Diplom Lebensmittelchemie
Hier findet ihr Informationen zum Diplomstudiengang Lebensmittelchemie an der TU Dresden! Benutzt die Links um schnell zum gewünschten Semester zu springen!
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1. Semester
„Je mehr wir vom Schüler fordern, desto mehr wird er leisten.“ Wilhelm Ostwald
Du hast es geschafft! Nun bist du Student_in der schönsten Fakultät an der Technischen Universität! Du bist einer von uns, einE LebensmittelchemikerIN. Um dir den Einstieg in das erste Semester zu erleichtern, hier ein paar Tipps:
Prüfungen:
Allgemein finden die Prüfungen am Anfang der vorlesungsfreien Zeit statt. „Wer schiebt, verliert!“ ist das Motto, denn in jedem Semester kommen wieder neue Klausuren auf dich zu, deren Vorbereitung ebenfalls viel Zeit in Anspruch nimmt. Versuch also schon während des Semesters kontinuierlich zu lernen und nachzuarbeiten, um dann in der Prüfungszeit nicht in Verzug zu geraten.
Anorganische Chemie I:
Dieses Modul teilt sich in zwei Vorlesungen und das Laborpraktikum samt Seminar auf. In die Anorganik wirst du die meiste Zeit in diesem Semester investieren müssen. Vor allem das Praktikum wird dich fordern, wobei die Vorlesungen und die Seminare nicht zu kurz kommen dürfen. Auch die Testate und die Leistungskontrollen solltest du nicht unterschätzen. Fleiß zahlt sich hier aus und wer von Anfang an vorbildlich arbeitet, der hat es im späteren Verlauf des Semesters deutlich leichter.
Laborpraktikum:
Die meiste Präsenzzeit deines Semesters verbringst du im Labor, wo du grundlegende Arbeitsschritte kennenlernst. Dein Wissen wird jedes Mal mit einem schriftlichen Antestat abgefragt, welches du bestehen musst, um die Woche im Labor arbeiten zu dürfen und Punkte für die Endnote sammeln zu können. Bestehst du dieses Antestat nicht, trittst du in der darauffolgenden Woche einen weiteren Versuch an. Keine Angst, die Antestate sind bei guter Vorbereitung zu schaffen und es lassen sich bereits wertvolle Punkte für die Modulnote sammeln. Am Ende jeder Laborwoche erhältst du ein Stoffgemisch aus verschiedenen Salzen, das du mit den, in der Laborwoche kennengelernten, Nachweismethoden analysieren musst. Am Ende des Semesters gilt es dann zwei sogenannte „Vollanalysen“ zu bestehen, in denen du sämtliche Nachweisreaktionen, die du während des Praktikums erlernt hast, anwenden wirst um die einzelnen Elemente in deiner Analysenprobe zu ermitteln.
Mathematik:
Mathematik ist das anspruchsvollste Modul in diesem Semester. Deshalb ist es ratsam, aktiv in der Vorlesung und vor allem im Seminar mitzuarbeiten und die Übungen möglichst im Vorfeld selber zu rechnen oder wenigstens gewissenhaft nachzuarbeiten. Meist hilft es auch, sich in einer Gruppe zusammenzusetzen und aufgetretene Fragen und Probleme zu diskutieren. Dein Seminarleiter wird jedoch auch immer ein offenes Ohr für deine Fragen haben. Gerade in Mathe gilt: Übung macht den Meister! Bleib am Ball, auch wenn es schwierig wird.
Fächerübergreifende Qualifikationen:
Dieses Fach beschäftigt sich mit grundlegenden Computeranwendungen in der Chemie und sieht auf den ersten Blick leichter aus, als es ist. Deshalb solltest du immer zu den Übungen gehen und fleißig mitarbeiten, da die Klausurwiederholung erst im dritten Semester stattfinden wird. Bist du in den Übungen jedoch immer (geistig) anwesend, sollte die Prüfung am Ende kein Problem für dich sein.
Physik:
Mit ein bisschen Verständnis für die Physik ist auch dieses Fach machbar. Auch hier gilt der Grundsatz: Übung macht den Meister.
