Geschichte der TU Dresden
[19. Jahrhundert] [20. Jahrhundert] [21. Jahrhundert]
Das 19. Jahrhundert
[1828] [1833] [1844/46] [1851] [1865] [1871] [1873] [1875] [1883] [1890]
1828
Blick auf den Gartenpavillon der Brühlschen Terrasse, das bescheidene Domizil der Technischen Bildungsanstalt in Dresden
Blick auf den Gartenpavillon der Brühlschen Terrasse, das bescheidene Domizil der Technischen Bildungsanstalt in Dresden © Repro: TUD/Universitätsarchiv
1. Mai: Gründung der Technischen Bildungsanstalt in Dresden und Übernahme der Direktion durch die Königlich Sächsische Kommerziendeputation. Als Vorsteher wirkt Wilhelm Gotthelf Lohrmann (1796–1840), der sich als Inspektor der sächsischen Kameralvermessung große wissenschaftliche Verdienste erworben hat. Das Domizil der Anstalt befindet sich vorerst sehr bescheiden im Gartenpavillon auf der Brühlschen Terrasse und in einem Gewölbe des Kuffenhauses am Zeughausplatz. Hervorragende Lehrer werden für die Anstalt gewonnen, u.a. Johann Andreas Schubert, Erbauer der ersten betriebsfähigen deutschen Dampflokomotive „Saxonia".
Entwurf der Dampflokomotive "Saxonia"
Entwurf der Dampflokomotive "Saxonia" © Repro, TUDresden, Kustodie/Universitätsarchiv
1833
Um den wesentlich gewachsenen Raumbedarf zu decken, wird die Technische Bildungsanstalt in die ehemalige Rüstkammer am Jüdenhof verlegt.
1844/46
Gebäude der Technischen Bildungsanstalt am Antonsplatz
Gebäude der Technischen Bildungsanstalt am Antonsplatz © Repro: TUD/Universitätsarchiv
Nach den Plänen der Architekten Heine (1802–1880) und Arndt (1807–1889) wird ein eigenes Gebäude am Antonsplatz errichtet. Gottfried Semper (1803–1879) fertigt ein Gutachten für den Neubau an, in dem er auch grundlegende Gedanken über die Probleme der Baukunst niederschreibt.
1851
Julius Ambrosius Hülsse
Julius Ambrosius Hülsse © Repro: TUD/Universitätsarchiv
Umbenennung in Königlich Polytechnische Schule. Auf Initiative des Direktors Julius Ambrosius Hülsse (1812–1876) und in engem Zusammenwirken mit dem Königlichen Regierungskommissar Dr. Weinlig wird die „Obere Abteilung" in drei Sektionen gegliedert, welche die Studierenden in drei Fachrichtungen zusammenfassen. Es besteht das Recht, auf Grund von „Maturitätsprüfungen" Zeugnisse zu vergeben, die den Inhaber berechtigen, das belegte Fach als Gewerbe zu betreiben.
1865
Einführung eines neuen Organisationsplanes. Die „Untere Abteilung" bildet nun einen „Allgemeinen Kursus", den alle Schüler absolvieren müssen. Die „Sektionen" der „Oberen Abteilung" werden zu vier Fachschulen entwickelt: Mechanisch-technische Schule (A), Ingenieurschule (B), Chemisch-technische Schule (C) und eine weitere Schule, deren Aufgaben in der Ausbildung zukünftiger Lehrer der Mathematik, Naturwissenschaften und Technik besteht. Die Studiendauer in den Fachschulen wird auf drei Jahre festgelegt. Nun wird unterschieden zwischen „Schülern", die den „Allgemeinen Kursus" absolvieren, und den Studenten, die die Fachschule besuchen.
