Bachelor Chemie
Hier findet ihr Informationen zum Bachelorstudiengang Chemie an der TU Dresden! Benutzt die Links um schnell zum gewünschten Semester zu springen!
1. Semester
„Je mehr wir vom Schüler fordern, desto mehr wird er leisten.“ Wilhelm Ostwald
Ihr habt es geschafft! Nun seid ihr StudentIn an der schönsten Fakultät der TU Dresden. Ihr seid nun einer oder eine von uns, ChemikerIn oder LebensmittelchemikerIn.
Um euch den Einstieg in das erste Semester ein wenig zu erleichtern, sind hier ein paar Tipps.
Prüfungen:
Allgemein finden die Prüfungen am Anfang der vorlesungsfreien Zeit statt. „Wer schiebt, verliert!“ ist das Motto, denn in jedem Semester kommen wieder neue Klausuren auf dich zu, deren Vorbereitung ebenfalls viel Zeit in Anspruch nimmt. Versuch also schon während des Semesters kontinuierlich zu lernen und nachzuarbeiten, um dann in der Prüfungszeit nicht in Verzug zu geraten.
Anorganische Chemie I:
Das ist das zeitaufwändigste Modul in diesem Semester. Es teilt sich in zwei Vorlesungen, ein Seminar und ein Praktikum auf. Die meiste Zeit in der Uni werdet ihr im Praktikum verbringen. Im Labor lernt ihr grundlegende Arbeitsschritte und auch eure Kommilitonen in diversen Stresssituationen kennen. Durch umfangreiche Vorprotokolle könnt ihr euch vor jeder Laborwoche ausführlich auf die bevorstehenden Versuche vorbereiten. Ob ihr das auch getan habt, wird dann am Anfang der Woche in einem schriftlichen Antestat überprüft. Besteht jemand nicht, darf diese Person in dieser Woche nicht am Praktikum teilnehmen und muss in der folgenden Woche ein weiteres Mal antreten. Aber keine Sorge, die Antestate sind bei ausreichender Vorbereitung gut zu schaffen. Am Ende jeder Laborwoche erhaltet ihr ein Stoffgemisch, welches ihr mithilfe der frisch gelernten Nachweismethoden analysieren müsst. Am Ende des Semesters gibt es dann zwei sogenannte Vollanalysen, in denen ihr euer Wissen und Können aller gelernten Nachweisreaktionen beweisen könnt.
Neben dem Praktikum solltet ihr aber auch nicht die Vorlesungen und Seminare vernachlässigen. In der Vorlesung Anorganische Chemie I/2 bei Professor Ruck knallt und stinkt es, das sollte man nicht verpassen. Aber auch die Vorlesung Anorganische Chemie I/1 bei Professor Kaskel ist, selbst wenn sie mit weniger Experimenten auskommt, genauso wichtig und klausurrelevant. Im Seminar könnt ihr eure Rechenfähigkeiten vertiefen und Tipps für das Praktikum bekommen.
Nebenbei solltet ihr auch die beiden Leistungskontrollen und die Klausur nicht aus dem Auge verlieren, denn Fleiß zahlt sich aus und wer von Anfang an kontinuierlich arbeitet, hat es im späteren Verlauf des Semesters einfacher.
Mathematik:
Mathematik ist das anspruchsvollste Modul in diesem Semester. Deshalb ist es ratsam, aktiv in der Vorlesung und vor allem im Seminar mitzuarbeiten und die Übungen möglichst im Vorfeld selber zu rechnen oder wenigstens gewissenhaft nachzuarbeiten. Meist hilft es auch, sich in einer Gruppe zusammenzusetzen und aufgetretene Fragen und Probleme zu diskutieren. Dein Seminarleiter wird jedoch auch immer ein offenes Ohr für deine Fragen haben. Gerade in Mathe gilt: Übung macht den Meister! Bleib am Ball, auch wenn es schwierig wird.
Fächerübergreifende Qualifikationen:
Der Computerkurs sieht auf den ersten Blick leichter aus, als er eigentlich ist. Deshalb solltet ihr immer zu allen Übungen gehen und mitarbeiten, da die Klausurwiederholung erst im dritten Semester stattfindet. Seid ihr in den Übungen jedoch immer (auch geistig) anwesend oder arbeitet wenigstens mit dem übersichtlichen Kurs im Internet alles nach, dürfte die Prüfung am Ende kein Problem sein.