Sprachen:
Die TU schenkt euch ein Sprachkontingent von 10 SWS, die ihr beliebig nutzen könnt und auch solltet, da eine gute Sprachausbildung wichtig und außerhalb der Uni außerdem meist teuer ist. Am Anfang eures Studiums habt ihr dafür noch etwas Zeit, die euch in späteren Semestern teilweise fehlt. Informiert euch auf den Webseiten zur Sprachausbildung an der TU Dresden über eure zahlreichen Möglichkeiten.
Bei Sorgen oder Fragen könnt ihr euch jederzeit an den FSR oder auch an eure Mentoren wenden!
2. Semester
Das zweite Semester entschädigt euch für das erste Semester und gibt euch Kraft für das bevorstehende dritte Semester! Der Stundenplan sieht voller aus, als er es tatsächlich ist und gibt euch die Möglichkeit, euch voll und ganz auf Mathe und Physik zu konzentrieren.
Mathe:
Auch im zweiten Semester heißt es: Voller Einsatz für die Mathematik. Es ist wichtig die Zeit, die ihr im zweiten Semester zur Verfügung habt, zu nutzen. Nehmt die Matheübungsstunden wahr und bereitet euch ordentlich auf eure Klausur vor. Es hat schon so manchen Chemiestudenten seinen Bachelor gekostet, Mathe zu vernachlässigen.
Physikpraktikum:
Dieses Jahr hört ihr nicht nur die Vorlesung bei Professor Gönnenwein, ihr habt auch ein physikalisches Praktikum. In diesem Praktikum lernt ihr die Physik von der praktischeren Seite kennen.
Zu Beginn eines Praktikumstages schreibt ihr ein schriftliches Antestat, das benotet wird. Habt ihr es bestanden, was bei ausreichender Vorbereitung der Fall sein wird, dürft ihr mit dem praktischen Versuch starten.
Während des Versuchs verfasst ihr ein Protokoll mit allen Berechnungen. Am Ende des Praktikumstages (meist schon sehr früh am Tag) wird das Protokoll vom Assistenten korrigiert und bewertet.
Physik:
Die Vorlesung und die Übungen laufen genauso ab wie im ersten Semester.
Analytische Chemie:
In diesem Semester hört ihr die Vorlesung Analytische Chemie bei Professor Weigand. Er bringt euch gespickt mit kleinen Anekdoten und mit einer Begeisterung, die man nur selten sieht, die quantitativen Analysen und die Komplexchemie etwas näher.
Dazu gibt es außerdem ein Seminar, in dem entsprechende Übungen gerechnet werden. Der Besuch ist definitiv nicht um sonst, da auch die Fragen der Klausur sich in etwa im Rahmen der Seminaraufgaben bewegen. Das genaue Studium der Vorlesungsfolien kann für die Klausur auch nicht schaden, wobei Professor Weigand für diejenigen, die gut zuhören einige Tipps gibt, was die Schwerpunkte angeht.
Praktikum Analytische Chemie:
Auch genannt: Titrierpraktikum; frei nach dem Motto „immer schön locker aus dem Handgelenk“. Die Bürette wird zu eurem besten Freund, wenn ihr zweimal die Woche den Gehalt an Vitamin C, Magnesium- oder Chloridionen bestimmt. Auch Herr Lange ist ein wahres Goldstück!
Antestate wie in AC1 wird es in diesem Praktikum nicht mehr geben, höchstens ein kleines, mündliches Platztestat eures Assistenten. Für einen Teil der Versuche wird ein handschriftliches Protokoll im Umfang von 10 bis 15 Seiten verfasst. Jeder Versuch gleicht einer Analyse: Ihr erhaltet eine Lösung und sollt am Ende wissen, in welcher Konzentration der Stoff vorliegt.
Alles in allem ist dieses Praktikum ziemlich entspannt, und es bleibt jede Menge Zeit! Abgesehen davon kann man bei schönem Wetter die Protokolle ja auch im großen Garten schreiben wenn‘s sein muss.
Physikalische Chemie:
In diesem Semester kommt noch ein weiteres neues Fach hinzu, welches euch Reaktionen im Sinne der Thermodynamik und Elektrik erklären wird.