Stundenplan für die obere Abteilung der Techn. Bildungsanstalt
Stundenplan für die obere Abteilung der Techn. Bildungsanstalt © Repro, TUDresden, Kustodie/Universitätsarchiv
1871
Anerkennung des hohen Niveaus der technik- und naturwissenschaftlichen Ausbildung durch die Namensgebung Königlich Sächsisches Polytechnikum. Das Polytechnikum nimmt den Charakter einer Hochschule an. Die Leitungshierarchie ist aber noch autokratisch organisiert. Die bisherigen Fachschulen werden nun als Abteilungen bezeichnet.
In der Hochschule sind 281 Studenten immatrikuliert (mehr als 60 % gehören zur Ingenieur-Abteilung).
1873
Gustav Anton Zeuner
Gustav Anton Zeuner © Repro, TUDresden, Kustodie/Universitätsarchiv
Gustav Zeuner (1828–1907), international renommierter Thermodynamiker und Wissenschaftsorganisator, wird zum Direktor des Polytechnikums berufen. Neben der technik- und naturwissenschaftlichen Ausbildung erhält auch die geistes- und sprachwissenschaftliche Ausbildung einen höheren Stellenwert. So finden in der „Allgemeinwissenschaftlichen Abteilung" Lehrveranstaltungen in folgenden Fachrichtungen statt: Volkswirtschaftslehre, Rechtswissenschaft, Philosophie, Geschichte, Kunstgeschichte, Literaturgeschichte und neue Sprachen.
1875
Fertigstellung des repräsentativen Hauptgebäudes des Polytechnikums in der Nähe des Hauptbahnhofs. Mit der Gründung der Hochbauabteilung wird die Tradition der Architekturausbildung an der Hochschule begründet.
Hauptgebäude des Polytechnikums am Bismarckplatz
Hauptgebäude des Polytechnikums am Bismarckplatz © Repro: TUD/Universitätsarchiv
1883
Einführung der Diplomprüfung anstelle der Absolutorialprüfung. Von den Studenten wird nun die Abfassung von Diplomarbeiten wie an den Technischen Hochschulen in Wien, Graz und Stuttgart verlangt.
1890
Das Polytechnikum avanciert zur Königlich Sächsischen Technischen Hochschule. Ernst Hartig (1836–1900), Professor für Mechanische Technologie, wird erster gewählter Rektor der Hochschule. 308 Studenten, davon 28 Ausländer, sind an der Hochschule eingeschrieben.
Amtliche Bekanntmachung vom 3. Februar 1890
Amtliche Bekanntmachung vom 3. Februar 1890 © Repro, TUDresden, Kustodie/Universitätsarchiv
Das 20. Jahrhundert
[1900] [1902] [1907] [1913] [1914/18] [1918] [1919] [1921] [1922] [1923] [1924] [1925] [1928] [1929] [1933/34] [1936] [1942] [1945] [1946] [1949] [1950] [1952] [1954] [1955] [1956] [1957] [1961] [1965] [1968] [1986] [1990] [1991] [1993] [1994] [1995] [1996] [1997] [1998] [1999]
1900
Gebäudekomplex der Mechanischen Abteilung
Gebäudekomplex der Mechanischen Abteilung © Repro, TUDresden, Kustodie/Universitätsarchiv
Die Promotionsordnung tritt in Kraft.
Friedrich Siemens (1826–1904) wird erster Ehrendoktor der TH Dresden. An der TH Dresden studieren 1007 Studenten, davon 232 Ausländer, vor allem aus Ost- und Südosteuropa, aber auch aus Übersee. Nach Plänen Karl Weißbachs (1841–1905) werden auf dem Gelände am Fuße der Räcknitzer Höhen (an der George-Bähr-Straße und Helmholtzstraße in der damals entstehenden Südvorstadt) großzügige Bauten errichtet für die Maschinenbaulaboratorien und das Elektrotechnische Institut. Wenig später wird dieser Komplex durch ein Elektrizitäts- und Heizkraftwerk ergänzt.