Physik:
Dieses Fach ist mit ein bisschen Verständnis für die Physik sehr gut machbar. Auch hier gilt: Wenn ihr die Übungen gewissenhaft besucht und verstanden habt, ist die Klausur gut zu bestehen.
Sprachen:
Die TU schenkt euch ein Sprachbudget von 10 SWS, die ihr beliebig nutzen könnt und auch solltet, denn eine gute Sprachausbildung ist wichtig und außerhalb der Uni meist teuer. Am Anfang des Studiums habt ihr dafür noch etwas Zeit, die euch in späteren Semestern teilweise fehlen wird. Informiert euch auf den Webseiten zur Sprachausbildung der TU Dresden über die zahlreichen Angebote.
Bei Sorgen und Fragen könnt ihr euch jederzeit an den FSR, an eure Mentoren oder auch an höhere Semester wenden!
2. Semester
Das zweite Semester entschädigt euch für das erste Semester und gibt euch Kraft für das bevorstehende dritte Semester! Der Stundenplan sieht voller aus, als er es tatsächlich ist und gibt euch die Möglichkeit, euch voll und ganz auf Mathe und Physik zu konzentrieren.
Mathe:
Auch im zweiten Semester heißt es: Voller Einsatz für die Mathematik. Es ist wichtig die Zeit, die ihr im zweiten Semester zur Verfügung habt, zu nutzen. Nehmt die Matheübungsstunden wahr und bereitet euch ordentlich auf eure Klausur vor. Es hat schon so manchen Chemiestudenten seinen Bachelor gekostet, Mathe zu vernachlässigen.
Physikpraktikum:
Dieses Jahr hört ihr nicht nur die Vorlesung bei Professor Gönnenwein, ihr habt auch ein physikalisches Praktikum. In diesem Praktikum lernt ihr die Physik von der praktischeren Seite kennen, auch wenn das heißt, dass man etwa 1000 Mal die gleiche Taste betätigt.
Zu Beginn eines Praktikumstages schreibt ihr ein schriftliches Antestat, das benotet wird. Habt ihr es bestanden, was bei ausreichender Vorbereitung der Fall sein wird, dürft ihr mit dem praktischen Versuch starten.
Während des Versuchs verfasst ihr ein Protokoll mit allen Berechnungen. Am Ende des Praktikumstages (meist schon sehr früh am Tag) wird das Protokoll vom Assistenten korrigiert und bewertet.
Physik:
Die Vorlesung und die Übungen laufen genauso ab wie im ersten Semester.
Analytische Chemie:
In diesem Semester hört ihr die Vorlesung Analytische Chemie bei Professor Weigand. Er bringt euch gespickt mit kleinen Anekdoten und mit einer Begeisterung, die man nur selten sieht, die quantitativen Analysen und die Komplexchemie etwas näher.
Dazu gibt es außerdem ein Seminar, in dem entsprechende Übungen gerechnet werden. Der Besuch ist definitiv nicht umsonst, da auch die Fragen der Klausur sich in etwa im Rahmen der Seminaraufgaben bewegen. Das genaue Studium der Vorlesungsfolien kann für die Klausur auch nicht schaden, wobei Professor Weigand für diejenigen, die gut zuhören einige Tipps gibt, was die Schwerpunkte angeht.
Praktikum Analytische Chemie:
Auch genannt: Titrierpraktikum; frei nach dem Motto „immer schön locker aus dem Handgelenk“. Die Bürette wird zu eurem besten Freund, wenn ihr zweimal die Woche den Gehalt an Vitamin C, Magnesium- oder Chloridionen bestimmt.
Antestate, wie in AC1, wird es in diesem Praktikum nicht mehr geben; höchstens ein kleines, mündliches Platztestat eures Assistenten. Zu einem Teil der Versuche wird ein handschriftliches Protokoll im Umfang von drei bis vier Seiten verfasst. Jeder Versuch gleicht einer Analyse: Ihr erhaltet eine Lösung und sollt am Ende wissen, in welcher Konzentration der Stoff vorliegt.
Alles in allem ist dieses Praktikum ziemlich entspannt, und es bleibt jede Menge Zeit! Abgesehen davon kann man bei schönem Wetter die Protokolle ja auch im großen Garten schreiben wenn‘s sein muss.
Physikalische Chemie:
In diesem Semester kommt noch ein weiteres neues Fach hinzu, welches euch Reaktionen im Sinne der Thermodynamik und Elektrochemie erklären wird.