Neben der Vorlesung, die Professor Eychmüller hält, findet einmal die Woche eine Übung statt. Ihr habt die Möglichkeit die Aufgaben vorher zu rechnen und kontrollieren zu lassen und eventuell den einen oder anderen Bonuspunkt mit in die Klausur zu nehmen, die sich ebenfalls sehr stark an den Übungsaufgaben orientiert. Es lohnt sich also durchaus die Lösungswege der Übungsleiter ordentlich mitzuschreiben und zu durchdenken. Neben einer vorgegebenen Formelsammlung dürft ihr zusätzlich ein handbeschriebenes Blatt mit Formeln in der Prüfung verwenden. Hier lohnt es sich also Zeit und Sorgfalt walten zu lassen, dann ist die Klausur schon halb geschafft. Grund zur Furcht besteht also nicht.
Praktikum Physikalische Chemie:
Gegen Ende des Semesters dürft ihr bereits die ersten Versuche der Thermodynamik bearbeiten, die nicht nur für ein besseres Verständnis sorgen, sondern euch auch an gewisse Standards des Protokolleschreibens heranführen werden. Nach einem etwa einstündigen Antestat, in der die Grundlagen des Versuchs zum Teil auch mit den Herleitungen der benötigten Formeln abgefragt werden, bestimmt ihr beispielsweise Siedekurven oder den Dampfdruck von Flüssigkeiten. Die Protokolle könnt ihr nebenbei schon anfangen auf dem Laptop zu tippen. Sie werden zwar etwas umfangreicher als die des AnC-Praktikums, da ihr aber zu zweit arbeitet sind sie doch recht fix geschrieben.
3. Semester
Herzlich Willkommen im wohl stressigsten, dem 3. Semester. Dieses Semester geht es so richtig mit der Chemie los. Du wirst von vielen wichtigen Fachbereichen Einführungsvorlesungen hören und dazu ausreichend Praktika belegen.
Analytik:
Die Vorlesung "instrumentelle Analytik" bei Prof. Brunner ruft normalerweise etwas mehr Begeisterung als andere Vorlesungen hervor. Es geht um viele Geräte, deren Anwendungsgebiete und die Theorie dahinter. Begleitend zur Vorlesung findet das Praktikum "instrumentelle Analytik" statt. Einen Tag pro Woche seid ihr in Vierergruppen in einem analytischen Labor, meist zusammen mit einem großen Gerät. Davor gibt es ein schriftliches Testat (online von zuhause), ein mündliches Antestat direkt vor dem Versuch und am Ende, wie gewohnt, ein Protokoll, ab jetzt jedoch in gedruckter Form. Ob ihr euch dafür LaTex aneignet, oder mit einer normalen Office-Lösung schreibt, ist euch überlassen. Die Klausur am Ende hat es in sich, durch den interessanten Stoff gelingt es aber den Meisten, sich zum Lernen zu motivieren. Physikalische Chemie: Die Vorlesung aus dem 2. Semester wird in der ersten Semesterhälfte fortgesetzt, ebenso das Seminar. Dazu kommt ein Praktikum. Ebenfalls einmal pro Woche in Zweierteams werdet ihr alle möglichen Versuche zu Thermodynamik, Elektrochemie oder Kinetik machen. Vor dem Versuch gibt es ein kleines mündliches Antestat, die Messwerte werden bewertet und natürlich das Protokoll (auch hier ab jetzt in gedruckter Form). Anfang Januar gibt es dann die letzte PCI-Klausur.