1902
Berufung von Arthur Schloßmann (1867–1932) zum a. o. Professor für physiologische Chemie und allgemeine Physiologie. Gemeinsam mit dem Großindustriellen Karl August Lingner (1861–1916) und anderen Dresdner Bürgern gründet Schloßmann bereits 1897 den „Verein Kinderpoliklinik in der Johannstadt mit Säuglingsheim", der 1898 die weltweit erste stationäre Behandlungseinrichtung für Säuglinge errichtet, die Vorgängereinrichtung der heutigen Kinderklinik der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus.
Karl August Lingner
Karl August Lingner © Repro, TUDresden, Kustodie/Universitätsarchiv
1907
Frauen dürfen nun auch offiziell ein Vollstudium an der TH Dresden absolvieren. Johanna Weinmeister (1887–1940) aus Tharandt beginnt an der TH Dresden das Lehramtsstudium und erwirbt 1913 als erste Studentin einen Hochschulabschluss. Die von ihr abgelegte Staatsprüfung für das höhere Schulamt war die Grundlage für ihre spätere erfolgreiche Arbeit als Gymnasiallehrerin in Dresden und in Annaberg (Erzgeb.).
Immatrikulationsbeleg von Johanna Weinmeister (Quelle: UA der TUD, Studentenakte Johanna Weinmeister)
Immatrikulationsbeleg von Johanna Weinmeister (Quelle: UA der TUD, Studentenakte Johanna Weinmeister) © Repro: TUD/Universitätsarchiv
1913
Die Bauingenieur-Abteilung erhält einen großen und repräsentativen Neubau, den heutigen Beyer-Bau.
Gebäudekomplex der Bauingenieur-Abteilung
Gebäudekomplex der Bauingenieur-Abteilung © Repro: TUD/Universitätsarchiv
1914/18
322 Angehörige der Hochschule sterben als Soldaten, Unteroffiziere oder Offiziere in den Schlachten des Ersten Weltkrieges. Unter ihnen befindet sich der Jagdflieger und ehemalige Student der TH Dresden Max Immelmann (1890–1916).
1918
Institut für Kraftfahrtwesen
Institut für Kraftfahrtwesen © Repro: TUD/Universitätsarchiv
Gründung des Instituts für Kraftfahrtwesen unter Leitung von Adolph Nägel (1875–1939).
1919
Gründung des Instituts für Metallurgie und Werkstoffkunde.
1919/20
Einrichtung des Auslands-Seminars.
1921
Satzung der Gesellschaft von Förderern und Freunden der Technischen Hochschule Dresden e.V.
Satzung der Gesellschaft von Förderern und Freunden der Technischen Hochschule Dresden e.V. © Repro: TUD/Universitätsarchiv
Gründung der „Gesellschaft von Förderern und Freunden der Technischen Hochschule Dresden e. V.", der führende Repräsentanten der Sächsischen Staatsregierung, der Industrie und Banken beitreten.
Bildung der „Wirtschaftshilfe der Deutschen Studentenschaft e.V." (ab 1929 „Deutsches Studentenwerk e. V" an der TH Dresden). Nach ersten erfolgreichen Bemühungen der studentischen Selbsthilfe in Form der „Dresdner Hochschul-Wirtschaftsgesellschaft m.b.H." entwickelt sich die Dresdner studentische Selbsthilfeorganisation zu einer der führenden in Deutschland.
Trennung der Allgemeinen Abteilung von der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Abteilung.
1922
Die Volkswirtschaftslehre wird zum Studienfach an der Allgemeinen Abteilung der TH Dresden. Schwerpunkte bilden im Unterschied zu den Universitäten technische Fächer, aber auch Arbeitspsychologie und Psychotechnik.
1923
Eingliederung des Pädagogischen Instituts Dresden-Strehlen in die Allgemeine Abteilung der Hochschule (ab 1925 Kulturwissenschaftliche Abteilung). Volkswirtschaftslehre und Staatswissenschaften, Rechtswissenschaften, Pädagogik, Geschichte und Kunstgeschichte, Sprachwissenschaften und Literaturwissenschaften sind an der TH fest etabliert. Der universitäre Charakter der Hochschule wird dadurch immer deutlicher.