Neben der Vorlesung, die Professor Eychmüller hält, findet einmal die Woche eine Übung statt. Ihr habt die Möglichkeit die Aufgaben vorher zu rechnen und kontrollieren zu lassen und eventuelle den einen oder anderen Bonuspunkt mit in die Klausur zu nehmen, die sich ebenfalls sehr stark an den Übungsaufgaben orientiert. Es lohnt sich also durchaus die Lösungswege der Übungsleiter ordentlich mitzuschreiben und zu durchdenken. Am Ende des Semesters schreibt ihr die erste der beiden Klausuren im Modul Physikalische Chemie 1. für diese bietet es sich an Mühe in die Erstellung der in der Prüfung als Hilfsmittel erlaubten handschriftlichen Formelsammlung zu stecken. Mit dieser guten Vorbereitung ist die Prüfung bereits halb bestanden - Grund zur Furcht besteht also nicht.
Praktikum Physikalische Chemie:
Gegen Ende des Semesters dürft ihr bereits die ersten Versuche der Thermodynamik bearbeiten, die nicht nur für ein besseres Verständnis sorgen, sondern euch auch an gewisse Standards des Protokolleschreibens heranführen werden. Nach einem etwa einstündigen Antestat, in der die Grundlagen des Versuchs zum Teil auch mit den Herleitungen der benötigten Formeln abgefragt werden, bestimmt ihr beispielsweise Siedekurven oder den Dampfdruck von Flüssigkeiten. Die Protokolle könnt ihr nebenbei schon anfangen auf dem Laptop zu tippen. Sie werden zwar etwas umfangreicher als die des AnC-Praktikums, da ihr aber zu zweit arbeitet sind sie doch recht fix geschrieben.
3. Semester
Herzlich Willkommen im wohl stressigstem, dem 3. Semester des Bachelors. Dieses Semester geht es so richtig mit der Chemie los. Du wirst von vielen wichtigen Fachbereichen Einführungsvorlesungen hören und dazu ausreichend Praktika belegen.
Analytik:
Die Vorlesung "instrumentelle Analytik" bei Prof. Brunner benötigt normalerweise etwas mehr Begeisterung als andere Vorlesungen. Es geht um viele Geräte, deren Anwendungsgebiete und die Theorie dahinter. Begleitend zur Vorlesung findet das Praktikum "Instrumentelle Analytik" statt. Einen Tag pro Woche seid ihr in Vierergruppen in einem analytischen Labor, meist zusammen mit einem großen Gerät. Davor gibt es ein schriftliches Testat (online von zuhause und bereits vor dem eigentlichen Versuch abzugeben), ein mündliches Antestat direkt vor dem Versuch und am Ende, wie gewohnt, ein Protokoll. Ob ihr euch dafür LaTeX aneignet oder mit einer normalen Office-Lösung schreibt, ist euch überlassen. Die Klausur am Ende hat es in sich, durch den interessanten Stoff gelingt es aber den meisten, sich zum Lernen zu motivieren.
Physikalische Chemie:
Die Vorlesung aus dem 2. Semester wird in der ersten Semesterhälfte fortgesetzt, ebenso das Seminar. Dazu kommt ein Praktikum. Ebenfalls einmal pro Woche in Zweierteams werdet ihr alle möglichen Versuche zu Thermodynamik, Elektrochemie oder Kinetik durchführen. Vor dem Versuch gibt es ein weiterhin ein mündliches Antestat, die Messwerte werden bewertet und natürlich das Protokoll. Ende Dezember oder Anfang Januar gibt es dann die zweite und letzte PCI-Klausur.
Theoretische Chemie:
Die Vorlesung zur Theoretischen Chemie bei Professor Heine beginnt, wenn die PCI-Vorlesung beendet ist, meist Anfang Dezember. Dazu gibt es parallel ein Seminar. Auf beidem baut ein Computer-Praktikum auf, welches meist in der letzten Dezemberwoche beginnt. Es besteht aus fünf Versuchen im Computerkabinett. In den letzten fünf Wochen müsst ihr euch also einmal pro Woche vor den PC setzen.Vor jedem Versuch Antestat, dieses wird aber anders als in anderen Vorsuchen vor dem eigentlichen Versuchstag zuhause online durchgeführt. Dies ist für die meisten bereits die größe Hürde. Es lohnt sich, esnicht zu verhauen! Ersatztermine sind aufgrund der begrenzten Computerzahl manchmal schwer zu ergattern und eine Verlängerung wird im allgemeinen nicht gewährt. Anschließend werden ein paar Stunden Rechnungen am PC und per Hand gemacht und Simulationen durchgeführt. Währenddessen schreibt ihr bereits am Protokoll, welches am Ende des Versuches von den Assistenten benotet wird. Die Punkte, die im Praktikum erreicht werden und über einer Mindestpunktzahl liegen, werden euch in der Klausur als Bonuspunkte angerechnet. Das Praktikum sollte durchaus auch als Prüfungsvorbereitung gesehen werden, die Inhalte ähneln sich meist stark.
