14.08.2024
Leuchtturm der Internationalisierung made in Dresden
Dagmar Möbius
Das Zentrum für Internationale Studien (ZIS) wurde im Jahr 2002 gegründet. Damals wie heute arbeitet es mit fünf Professorinnen und Professoren. Es hat den Status einer zentralen wissenschaftlichen Einrichtung und liefert seinen Beitrag für die internationale Ausstrahlung der TU Dresden.
„Wir sind keine Fakultät, aber wir haben fakultätsgleiche Rechte und ein eigenes Budget. Unser kleines Team hat die Aufgabe und Kompetenz, die Studiengänge weiterzuentwickeln“, sagt ZIS-Geschäftsführer Stefan Robel. Dafür braucht es strategische Handlungsfähigkeit. In einfachen Worten: Hochschullehrende verschiedener Disziplinen und Fakultäten müssen gleichberechtigt, gut und zielgerichtet miteinander agieren können. Dies ermöglicht die Institution des Wissenschaftlichen Rats des ZIS, der – vergleichbar mit einem Fakultätsrat – in allen Belangen der Qualitätssicherung und Fortentwicklung der Studiengänge Internationale Beziehungen (IB) zuständig ist. „Diese Gleichberechtigung der Fächer ist ganz wesentlich“, betont der Politikwissenschaftler. „Sonst würden wir unser Erfolgskonzept aufgeben.“
Das Kontinuitätselement
In einer handlungsfähigen Einrichtung spielen immer auch Personen eine Rolle. „So ein Team wie mein kleines Team“, lacht Stefan Robel, der auch Dozent ist, Auswahlverfahren organisiert, „unser eigenes Prüfungsamt“ managt und „ein gewisses Kontinuitätselement“ sehr schätzt, braucht man schon, um erfolgreich zu sein. Das Zentrum hat wenig eigenes Lehrpersonal, kooperiert mit den Fakultäten und deckt einen nicht geringen Teil der Lehre über Lehraufträge ab. „Wir machen aus der Not eine Tugend und holen interessante Leute von überall her. Das funktioniert, obwohl wir nicht so viel wie andere Institutionen zahlen können. Was unsere Lehrbeauftragten aus aller Welt für ihr Engagement bekommen, ist vergleichsweise gering. Aber sie unterrichten immer wieder gerne am ZIS, weil sie unsere tollen Studierenden haben wollen“, freut sich Robel.
Mehr als 30 universitäre Partner
Mit mehr als 30 Universitäten und Hochschulen in aller Welt kooperiert das Zentrum für Internationale Studien. Dass mehr deutsche Studierende ins Ausland gehen als umgekehrt, ist dem obligatorischen Auslandssemester zuzuschreiben. „Das liegt auch daran, dass, wer hier studiert, international tätig werden möchte.“ Zudem ist der grundständige Bachelor-Studiengang deutschsprachig mit zwei Fremdsprachen. Regelmäßig werden Summer Schools veranstaltet. Und es kommen hochrangige Gäste aus der Politik und Wissenschaft zu den Studierenden, um über ihre Tätigkeit zu sprechen. Nicht alle werden öffentlich angekündigt, wie kürzlich im Falle des Besuchs einer früheren Verteidigungsministerin.
Eigenes Alumni-Programm
Mehr als 600 Bachelor- und über 150 Master-Studierende haben ihr Studium in Internationale Beziehungen (IB) seit der Einführung im Wintersemester 1998/1999 an der TUD erfolgreich beendet. Sie alle sind Botschafterinnen und Botschafter ihrer Alma Mater. Am ZIS gibt es ein Mentoring-Programm.
Seit April 2000 engagiert sich der gemeinnützige Förderverein Internationale Beziehungen Dresden dafür, Arbeitsbedingungen und Berufschancen der Alumni zu verbessern und den berufsbezogenen Erfahrungsaustausch zwischen Studierenden und Alumni des Studiengangs IB zu beflügeln. Es werden regelmäßig Veranstaltungen organisiert. Die diesjährige Bachelor-Erstiwoche ist beispielsweise vom 7. bis 13. Oktober 2024 geplant.
Leuchtturm der Internationalisierung
„Wir liefern internationale Ausstrahlung und leisten unseren bescheidenen Beitrag für die Außenwirkung der TU Dresden. Nicht nur das ZIS, sondern auch unsere Studierenden“, sagt Stefan Robel. „Wenn ich sehe, wo unsere Alumni und ganz besonders viele unserer Absolventinnen heute tätig sind, bin ich sehr stolz. Da sind so viele Frauen in TOP-Positionen! Das ist ein stabiles Bild und keine neue Entwicklung. Eine besondere Frauenförderung brauchen wir gar im Studiengang IB nicht zu machen. Unsere Studierenden sind so gut, die jungen Frauen fördern sich gewissermaßen selbst bzw. gegenseitig, zusammen mit ihren männlichen Kommilitonen. Das funktioniert sehr gut.“ Seit 2021 darf sich das ZIS als Leuchtturm der Internationalisierung bezeichnen. Es wurde als eine von 22 Einrichtungen von der TU Dresden mit diesem Titel ausgezeichnet.
Kontakt:
TU Dresden
Zentrum für Internationale Studien (ZIS)
Geschäftsführer (und Alumnibeauftragter) Stefan Robel