1924
Gründung des Instituts für Messtechnik und Austauschbau unter Leitung von Georg Berndt (1880-1972). Ausbau des Physikalischen Instituts u. a. durch Bildung des Laboratoriums für angewandte Röntgenographie.
1925
Fertigstellung des Studentenhauses auf dem von Theodor Bienert geschenkten Grundstück.
Studentenhaus an der Mommsenstraße
Studentenhaus an der Mommsenstraße © Repro, TUDresden, Kustodie/Universitätsarchiv
1928
Unter dem Rektorat von Adolph Nägel begeht die TH Dresden am 4. Juni 1928 die Feier ihres 100-jährigen Bestehens. Der Lehrkörper umfasst 63 ordentliche, 22 außerordentliche und 17 Honorarprofessoren. Es lehren 24 Privatdozenten. Die Zahl der Studenten beträgt 2705, zusätzlich sind 332 Hörer und Hospitanten eingeschrieben.
1929
Durch ministeriellen Erlass wird die von Heinrich Cotta (1763–1844) gegründete Forstakademie Tharandt (später Forstliche Hochschule), eine der ältesten forstlichen akademischen Ausbildungsstätten der Welt, der TH Dresden als Abteilung angegliedert.
1933/34
Viktor Klemperer - Romanist an der Kulturwissenschaftlichen Abteilung
Viktor Klemperer - Romanist an der Kulturwissenschaftlichen Abteilung © Repro, TUDresden, Kustodie/Universitätsarchiv
Gleichschaltung der Hochschule und Einführung des Führerprinzips. Namhafte Hochschullehrer werden auf Grund des „Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums" entlassen und sind Repressalien ausgesetzt. Zu ihnen gehören der Physiker und Entdecker des Kristallphotoneneffekts, Harry Dember (1882–1943), der Romanist Victor Klemperer (1881–1960), der Arzt und Hygieniker Rainer Fetscher (1895–1945), der Staatswissenschaftler Robert Wilbrandt (1875–1954) sowie Paul Luchtenberg (1890–1973), Professor für Pädagogik, Philosophie und Psychologie, später Mitbegründer der FDP und Kultusminister von Nordrhein-Westfalen.
1936
Abtrennung des Pädagogischen Instituts von der TH Dresden.
1942
Die Abteilungen der Hochschule werden in Fakultäten umbenannt
- Fakultät für Allgemeine Wissenschaft
- Fakultät für Bauwesen
- Fakultät für Maschinenwesen
- Fakultät für Forstwissenschaften.
1945
Durch die Bombenangriffe auf Dresden am 13./14. Februar 1945 erleidet die Hochschule hohe Menschenverluste. Ein großer Teil der Gebäude ist schwer beschädigt oder zerstört.
Die sowjetische Besatzungsmacht übt das Kommando über die Hochschule aus. Die meisten NSDAP-Mitglieder aus dem Lehrkörper und der Verwaltung werden entlassen. Einige der Entlassenen werden später wieder eingestellt.
Zerstörtes Rektoratsgebäude der TH Dresden
Zerstörtes Rektoratsgebäude der TH Dresden © Repro, TUDresden, Kustodie/Universitätsarchiv
1946
Wiedereröffnung der Technischen Hochschule Dresden unter schwierigsten Bedingungen. Erster Rektor wird der international anerkannte Ordinarius für Grundlagen des Maschinenbaus und Fördertechnik, Professor Dr.-Ing. Enno Heidebroek (1876–1955).
Bildung von:
- Pädagogischer Fakultät
- Fakultät für Kommunale Wirtschaft
- Fakultät Forstwirtschaft
Immatrikulation von 491 Studenten mit Genehmigung der SMAD (453 Studenten beginnen tatsächlich das Studium). Sie werden von 42 Hochschullehrern, einschließlich einigen Lehrbeauftragten und Assistenten, betreut.
