14.07.2025
Proof of Concept-Förderung für bahnbrechende Technologie zur Wasserstoffherstellung
Chemiker Prof. Stefan Kaskel von der Technischen Universität Dresden hat in dem kompetitiven Proof of Concept-Wettbewerb des Europäischen Forschungsrats den Förderzuschlag für das Projekt „Innovation in Hydrogen Production Energy Efficiency: A Three-Phase Electrolyser (3P-EL)“ erhalten. Damit hat er nun die Möglichkeit, die von ihm entwickelte Technologie eines Drei-Phasen-Elektrolyseurs als nachhaltige und effiziente Lösung zur Wasserstoffherstellung weiterzuentwickeln, und auf Marktreife zu prüfen. Ein wichtiger Schritt in Richtung Grüner Wasserstoff.
Die Entwicklung nachhaltiger und energieeffizienter Verfahren zur Herstellung von grünem Wasserstoff ist ein zentraler Baustein für die chemischen Industrie der Zukunft. Stefan Kaskel, Professor für Anorganische Chemie I an der TU Dresden, beschäftigt sich in diesem Zusammenhang mit der Verbesserung der Energieeffizienz der Elektrolyse. Mit seinem Team arbeitet er an einer neuen Elektrolysetechnik für die Wasserstoffherstellung, die weniger Energie benötigt als herkömmliche Elektrolyseure.
Für die Weiterentwicklung dieses Projekts mit Namen Innovation in Hydrogen Production Energy Efficiency: A Three-Phase Electrolyser (3P-EL) erhält Kaskel vom Europäischen Forschungsrat nun eine Proof of Concept-Förderung von 150.000 Euro für 18 Monate.
Das 3P-EL-Projekt entwickelt eine völlig neue Technologie zur Herstellung von Wasserstoff: einen sogenannten Drei-Phasen-Elektrolyseur. Diese Innovation überwindet zentrale Schwächen herkömmlicher Verfahren und ermöglicht eine umweltfreundlichere, kostengünstigere und energieeffizientere Wasserstoffproduktion. Weil die Technik gut mit erneuerbaren Energien wie Sonne und Wind zusammenarbeitet und sich auch in größerem Maßstab einsetzen lässt, könnte sie eine wichtige Rolle beim weltweiten Umstieg zu einer wasserstoffbasierten grünen Energiewirtschaft spielen und ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Energiequellen stärken. Dank seiner Robustheit und Leistungsfähigkeit eignet sich das System besonders gut für die Anwendung in der Industrie, also dort, wo große Mengen Wasserstoff gebraucht werden. So könnte Wasserstoff künftig noch stärker als umweltfreundlicher Rohstoff und Energieträger genutzt werden.
„Vorläufige Tests im Labormaßstab haben vielversprechende Perspektiven aufgezeigt und belegen die Fähigkeit des Systems, den Energieverbrauch bei der Wasserstoffproduktion um etwa 20 % zu senken. Diese ersten Ergebnisse deuten auf ein starkes Potenzial für die Skalierung der Technologie hin und untermauern ihre Eignung für industrielle Anwendungen. Gelingt die erfolgreiche Weiterentwicklung, könnte dieser Fortschritt die grüne Wasserstoffproduktion erheblich vorantreiben, den Energieverbrauch und die Betriebskosten senken und die Einführung sauberer Energietechnologien beschleunigen“, erläutert Kaskel.
Der ERC Proof of Concept Grant:
Der ERC Proof of Concept Grant ist eine Förderlinie des Europäischen Forschungsrats (European Research Council, ERC), die sich an Wissenschaftler:innen richtet, die bereits eine ERC-Förderung erhalten haben. Ziel des mit 150.000 Euro dotierten Grants ist es, das Innovationspotenzial ihrer Forschung zu prüfen und erste Schritte in Richtung praktischer Anwendung oder Marktreife zu ermöglichen. Ein aktueller Bericht zeigt, wie die Proof of Concept Grants des Europäischen Forschungsrats (ERC) dazu beitragen, Spitzenforschung in konkrete Lösungen für die Praxis zu überführen. Mit lediglich 1 % des Gesamtbudgets des ERC – rund 259 Millionen Euro im Zeitraum von 2014 bis 2023 – wurden etwa 1.700 Projekte gefördert, die beeindruckende Ergebnisse in den Bereichen Innovation, Kommerzialisierung und sektorübergreifende Wirkung erzielt haben.
In der ersten Vergaberunde 2025 wurden 150 von 480 eingereichten Projekten mit einer Gesamtfördersumme von 22,5 Millionen Euro bewilligt. Die nächste Förderrunde für 2025 ist jetzt geöffnet; Bewerbungsschluss ist der 18. September 2025.
Alle Informationen:
https://erc.europa.eu/apply-grant/proof-concept?etrans=de
Kontakt:
Stefan Kaskel
Professor für Anorganische Chemie
TU Dresden
Email:
Tel. +49 351 463-33632 (Sekretariat)