Theoretische Chemie:
Die Vorlesung zur Theoretischen Chemie beginnt, wenn die PCI-Vorlesung beendet ist, meist Anfang Dezember. Dazu gibt es parallel ein Seminar. Auf beidem baut das Computer-Praktikum auf, dass meist in der letzten Dezemberwoche beginnt. Es besteht aus fünf Versuchen im Computerkabinett. In den letzten fünf Wochen, müsst ihr euch also einmal pro Woche vor den PC setzen. Vor jedem Versuch gibt es ein online-Antestat, welches ihr zuhause vor Versuchsbeginn ablegt. Am Versuchstag werden ein paar Stunden Rechnungen am PC und per Hand gemacht und Simulationen durchgeführt. Währenddessen schreibt ihr bereits am Protokoll, welches am Ende des Versuches von einem Assistenten benotet wird. Die Punkte, die im Praktikum erreicht werden euch in der Klausur anteilig als Bonuspunkte angerechnet. Das Praktikum sollte durchaus auch als Prüfungsvorbereitung gesehen werden, die Inhalte ähneln sich meist stark.
Organische Chemie:
In diesem Semester geht es auch mit der Organischen Chemie los. Die Vorlesung wird von einem Seminar begleitet, dessen Besuch sehr zu empfehlen ist. Klausurinhalt ist nicht nur die Theorie aus der Vorlesung, sondern auch alle Reaktionen aus den Seminaren. Wer durch die Prüfung fällt, hat drei Wochen später gleich die nächste Chance. Wer diese allerdings auch in den Sand setzt, darf im 4. Semester nicht am OC-Grundpraktikum teilnehmen und verlängert das Studium damit um ein Jahr. Die Prüfungsvorbereitung sollte dementsprechend ernst genommen werden.
Wie du siehst, ist das dritte Semester nicht nur gut mit Inhalt, sondern auch gut mit Laborzeit gefüllt. Von vielen wird das Semester als das zeitaufwendigste Semester überhaupt angesehen. Die Abbrecherquoten erreichen hier leider auch ihr Maximum. Doch lasst euch von alldem nicht unterkriegen. Versucht euch zumindest einen Gegenpol im Leben zu erhalten und euch auf das Wichtige zu konzentrieren. Sollte es euch dennoch einmal zu viel werden, klärt das mit euren Laborpartnern, vielleicht übernehmen die auch mal ein Protokoll. Sollte das alles nichts bringen, scheut euch auch nicht beim FSR Hilfe zu suchen.
4. Semester
Im 4. Semester dreht sich alles um die Organik!
OC-Grundpraktikum:
Ihr werdet das ganze Semester hier verbringen - versprochen. Pro Woche gibt es ein bis zwei (wenn ihr schnell seid, vielleicht auch mal drei) Synthesen. Vor jeder Synthese gibt es mit eurem Laborpartner ein Antestat beim Assistenten. Dazu muss eine Betriebsanweisung mitgebracht werden, die von euch selbst (inkl. H- und P-Sätzen) geschrieben wird. Danach gehts ins Labor - eine meist farblose und stinkende Flüssigkeit zehn Stunden unter Aufsicht kochen und anschließend aufarbeiten. Es gibt Punkte auf Reinheit und Ausbeute. Das obligatorische Protokoll darf natürlich auch nicht vergessen werden. Zwischendurch ist durchaus auch mal Zeit für ein Buch, ein Kartenspiel oder eine Flüssigstickstoff-Schlacht, viel Spaß!
OC II:
Neben dem Praktikum hört ihr bei Dr. Schmidt die Vorlesung nebst Seminar. Alles, was hier gesagt wird, ist prüfungsrelevant, jede Namensreaktion und jeder Stoff. Ausschlafen statt Seminar ist also nicht ratsam. Lernt alles, dann seid ihr für die zwei Klausuren (die erste nach der Hälfte der Zeit) bestens gewappnet. Die Chemiker müssen insgesammt mit allem zusammen (Prüfung 1, Prüfung 2, Praktikum) eine 4.0 schaffen, die Lemis müssen beide Klausuren bestehen.
Analytik:
Nebenbei gibt es noch ein Seminar zur Strukturaufklärung. Jeder muss Aufgaben vorstellen und am Ende gibt es eine Leistungskontrolle, die bestanden werden muss.
Wir wünschen dir eine tränengasarme Laborluft und viel Erfolg bei den Prüfungen. Allen Lemis wünschen wir viel Erfolg beim Vordiplom!
Für die Lemis sieht das Semester ein bisschen anders aus. OC und das Strukturseminar habt ihr genauso wie die Chemiker, die Montage und Freitage stehen allerdings ganz im Zeichen der Biologie.