1949
Der Aufbau von sieben Fakultäten ist abgeschlossen (einschließlich der Arbeiter-und-Bauern-Fakultät, die aus einer Vorstudienanstalt hervorgegangen war):
- Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften
- Fakultät für Bauwesen
- Fakultät für Maschinenwesen und Elektrotechnik
- Fakultät für Wirtschafts- und Verkehrswissenschaften
- Fakultät für Forstwissenschaft
- Fakultät für Pädagogik und Kulturwissenschaften
1950
Eröffnung der Fakultät für Verkehrswissenschaften, Grundsteinlegung des Gebäudekomplexes an der Hettnerstraße am 20. April 1951.
Am 25. April 1950 erfolgt die Grundsteinlegung für den Neubau des Gebäudekomplexes am Zelleschen Weg, in dem sich heute Institute der Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften befinden. Ein Teil des Gebäudekomplexes trägt seit 1961 den Namen Willers-Bau. Im Jahre 1994 erhält das Hörsaalgebäude den Namen Trefftz-Bau.
Gebäudekomplex am Zelleschen Weg
Gebäudekomplex am Zelleschen Weg © Repro, TUDresden, Kustodie/Universitätsarchiv
1952
Auf Grundlage eines zentralen Beschlusses wird im September 1952 aus der bisherigen Fakultät für Verkehrswissenschaften der Technischen Hochschule Dresden die Hochschule für Verkehrswesen gebildet. Gründung der Fakultät Elektrotechnik (bis 1951 bestand eine Abteilung für Elektrotechnik innerhalb der Fakultät für Maschinenwesen und Elektrotechnik). Zu den bekanntesten Wissenschaftlern gehören Heinrich Barkhausen (1881–1956) und Ludwig Binder (1881–1958).
Heinrich Barkhausen
Heinrich Barkhausen © Repro, TUDresden, Kustodie/Universitätsarchiv
1954
Gründung der Fakultät für Leichtbau auf Weisung des Staatssekretariats für Hochschulwesen.
1955
Bereits 1950 beginnen die ersten Bauarbeiten zum neuen Schwachstrominstitut, dem Barkhausen-Bau. Bis 1955 sind die ersten drei Bauabschnitte des umfangreichen Gebäudekomplexes zwischen Helmholtz- und Georg-Schumann-Straße fertig gestellt. Nutzer ist die Fakultät für Elektrotechnik. Gründung der Fakultät für Kerntechnik, sie besteht bis 1962. Es existieren neun Fakultäten.
1956 – 1960
Andreas-Schubert-Bau
Andreas-Schubert-Bau © Repro, TUDresden, Kustodie/Universitätsarchiv
An der Nordseite des Zelleschen Weges wird der Andreas-Schubert-Bau für die neu gegründete Fakultät für Kerntechnik errichtet. Im Jahre 1962 wird dieselbe aufgelöst. Heutige Nutzung durch verschiedene Institute der Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften.
1956
Aus der bisherigen Fakultät für Leichtbau der TH Dresden wird die Fakultät für Luftfahrtwesen gebildet. Im Jahre 1961 erfolgt deren Auflösung.
1957
Übernahme des ehemaligen Landgerichtsgebäudes durch die TH Dresden. Der Auf- und Umbau des stark kriegszerstörten Gebäudekomplexes dauert bis 1961. Vorwiegende Nutzer sind die Fakultäten für Maschinenwesen sowie für Bau-, Wasser- und Forstwesen. Seit 1961 Georg-Schumann-Bau. Nach 1990 werden Teile des Gebäudekomplexes in Hülsse- und Tillich-Bau umbenannt.
