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Projektleiter:
Prof. Dr. Michael Gelinsky
Laufzeit:
01.04.2015-30.09.2016
Projektbeschreibung:
Die aktuell sehr eingeschränkten Behandlungsmöglichkeiten von
Gelenkknorpel- bzw. Knochen-Knorpel-Defekten und deren oft nicht
zufriedenstellende Heilung zeigen, dass ein großer Bedarf an alternativen
regenerativen Behandlungsstrategien wie dem Tissue Engineering besteht. Im
Rahmen des Projektes sollen biphasige, monolithische Konstrukte entwickelt
werden, mit denen eine schnelle Defektheilung realisiert werden kann. Dazu
sollen – ausgehend von einem alginatbasierten biphasigen Konstrukt – der
Knochenteil und der Knorpelteil zunächst unabhängig voneinander optimiert
werden. Durch die nähere Anpassung des Knorpelteils an das natürliche
Vorbild durch Einbettung kleiner Zellaggregate kann eine gesteigerte
Neusynthese von extrazellulärer Matrix erwartet werden. Der Knochenteil
soll hinsichtlich einer verbesserten Adhäsion von Zellen modifiziert
werden, um ein Einwachsen von Stammzellen aus dem Knochenmark zu
ermöglichen. Die Entwicklungen beider Einzelphasen fließen schließlich
zusammen. Durch Anwendung des Verfahrens der gerichteten ionotropen
Gelbildung entstehen biphasige und monolithische Konstrukte mit
optimierten Eigenschaften, die eine Regeneration des defekten Gewebes
potentiell beschleunigen können. Dies ist ein entscheidender Meilenstein
zur Umsetzung des Tissue Engineering- Konzeptes bei der Behandlung
osteochondraler Defekte. Die im Rahmen des Projektes gewonnenen Ergebnisse
müssen in vivo validiert werden, indem die entwickelten
Zell-Matrix-Konstrukte in das allgemein akzeptierte osteochondrale
Defektmodell des Schafes implantiert werden. Um das beschriebene Konzept
zur Behandlung osteochondraler Defekte letztendlich in die klinische
Praxis zu überführen, muss die Bildung sehr kleiner Zellaggregate aus
autologen Stamm- oder Knorpelzellen unter GMP-Bedingungen etabliert
werden, was aber aus Sicht der Antragsteller praktisch umsetzbar ist. Der
biomimetische Ansatz zur Erzeugung zellhaltiger Hydrogele mit anisotroper
Porenstruktur ist nicht begrenzt auf eine potentielle Anwendung für die
Regeneration von osteochondralem Gewebe, sondern kann auch für andere
Gewebe weiterentwickelt werden. Aufgrund der Möglichkeit biphasige und
zudem monolithische Scaffolds herzustellen sind die zellhaltigen Hydrogele
vor allem für die Regeneration von Defekten an Gewebegrenzflächen
interessant.
Projektbearbeiterin:
Dipl.-Ing. Kathleen Schütz