Organische Chemie:
In diesem Semester geht es auch mit der Organischen Chemie los. Die Vorlesung wird von einem Seminar begleitet, dessen Besuch sehr zu empfehlen ist. Klausurinhalt ist nicht nur die Theorie aus der Vorlesung, sondern auch alle Reaktionen aus den Seminaren. Wer durch die Prüfung fällt, hat drei Wochen später gleich die nächste Chance. Wer diese allerdings auch in den Sand setzt, darf im 4. Semester nicht am OC-Grundpraktikum teilnehmen und verlängert das Studium damit um ein Jahr. Die Prüfungsvorbereitung sollte dementsprechend ernst genommen werden.
Wie du siehst, ist das dritte Semester nicht nur gut mit Inhalt, sondern auch gut mit Laborzeit gefüllt. Von vielen wird das Semester als das zeitaufwendigste Semester überhaupt angesehen. Die Abbrecherquoten erreichen hier leider auch ihr Maximum. Doch lasst euch von alldem nicht unterkriegen. Versucht euch zumindest einen Gegenpol im Leben zu erhalten und euch auf das Wichtige zu konzentrieren. Sollte es euch dennoch einmal zu viel werden, klärt das mit euren Laborpartnern, vielleicht übernehmen die auch mal ein Protokoll. Sollte das alles nichts bringen, scheut euch auch nicht beim FSR/Stura oder dem Studentenwerk Hilfe zu suchen.
4. Semester
Im 4. Semester dreht sich alles um die Organik!
OC-Grundpraktikum:
Ihr werdet das ganze Semester hier verbringen - versprochen. Pro Woche gibt es ein bis zwei (wenn ihr schnell seid, vielleicht auch mal drei) Synthesen. Vor jeder Synthese gibt es mit eurem Laborpartner ein Antestat beim Assistenten. Dazu muss eine Betriebsanweisung mitgebracht werden, die von euch selbst (inkl. H- und P-Sätzen) geschrieben wird. Danach gehts ins Labor - eine meist farblose und stinkende Flüssigkeit zehn Stunden unter Aufsicht kochen und anschließend aufarbeiten. Es gibt Punkte auf Reinheit und Ausbeute. Das obligatorische Protokoll darf natürlich auch nicht vergessen werden. Zwischendurch ist durchaus auch mal Zeit für ein Buch, ein Kartenspiel oder eine Flüssigstickstoff-Schlacht, viel Spaß!
OC II:
Neben dem Praktikum hört ihr bei Dr. Bauer die Vorlesung nebst Seminar. Alles, was hier gesagt wird, ist prüfungsrelevant, jede Namensreaktion und jeder Stoff. Ausschlafen statt Seminar ist also nicht ratsam. Lernt alles, dann seid ihr für die zwei Klausuren (die erste nach der Hälfte der Zeit) bestens gewappnet. Die Chemiker müssen insgesammt mit allem zusammen (Prüfung 1, Prüfung 2, Praktikum) eine 4,0 schaffen, die Lemis müssen beide Klausuren bestehen.
MC/BC/TC:
Dieses Semester gibt es die ersten Module nur für Chemiker. Verabschiedet euch also schonmal leise von den Lemis. Alle 3 Module erstrecken sich über zwei Semester und in jedem werden zwei Klausuren (jeweils am Ende des Semesters) geschrieben.
Analytik:
Nebenbei gibt es noch ein Seminar zur Strukturaufklärung. Jeder muss Aufgaben vorstellen und am Ende gibt es eine Leistungskontrolle, die bestanden werden muss.
Wir wünschen dir eine tränengasarme Laborluft und viel Erfolg bei den Prüfungen. Allen Lemis wünschen wir viel Erfolg beim Vordiplom!