Gebäudekomplex des ehemaligen Landgerichtes
Gebäudekomplex des ehemaligen Landgerichtes © Repro, TUDresden, Kustodie/Universitätsarchiv
1961
Die Technische Hochschule Dresden erhält den Status einer Technischen Universität. Während des Festaktes am 5. Oktober 1961 findet auch die Rektoratsübergabe von Werner Gruner (1904–1995) zu Kurt Schwabe (1905–1983) statt. Kurt Schwabe förderte maßgeblich die Universitätsgründung.
10.741 Studenten sind immatrikuliert, davon etwa 4 % Ausländer.
1965
Abschluss des 4. Bauabschnittes vom Gebäudekomplex Barkhausen-Bau mit dem Antennenturm des Instituts für Hochfrequenztechnik und Nachrichtenelektronik sowie dem Hör- und Tagungssaal mit 500 Plätzen (heute Schönfeld-Hörsaal) an der Nöthnitzer Straße.
Barkhausen-Bau
Barkhausen-Bau © Repro, TUDresden, Kustodie/Universitätsarchiv
1968
Im Zusammenhang mit der 3. Hochschulreform wird auch die Struktur der TU Dresden radikal verändert. Historisch gewachsene Strukturen werden unter verstärktem parteipolitischen Einfluss negiert. Die traditionellen wissenschaftlichen Institute werden abgeschafft. Die Fakultäten verlieren ihre ursprüngliche Bedeutung. Es werden 22 Sektionen gebildet.
1986
Die traditionsreiche, im Jahre 1861 als Gewerbeschule gegründete Ingenieurhochschule Dresden wird mit der TU Dresden vereinigt und als Informatikzentrum des Hochschulwesens der DDR wirksam; Ende 1990 Gründung der Fakultät Informatik.
1990
Konstituierung von Fakultäten (12. Februar 1990):
- Fakultät für Gesellschaftswissenschaften
- Fakultät für Naturwissenschaften und Mathematik
- Fakultät für Elektrotechnik und Elektronik
- Fakultät für Maschinenwesen
- Fakultät für Bau-, Wasser- und Forstwesen
Wahl des neuen Senats aus dem Kreis der gewählten Mitglieder des Wissenschaftlichen Rates (26. Februar 1990).
Wahl von Professor Dr. rer. nat. habil. Günther Landgraf (1928–2006) von der Fakultät für Maschinenwesen zum Rektor durch den Wissenschaftlichen Rat (Investitur am 12. März 1990).
Es sind 11.220 Studenten immatrikuliert, davon 8,6 % Ausländer.
1991
Der Leitende Regierungsdirektor Alfred Post (1942–2005), vorher Vizekanzler der Universität-Gesamthochschule Essen, wird Kanzler der TU Dresden. Damit beginnt der Neuaufbau der Universitätsverwaltung.
13.000 Studenten sind immatrikuliert.
Beginn der Integration der Pädagogischen Hochschule „Karl Friedrich Wilhelm Wander" und des universitären Teils der Hochschule für Verkehrswesen „Friedrich List" in die TU Dresden. Vorbereitung der Gründung einer Medizinischen Fakultät der TU Dresden.
Feierliche Wiedergründung der Gesellschaft von Freunden und Förderern der TU Dresden e. V. Die Gründung jährt sich zum 70. Mal.
Die TU Dresden wird in die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) aufgenommen.
Gründung der Akademie für Weiterbildung und Wissenstransfer an der Technischen Universität Dresden e. V.