Montags gibt’s ein Mikroskopiepraktikum, aber nur ein paar Mal und am Ende des Semesters habt ihr montags dann frei. Die Zeichnungen werden nicht bewertet und man hat selbst als künstlerisch absolut unbegabter Student keine Probleme. Beendet wird das Praktikum mit einem schriftlichen Test, der ist aber ebenfalls alles andere als schwer und benotet wird er auch nicht.
Freitags steht die Vorlesung an. Sie wird von verschiedenen Professoren aus allen Bereichen der Biologie gehalten und sorgt für eine weitgefächerte Informationsflut. Zum Abschluss gibt’s eine Klausur, deren Note in die Vordiplomsnote eingeht.
Außerdem lernt ihr in diesem Semester Professor Henle kennen, der euch später die komplette LC nahebringen wird. Einmal pro Woche hält er die Vorlesung „Allgemeine Lebensmittelchemie“, die euch einen ersten Einblick in die Materie gewährt. Am Ende gibt’s hier keine Prüfung, also alles ganz entspannt.
In den Ferien nach dem 4. Semester steht das Vordiplom an, das bedeutet drei mündliche Prüfungen in AC, OC und PC und viel, viel Lernerei. Hier könnt ihr nur teilnehmen wenn ihr alle Prüfungen des Grundstudiums erfolgreich absolviert habt. Außerdem ist das bestandene Vordiplom Voraussetzung für die Teilnahme am Praktikum im 5. Semester.
5. Semester
Das Praktikum in diesem Semester ist zwar auch aufwendig, aber tausendmal entspannter als die bisherigen. Nur vier Antestate und vier Protokolle im ganzen Semester und weitesgehend freie Zeiteinteilung. Es werden verschiedene Lebensmittel bezüglich Kohlenhydrate, Wasser, Proteine und Fette analysiert. Begleitend läuft die Vorlesung „Lebensmittelanalytik I“ von Dr. Schwarzenbolz.
Wer sich schon immer für die Bierherstellung interessiert hat, kann sich auf die Vorlesung „Lebensmitteltechnologie I“ freuen. Natürlich wird dort aber auch die industrielle Herstellung von verschiedenen anderen Lebensmitteln behandelt.
Weiterhin gibt es die zweistündige Vorlesung „Lebensmittelchemie I“ von Professor Henle. Hier geht’s das ganze Semester um Aminosäuren, Peptide und Proteine und ihr lernt einiges über die chemischen Hintergründe von alltäglichen Phänomenen (z.B. warum das Brot beim backen braun wird). Die Prüfung dazu findet in der ersten Vorlesungsstunde nach den Ferien statt, ihr habt also keinen Stress in der Prüfungszeit um den wirklich umfangreichen Stoff zu lernen.
Zu guter Letzt, Chemometrie. In der Vorlesung von Professor Simat geht’s um statistische Auswertung von Analysendaten mithilfe von z.B. Excel. Das hier gelernte wird dann in der Diplomarbeit hilfreich sein. Jeder muss im Semester in der begleitenden Übung eine Aufgabe vorstellen (meist in Zweiergruppen) und am Ende gibt’s eine Prüfung am Computer.
6. Semester
Nach einem Semester voller Proteine geht es in LCII nun um Fette und Kohlenhydrate. Die Prüfung ist wie bei LCI in der ersten Vorlesungsstunde nach den Ferien.
Auch von Lebensmittelanalytik findet die Fortsetzung statt. Es geht hauptsächlich um instrumentelle Messmethoden wie Chromatographien oder MS. Vieles ist Wiederholung aus der Analytikvorlesung im 3. Semester.
Auch das Praktikum ist etwas anders aufgebaut als im 5. Semester. In Blöcken werden DC, Enzymatik, HPLC, GC, Elektrophorese und Immunreaktionen bearbeitet.
Lebensmitteltechnologie wird ebenso fortgesetzt. Diesmal geht es über die Verarbeitung von Obst und Gemüse bis hin zur Fleischherstellung.