5. Semester
Willkommen im 2. Studienabschnitt. Dieses Semester beginnt sozusagen das alte Hauptstudium. Es fangen Vertiefungsvorlesungen in OC, AC und PC an. Nebenbei werden die Module BC, MC und TC abgeschlossen. Ihr habt auch das erste Mal die Wahl: Ein Praktikum aus der Riege BC, MC, TC ist zu belegen.
AC II:
In der Vorlesung von Prof. Ruck werdet ihr dieses Semester die "richtige" Anorganik kennenlernen. Hauptsächlich geht es um Transportprozesse und Kristallstrukturen, aber auch viele andere wichtige anorganische Bereiche werden angesprochen. Das Modul erstreckt sich über 2 Semester, das Praktikum und die Klausur finden im 6. Semester statt.
OC III:
Bei Prof. Metz werdet ihr die Vorlesung zur stereoselektiven Synthese hören. Es geht um Techniken der stereoselektiven Synthese und davon gibt es viele. Ebenso müsst ihr in Gruppen von 4-5 Leuten einen Vortrag entweder zu einem inhaltlichen Thema oder zu einem aktuellen Paper halten. Irgendwann müsst ihr dann noch das OC-F Praktikum absolvieren, dies ist bei einem Assistenten eurer Wahl möglich. Viele Assistenten geben euch auch gerne in den Sommermonaten eine Woche um das Praktikum als Block zu absolvieren. Es ist auch möglich das Praktikum außerhalb der Universität zu absolvieren. Sprecht hierfür am besten mit euren Assistenten aus dem 4. Semester.
PC III:
Prof. Heine führt euch dieses Semester etwas tiefer in die quantenchemischen Rechenverfahren und deren Eigenarten ein. Weiterhin erhaltet ihr eine Einführung in die Elektrochemie bei Prof. Weidinger. Die Klausur sowie das Praktikum und Seminar finden erst im 6. Semester statt.
Wahlpraktikum:
Das MC- und TC-Praktikum finden während des Semesters statt. Das BC-Praktikum ist als Blockpraktikum in der vorlesungsfreien Zeit zwischen 5. und 6. Semester angelegt. Informiert euch rechtzeitig (4. Semester) über die Einschreibefristen, auch sind die Plätze in manchen Praktika limitiert.
Wahlpraktikum Biochemie:
Dieses Praktikum wird als einziges als Blockpraktikum in den Ferien angeboten. Die Vorteile dabei sind, dass das 5. Semester noch entspannter abläuft, da man sein „Pflichtpraktikum“ auf die Ferien schieben kann.
Zu Beginn des Praktikums arbeitet man in Zweiergruppen zusammen und beschäftigt sich mit den allgemeinen Nachweisen der verschiedenen Zucker, Proteine, Aminosäuren und auch Fetten. Man kann dabei in alten Erinnerungen schwelgen, denn am Ende der Woche gibt es eine Analyse, die man bestehen muss. Aber halb so wild: Diese Nachweise funktionieren auch…
In der zweiten Praktikumswoche werden dann verschiedene Analyse- und Reinigungsverfahren für biochemische Verbindungen behandelt. Man beschäftigt sich mit Gelelektrophorese, Säulenchromatographie, Enzymaktivitätsbestimmung usw. Das wirklich Interessante hierbei ist, dass man als 4er Gruppe einen Versuch als Leitgruppe übernimmt. In den folgenden Praktikumstagen, in denen man jeden weiteren Versuch behandelt, ändert man die Parameter des Leitversuchs so, dass man selbst den Versuch optimiert. Die Gruppen, die an diesem Tag euren Versuch behandeln bekommen sozusagen alle Parameter von euch. Am Ende der zweiten Woche muss man dann in einer Art „Verteidigung“ seine Ergebnisse präsentieren.
Organisatorisch verläuft die dritte Woche ähnlich ab, nur, dass ihr diesmal keinen Vortrag halten müsst.
Zu jedem Versuch müsst ihr ein Protokoll abgeben, dazu habt ihr bis zum Beginn des 6. Semesters Zeit. Aber auch hier: keine Panik, denn ihr dürft in Gruppenarbeit die Protokolle anfertigen. Das heißt, dass ihr im Endeffekt pro Person auf 4 Protokolle kommt, die vom Umfang her auch überschaubar sind.
