren Zeichnungen setzt sie sich intensiv mit der menschlichen Figur auseinander, ihre feinsinnigen und zugleich messerscharfen Bestandsaufnahmen von Gesellschaft und Welt hält sie vorrangig in Porträts fest. Dabei gelingt es ihr, Gegenständlichkeit und Abstraktion in den psychologischen Bildnissen, die über die Darstellung von Individuen weit hinausgehen, in Eins zu setzen.
Kerstin Franke-Gneuß studierte Malerei und Grafik an der Hochschule für Bildenden Künste Dresden bei Prof. Siegfried Klotz. Franke-Gneuß war Mitbegründerin der Dresdner Sezession 89 e. V. im Jahr 1989. Die Auseinandersetzung mit Natur und Landschaft ist bestimmendes Moment in ihren druckgrafischen Arbeiten, wobei sie sich unterschiedlichsten Techniken wie Kaltnadelradierung, Aquatinta und Ätzungen bedient. Die Überlagerung von Hell und Dunkel, Licht und Schatten erzeugt dabei eine komplexe Struktur von Vorder-, Mittel- und Hintergrund. Von Kerstin Franke-Gneuß konnten
Maja Drachsel gehört zu den jüngeren Vertreterinnen in Dresden, die sich vorrangig der Malerei verschrieben haben. Bereits während ihres Studiums an der HfBK Dresden zeigte sich ihre Präferenz für diese Gattung deutlich. Zu ihren Lehrer:innen zählte neben Siegfried Klotz auch die begnadete Zeichnerin Elke Hopfe, ihr Diplom schloss sie 2010 bei Peter Bömmels ab. Die Künstlerin war im Anschluss Meisterschülerin bei Christian Macketanz und wiederum bei Elke Hopfe, die sie beide nachhaltig in ihrer künstlerischen Auffassung von Form, Linie und Fläche prägten. An der Dresdner Kunstakademie leitet sie die Werkstatt für Maltechnik und Materialkunde.
Die Bildhauerin Anne Carnein studierte von 2007 bis 2012 an der Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Prof. Stephan Balkenhol, sie lebt und arbeitet in Süddeutschland. Im vergangenen Jahr war die Künstlerin mit mehreren Werken in der Ausstellung „Down to Earth. Kunst und Bodenwissenschaften im Dialog“ in der Galerie der Kustodie im Görges-Bau vertreten. Anne Carnein bewegt sich mit ihren fragilen Stoffinstallationen von Pflanzen und Wurzeln in der Abbildtradition von Maria Sybilla Merian und greift gleichermaßen zurück auf die uralte Überlieferung in Kräuter- und Bestimmungsbüchern oder auf Herbarbelege in Botanischen Sammlungen. Für den Kunstbesitz wurden vier Siebrucke vegetabiler Organismen erworben.