Außerdem trefft ihr auch Professor Simat wieder. Es geht los mit Ernährungslehre und angewandter Biochemie. In der sehr interessanten Vorlesung lernt ihr viel über Vitamine und den Wasserhaushalt des Körpers.
In den letzten paar Stunden der Analytikvorlesung beginnt die Futtermittel-Vorlesung von Dr. Hellwig, welche im 7. Semester fortgesetzt wird. Neben rechtlichen Grundlagen werden verschiedene Arten von Futtermitteln und Tierphysiologie besprochen. Es gibt hierzu keine Prüfung aber bei ausreichender Teilnahme (Unterschriftenliste) bekommt man ein Teilnahmezertifikat.
Außerdem findet die Mikrobiologie-Vorlesung von Professor Barth statt. Auch hier gibt es keine Prüfung, aber zu Beginn der Semesterferien ein recht zeitaufwendiges Praktikum. Dieses ist aber ziemlich hilfreich zum Verständnis des Stoffes und zur Vorbereitung auf die Diplomprüfung.
7. Semester
In diesem Semester habt ihr das erste Mal Vorlesungen bei allen drei Professoren der Lebensmittelchemie.
Professor Henle setzt seine LC-Vorlesung fort, diese heißt im 7. Semester „Spezielle Lebensmittelchemie“. Dort werden einige Lebensmittel in ihrer Gesamtheit dargestellt, wie z.B. Milch, Eier, Getreide oder Fleisch. Es gibt zwar keine Prüfung, jedoch vermittelt diese Vorlesung Inhalte, die vor allem für die mündliche Diplomprüfung relevant sind.
Professor Simat hält den zweiten Teil seiner Biochemie und Ernährungslehre-Vorlesung. In dieser geht es um die biochemisch relevanten Reaktionen im Körper (z.B. der allseits beliebte Citrat-Zyklus). Auch zu dieser Vorlesung gibt es eine Klausur. Außerdem beginnt seine Bedarfsgegenstände-Vorlesung, in der ihr einiges über Verpackungsmaterialien und ähnliches erfahrt.
Professor Speer seht ihr in diesem Semester zum ersten Mal in Aktion. Er wird euch in Lebensmitteltoxikologie die gefährlichen Substanzen in Lebensmitteln näherbringen und erklären, wie man diese Stoffe analytisch erfassen kann.
Die Futtermittel-Vorlesung aus dem 6. Semester wird fortgesetzt, sobald diese beendet ist, beginnt die Kosmetik‑Vorlesung. Wer sich also schon immer für die Zutaten seiner Zahnpasta oder seiner Anti-Falten-Creme interessiert hat, ist hier genau richtig. Die Vorlesung wird im 8. Semester fortgesetzt.
Im Praktikum werdet ihr ein Futtermittel und eine Wurst auf ihre inhaltliche Zusammensetzung überprüfen (Fett-, Eiweißgehalt etc.) und rechtlich bewerten. Außerdem werdet ihr euer eigenes Bier brauen (!) und anschließend im Labor untersuchen. Danach gibt es in der Regel auch eine Verkostung ;). Ab Januar erhaltet ihr ein Lebensmittel und eine Zutatenliste und müsst mit verschiedenen Analysemethoden herausfinden, in welcher Zusammensetzung die Zutaten enthalten sind. Das ist das erste Mal, dass ihr im Labor komplett auf euch alleine gestellt seid.
Am Ende des 7. Semesters (Anfang bis Mitte März) stehen die Diplomprüfungen in Lebensmitteltechnologie und Mikrobiologie an.
8. Semester
Professor Speer und Professor Simat setzen ihre Vorlesungen (Toxikologie und Bedarfsgegenstände) fort.
Desweiteren wird Kosmetik fortgesetzt und in der Mitte des Semesters die Klausur dazu geschrieben.
Ihr hört weiterhin von verschiedenen Dozenten eine Vorlesung über Lebensmittelrecht und Hygiene, in allen möglichen Facetten. Hierzu gibt es am Ende des Semesters ebenfalls eine Klausur.