Und jetzt zum Wichtigsten: der Bewertung des Praktikums. Alle Protokolle, Analysen und Versuche bleiben unbewertet. Ihr habt Antestate zu den einzelnen Versuchen, was aber eher wie ein nettes Gespräch abläuft, bei dem man wirklich viele interessante Dinge über Biochemie lernt. Auch diese Antestate werden nicht benotet. Am Ende des Praktikums findet eine Klausur statt (WP 1, was nicht für die Wiederholungsprüfung von BC1 steht…). Diese Klausurnote entspricht am Ende eurer Praktikumsnote.
Wer das BC-Praktikum wählt, entscheidet sich für drei sehr interessante Wochen, in denen man die Arbeit der BC näher kennenlernt, was bisher im Studium nicht möglich war.
Wahlpraktikum Makromolekulare Chemie:
Im Praktikum Makromolekulare Chemie geht es um einen ersten Einblick in die interessante Welt der Polymere. Die Versuche können grob in Synthese und Charakterisierung eingeteilt werden.
Bei der Charakterisierung lernt ihr die grundlegendsten Analyse-Verfahren der MC kennen, bspw. Viskosimetrie, GPC, Kontaktwinkelmessung usw. Besonders interessant ist hierbei die qualitative Polymeranalyse, welche irgendwie an das ACI-Praktikum erinnert. Ihr bekommt eine „Probe“ von Haushaltsgegenständen und sollt über Eigenschaften wie Dichte, Brenn- und Tropfverhalten u.a. das verwendete Polymer herausfinden.
Bei der Synthese stellt ihr eigene Polymere nach gängigen Verfahren her und arbeitet unter anderem in einer Glove-Box. Spannend für die, die das noch nie gemacht haben. Wen das nicht überzeugt: Ihr synthetisiert Wunderknete, die nach Belieben zerfließen oder zerschlagen werden kann und wie ein Flummi springt. Und ihr dürft ihn behalten!
Der Arbeitsaufwand ist überschaubar. Es sind acht bis zehn Versuche, zwei pro Tag, einmal in der Woche. Das heißt, dass dieses Praktikum gerade einmal vier bis fünf Wochen geht. Hinzu kommt ein Vortrag hauptsächlich über Synthese, Charakterisierung und Verwendung verschiedenster Polymere. Diese dauern 20-30 Minuten, jeder Student hat zehn Minuten in 2er- bzw. 3er-Teams.
Wahlpraktikum Technische Chemie:
Neben den klassischen Feldern der Technischen Chemie bei denen man in Kolonnen destilliert und extrahiert oder die Oktanzahl von Kraftstoffkomponenten verbessert, ist das Praktikum nach der Neugestaltung im Jahre 2015 um Versuche der Biotechnologie und Lebensmitteltechnologie reicher. Dabei können Erfahrungen im Bereich der Enzymkatalyse und chemischer Reaktionstechnik vertieft werden. Ein besonderes Highlight ist der Versuch zur Brauereitechnologie, bei dem man sein eigenes Bier kreieren, herstellen und auch verkosten kann.
Das Praktikum beinhaltet 10 Versuche die wöchentlich in 2er Gruppen durchgeführt werden.
Die Benotung erfolgt durch Antestate, Protokolle und Kolloquien.
6. Semester
Um eure Bachelorarbeit habt ihr euch, wie im gleichnamigen Punkt geraten, natürlich schon längst gekümmert. Aber bevor ihr damit endlich anfangen dürft, müsst ihr erst noch die erste Semesterhälfte erfolgreich überstehen.
PC III:
In diesem Semester hört ihr bei Prof. Eychmüller die Vorlesung Photochemie. Da dieses Themengebiet für die 7 Wochen viel zu breit ist, wird Prof. Eychmüller mit Freuden prüfen, ob sich ein Thema, das euch besonders interessiert, in die Vorlesung integrieren lässt. Weiterhin werdet ihr bei Dr. Joswig eine Einführung in die Statistische Thermodynamik bekommen. Das Praktikum lehnt sich an denen des 3. Semesters an und besteht aus 3 praktischen und 3 theoretischen Versuchen
OC III:
In dieser OCIII-Vorlesung geht es vornehmlich um Metallorganik, der Aufbau gleicht der Vorlesung aus dem fünften Semester.
AC II
Auch in dieser Vorlesung werdet ihr metallorganische Verbindungen betrachten. Außerdem aber auch Verbindungen wie Borane oder MOFs. Das zum Modul gehörige Praktikum frisst viel Zeit, ist allerdings eine gute Vorbereitung für die Klausur.
