27.02.2018
Angst vor Spinnen? Nicht mit uns! TU Dresden bietet Therapie gegen Spinnenphobie im Rahmen einer Studie
Allein schon bei dem Gedanken an Spinnen stehen vielen Menschen die Haare zu Berge. Die Spinnenangst gehört zu den weltweit am häufigsten auftretenden spezifischen Phobien. Sie entsteht bei vielen Menschen bereits im Kindesalter und schränkt die betroffenen Personen häufig stark in ihrem Alltag ein. Orte, an denen sich die achtbeinigen Tiere gern aufhalten, wie Keller, Gärten oder Wälder, werden gemieden; die Lebensqualität ist stark beeinträchtigt. Allerdings suchen sich nur wenige Betroffene deswegen professionelle Hilfe, obwohl es wirksame und effiziente Behandlungsansätze gibt.
Ein Team von Wissenschaftlern der TU Dresden beschäftigt sich derzeit insbesondere mit den Selbstkontrollmechanismen bei Spinnenangst und möchte im Rahmen einer Studie den Betroffenen helfen, die Angst zu überwinden. Anhand von Fragebögen, Computerexperimenten und MRT-Messungen ermitteln die Experten bei den Teilnehmern die individuellen Hintergründe des Vermeidungsverhaltens. Die Personen mit diagnostizierter Spinnenangst bekommen im Anschluss die Möglichkeit, an einer kostenlosen, circa dreistündigen Therapiesitzung teilzunehmen. Die Therapie basiert auf der Idee der Konfrontation und hat sich bereits in vielen Studien als sehr wirksam erwiesen. Während der Konfrontation bestimmt der Teilnehmer selbst das Tempo und die Schritte, welche durchlaufen werden sollen. Der Therapeut handelt immer ausschließlich nach Absprache mit dem Teilnehmer.
Zusätzlich zu der Möglichkeit einer kostenlosen Therapiesitzung erhalten die Teilnehmer eine finanzielle Aufwandsentschädigung für die Teilnahme an den studienbezogenen Untersuchungen sowie ein MRT-Bild des eigenen Gehirns.
Interessierte können sich auf folgender Website für die Studie eintragen: https://ssl.psych.tu-dresden.de/spinnenangst/
Gern können Sie sich auch direkt an die Projektmitarbeiterinnen Esther Seidl (, 0351 463 43835) oder Dr. Judith Schäfer (, 0351 463 42589) wenden.
Fallbeispiel:
Frau S. berichtet, dass sie seit der Kindheit starke Angst vor Spinnen habe. An einen konkreten Auslöser könne sie sich allerdings nicht erinnern. Bei Entdecken einer Spinne könne es zu Schreck- und Panikreaktionen kommen und sie würde fluchtartig den Raum verlassen. Deshalb könne sie diese nicht selbstständig entfernen und sei auf Hilfe angewiesen. Diese Reaktionen würden sie im Alltag stark einschränken, da diese sowohl zu Hause (keine Übernachtung in einem Raum mit einer Spinne) als auch auf ihrer Arbeitsstelle zu Problemen führen würden. Frau S. nahm an der Studie teil und schilderte danach, dass sie diese als äußerst hilfreich empfunden habe.
Informationen für Journalisten:
Esther Seidl
Tel.: +49 (0) 351 463-43835