Das Praktikum ist in zwei Teile geteilt. Der erste behandelt die Bedarfsgegenstände, dort untersucht ihr zum einen alleine eine Verpackung auf ihre Zusammensetzung, zum anderen werdet ihr euch in einer Gruppenarbeit mit einem anderen Thema, welches euch zugelost wird, beschäftigen. Der Praktikumsaufwand ist hier eher gering, jedoch muss man viel auswerten und Protokoll schreiben.
Der zweite Teil des Praktikums ist Kosmetik. Dort untersucht ihr z.B. Sonnencreme und Rasierwasser und müsst euer eigenes Hautpflegeprodukt entwickeln und herstellen.
Am Ende des Semesters beginnt dann das große Vorbereiten auf die drei „großen“ Diplomprüfungen bei den drei Professoren: Lebensmittelchemie (Henle), Ernährungslehre und Biochemie (Simat) und Lebensmitteltoxikologie (Speer)
Wir wünschen euch dabei größtmögliche Erfolge und das nötige Quäntchen Glück!
Wenn ihr das 8. Semester überstanden habt, neigt sich euer Studium dem Ende zu, es fehlt nur noch die Diplomarbeit:
9. Semester
Wenn ihr es bis hier her geschafft habt – Glückwunsch zu den bestandenen mündlichen Prüfungen!
Im neunten und letzten Semester werdet ihr eine wissenschaftliche Abschlussarbeit schreiben, die euch dann den Titel „Diplom-Lebensmittelchemiker“ einbringt.
Mitte des achten Semesters werden die drei Professoren, in der Vorlesung bzw. an einem gesonderten Termin, ihre Diplomarbeits-Themen vorstellen. Dazu gibt es Kurzvorträge der Doktoranden, eure späteren Betreuer, über das jeweilige Thema. Bei Interesse solltet ihr das Gespräch mit dem jeweiligen Betreuer suchen. Bis Ende des achten Semesters sollten alle Studenten ein Thema gefunden bzw. die Betreuer sich entschieden haben.
Bevor ihr im Oktober anfangt, meldet ihr eure Diplomarbeit beim Prüfungsamt an. Unter „Aktuelles Studiengang Lebensmittelchemie/Diplom“ findet ihr das zugehörige Formular, das von euch ausgefüllt, von dem betreuenden Professor unterschrieben und beim Prüfungsamt abgegeben werden muss. Es ist außerdem kein Problem das Datum rück- bzw. vorzudatieren. Ihr habt sechs Monate Zeit, inkl. Verteidung. Bei Verlängerung ist ein Antrag zu stellen.
Es hat sich in den letzten Jahren ergeben, dass die große Mehrheit der Studenten um drei Monate (maximale Verlängerung) verlängert, und somit neun Monate mit der Diplomarbeit beschäftigt ist. Jedoch ist es anzustreben, in der vorgegebenen Zeit fertig zu werden. Einerseits sollten Ressourcen und Chemikalien gespart werden. Andererseits ist es in den sechs Monaten schaffbar, wenn man auch am Anfang effektiv arbeitet und vielleicht parallel zum praktischen Arbeiten z. B. den Theorie-Teil schreibt. Hinzu kommt: es besteht die Gefahr, dass ihr kein Bafög mehr bekommt (ist eine Einzelfall-Entscheidung!) oder aus dem Wohnheim ausziehen müsst. Es bietet sich an, sich zeitig genug zu informieren und ggf. entsprechende Anträge zu stellen. Also versucht es in den sechs Monaten, und verlängert nicht aus Prinzip und weil es alle anderen so machen!
Zum Schreiben der Arbeit sind zwei Monate realistisch. Nach der Abgabe der Arbeit wird diese von eurem Betreuer und dem betreuenden Professor gelesen und bewertet. Anschließend werdet ihr eure Arbeit verteidigen, also einen 30-minütigen Vortrag halten mit anschließender Diskussion. Die Diplomarbeit geht vierfach in eure Note ein – also 40% eurer Note!
Denkt am Ende auch an den Laufzettel, den ihr ausfüllen lassen müsst, und eure acht Zusatz-SWS!
Alles geschafft? Glückwunsch, ihr seid jetzt Diplom-Lebensmittelchemiker!