Bachelorarbeit
Die Bachelorarbeit (BA) ist für die meisten von uns die erste Gelegenheit sich akademisch richtig beweisen zu können. Dass mit dieser Möglichkeit aber auch eine Menge Arbeit und viele Herausforderungen verbunden sind, ist eine Selbstverständlichkeit. Um euch den steinigen Weg bis zum B.Sc. etwas zu erleichtern, geben wir euch im Folgenden ein paar Tipps und Hinweise, welche den Einstieg und die Planung eurer Bachelorarbeit hoffentlich erleichtern!
Vor der BA - Wann und wie finde ich ein Thema/Betreuer für meine BA?
Innerhalb des fünften Semesters ist für Chemiker der beste Zeitpunkt, sich mit dem Finden eines Themas für die BA auseinanderzusetzen. Durch die Wahlpraktika erhält man spätestens jetzt einen praktischen Einblick in die Hauptfächer und außerdem hat man genug Freizeit, um noch die ein oder andere SHK-Stelle auszuprobieren. Doch wie sieht das jetzt genau aus?
Viele Arbeitskreise veranstalten kurze Seminare, in denen sie mögliche Themen und Betreuer für Abschlussarbeiten vorstellen. Wer dort hingeht, erhält Informationen aus erster Hand und kann direkt zugreifen, wenn das Traum-Thema dabei ist. Die meisten BAs werden jedoch individuell/persönlich vermittelt. Sei es beim Praktikum, der SHK-Arbeit, nach der Vorlesung oder über einen Vortrag, irgendwie kommt man mit Profs oder Doktoranden ins Gespräch. Wer hier Initiative zeigt und nach BA-Themen fragt, sammelt direkt Pluspunkte und wird meist unumständlich beraten.
Wenn man dann am Ende die richtige BA für sich gefunden hat, muss man nur noch den "Antrag auf Anfertigung der Bachelorarbeit" (http://www.chm.tu-dresden.de/student/pruefamt/formulare/) beim Prüfungsamt einreichen und die Suche nach dem Thema ist beendet. Die Anmeldung im Prüfungsamt soll 14 Tagen vor dem ersten Arbeitstag erfolgen, mit der Theorie kann man sich aber natürlich schon vorher auseinandersetzen.
Rechtliche Grundlagen der BA - Wo steht, wie ich meine BA zu verfassen habe?
Basis für das Absolvieren der BA ist eure Prüfungsordnung (http://www.chm.tu-dresden.de/studium_bachelor.shtml). Die Informationen, die dort zum Thema BA stehen, sind zum Teil etwas spärlich, weswegen es eine Menge Ergänzungen auf der Seite des Prüfungsamtes gibt.
Diese Ergänzungen solltet ihr generell vorm Beantragen und Schreiben eurer BA gründlich durchlesen (http://www.chm.tu-dresden.de/student/pruefamt/aktuell/)! Vor allem in der "ANFERTIGUNG_CH_Bachelorarbeit_doc.pdf" stehen viele wichtige Informationen, die ihr beachten solltet.
Organisation der BA - Womit fang ich am besten an und was kommt eigentlich danach?
Der Standard-Ablauf einer BA sieht wie folgt aus: Literaturrecherche - praktische Arbeit - Zusammenschreiben. Der Fokus liegt dabei immer auf der praktischen Arbeit, die Literaturrecherche wird meistens vorangestellt und das Zusammenschreiben fällt oftmals fast vom Tisch. An dieser Stelle sollte man jedoch aufpassen, dass man das eigentliche Schreiben nicht unterschätzt. Klar, noch ein paar Experimente mehr bringen auch mehr Ergebnisse. Wenn man dann aber aufgrund von Schlaflosigkeit keinen vernünftigen Satz mehr formulieren kann, ist letztendlich die ganze BA im Eimer und die guten Ergebnisse interessieren auch niemanden mehr.
Am besten fängt man schon während Literaturrecherche und praktischer Arbeit etwas mit dem Schreiben an, Theorie und Zielstellung kann man auch zu dem Zeitpunkt beispielweise gut formulieren. Aber selbst wenn man bereits vorarbeitet, sollte man am Ende mindestens eine Woche für den Rest einplanen, sonst bekommt das Wort "Stress" eine ganz neue Bedeutung.
Schreiben der BA - Welche Möglichkeiten habe ich (Software)?
Viele Chemiker schreiben ihre Protokolle mit Microsoft Word, was sich bei der Bachelorarbeit nahtlos fortsetzt. Jedoch sollte man hier gut darüber nachdenken, ob dieses Programm die richtige Wahl für eine Abschlussarbeit ist. Die Vorteile von Word (Einfachheit und bekannte Bedienung) verschwinden schnell, wenn man anfängt eine Vielzahl von Bildern einzubinden oder sich reihenweise Formfehler entwickeln, weil man auf den vorderen Seiten etwas ergänzt hat.
Eine kostenlose Alternative zu Word stellt LaTeX dar. LaTeX ist für naturwissenschaftliche Abschlussarbeiten sehr gut geeignet, da es nach dem "What you see is what you mean"-Prinzip funktioniert und damit viele grundlegende Probleme von Word umgeht. Jedoch ist die Einarbeitungszeit bei fehlenden Vorkenntnissen vergleichsweise groß (1-3 Wochen).
Der Mittelweg zwischen Word und LaTeX wird von so genannten LaTeX-Editoren (z.B. Lyx:http://www.lyx.org/) vertreten. Diese Programme erlauben einen schnellen und einfachen Einstieg in die TeX-Welt. Für eine Bachelorarbeit stellen LaTeX-Editoren einen wunderbaren Kompromiss dar, da man eine vergleichsweise geringe Einarbeitungszeit mit den Vorteilen des TeX-Codes verbinden kann. Wenn man jedoch bereits vorher die Zeit und den Ehrgeiz besitzt, kann man auch direkt LaTeX erlernen.
Im Übrigen ist es auch sehr hilfreich, sich direkt von Anfang seiner BA an eine Literaturdatenbank anzulegen. Bei Word gehört EndNote (http://endnote.com/ ) zu den Favoriten, bei LaTeX & Co ist es JabRef (http://jabref.sourceforge.net/).
BA an Instituten - Kann ich meine BA auch außerhalb der Uni schreiben?
Ja, es ist möglich die BA an einem der vielen Institute in Dresden (z.B. Max-Planck, Leibniz, Fraunhofer) zu schreiben. Man muss jedoch einen Prüfer (erster Betreuer) finden, der einen bei diesem Vorhaben unterstützt. Eine Liste der möglichen Prüfer findet man beim Prüfungsamt (http://www.chm.tu-dresden.de/student/pruefamt/aktuell/). Ein einfacher Einstieg bei den jeweiligen Instituten gelingt meistens über eine SHK-Stelle, bei welcher man Themen und Betreuer vor Ort kennen lernen kann.
Sprache der BA - In english please?
Eindeutig nein! Der Prüfungsausschuss hat im Oktober 2016 beschlossen, dass Bachelorarbeiten nicht mehr auf Englisch verfasst werden sollen. Seht daher von einer Arbeit auf Englisch ab!
Form der BA - Wie soll meine Abschlussarbeit am Ende aussehen?
"Die Bachelorarbeit ist auf weißem Papier, Format A4 entsprechend der für Maschinenschreiben allgemein gültigen Richtlinien (z. B. Duden) anzufertigen" - Viel mehr findet man zu diesem Thema leider nicht in den Dokumenten der Chemie. Dass man sich an die deutsche Rechtschreibung halten soll, war den meisten wahrscheinlich auch vorher schon bewusst. Falls man jedoch eine grobe Orientierung sucht, wie man Seitenränder etc. gestalten soll, kann man sich dieses Informationsdokument der Geotechnik anschauen (http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/fakultaeten/fakultaet_bauingenieurwesen/geotechnik/grundbau/studium/diplomarbeiten/hinweise_da_pa/dateien/diplom_format.pdf). Da es in der Chemie keine festen Richtlinien gibt, hat man mit diesen Werten zumindest eine gute Vorlage. Am Ende sollte man aber immer den eigenen Betreuer fragen, welche Form er bevorzugt. Schriftgröße 12, Blocksatz und Zeilenabstand 1,5 gehören bei vielen zum Standard.
Dauer der BA - Kann die BA verlängert werden?
Ja, die BA kann verlängert werden: "Im Einzelfall kann der Prüfungsausschuss die Bearbeitungszeit auf begründeten Antrag ausnahmsweise um höchstens einen Monat verlängern [...]". Man sollte sich jedoch bewusst sein, dass dies wirklich der Ausnahmefall ist und man schon einen guten Grund haben sollte. Fragen schadet am Ende jedoch nicht.