Gründung der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus
Gründung der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus © Repro, TUDresden, Kustodie/Universitätsarchiv
1991/94
Bestätigung und Neugründung von Fakultäten auf der Grundlage des Gesetzes zur Struktur des Hochschulwesens und der Hochschulen im Freistaat Sachsen vom 10. April 1992
- Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften
- Fakultät Maschinenwesen
- Fakultät Elektrotechnik
- Fakultät Geistes- und Sozialwissenschaften (bis 30. April 1993)
- Philosophische Fakultät
Durch Einbeziehung von Teilen der Fakultät Geistes- und Sozialwissenschaften entstanden (30. April/1. Mai 1993) - Fakultät Sprach- und Literaturwissenschaften
Durch Übernahme von Teilen der Fakultät Geistes- und Sozialwissenschaften entstanden (30. April/1. Mai 1993) - Fakultät Informatik
6. November 1990 Gründung der Fakultät; 18. April 1991 Festveranstaltung - Fakultät Erziehungswissenschaften
9. Juli 1993 Gründung der Fakultät - Juristische Fakultät
12. Februar 1991 Gründung der Fakultät; 7. März 1991 Festveranstaltung - Fakultät Verkehrswissenschaften "Friedrich List"
6. November 1992 Gründung der Fakultät und Festveranstaltung - Fakultät Wirtschaftswissenschaften
12. Oktober 1993 Gründung der Fakultät - Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus
1. Oktober 1993 Gründung der Fakultät; 25. Oktober 1993 Festveranstaltung - Fakultät Bau-, Wasser- und Forstwesen
im Jahre 1994 aufgelöst. Bildung von drei neuen Fakultäten: - Fakultät Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften (21. Februar 1994)
- Fakultät Bauingenieurwesen (1. Januar 1994)
- Fakultät Architektur (17. Mai 1994)
von-Gerber-Bau
von-Gerber-Bau © TUD/Karsten Eckold
1993
Der Wissenschaftsrat tagt an der TU Dresden und erstmals in den neuen Bundesländern.
Eröffnung des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung auf der Grundlage eines parteiübergreifenden Landtagsbeschlusses.
1994
Professor Dr. rer. nat. habil. Achim Mehlhorn von der Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften wird vom Konzil der TU Dresden im Juni 1994 zum Rektor gewählt (Wiederwahl 1997 und 2000).
An der Medizinischen Fakultät wird ein Herzzentrum eröffnet.
1995
Das TechnologieZentrumDresden als ein Partner der Universität beim Wissenschaftstransfer erhält ein neues Gebäude.
Die Universität eröffnet das rekonstruierte Gästehaus auf der Einsteinstraße.
TechnologieZentrumDresden GmbH
TechnologieZentrumDresden GmbH © TU Dresden, Archiv
1996
Grundsteinlegung für das neue Hörsaalzentrum der TU Dresden mit vier großen Hörsälen, zwölf Seminarräumen und einem Zeichensaal, 3470 Plätze.
Richtfest für das Bettenverfügungsgebäude am Haupteingang des Universitätsklinikums und für ein zweites Gästehaus am Weberplatz.
Gründung des Instituts für Luft- und Raumfahrttechnik.
Gründung der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden auf Grundlage eines entsprechenden Gesetzes.
Erste Herztransplantation in Dresden (im Jahre 1977 erste Lebertransplantation innerhalb des damaligen COM-MICON),
Übergabe des Knochenmark-Transplantations-Zentrums des Universitätsklinikums.
Feierliche Festveranstaltung anlässlich der 50. Wiederkehr der Wiedereröffnung der TH/TU Dresden.
Architekturwettbewerb für ein neues Hörsaalzentrum der TU Dresden
Architekturwettbewerb für ein neues Hörsaalzentrum der TU Dresden © Lutz Liebert, AVMZ TUD
1997
Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft zeichnet die TUD auf Grund ihrer innovativen Reformansätze als „Reformuniversität" aus und stellt ihr für die Fortführung dieser Aktivitäten insgesamt 600.000 DM zur Verfügung. Die Hochschule hat eine entscheidungsfähige Leitungsstruktur entwickelt, die Mittelverteilung an die Fakultäten erfolgt nach leistungsbezogenen Kriterien und das Controlling ist im Vergleich zu anderen Universitäten weit entwickelt. Auch die Aktivitäten in Marketing und Öffentlichkeitsarbeit sind nach Einschätzung des Stifterverbandes vorbildlich. Die TUD gehört damit zu den reformfreudigsten Universitäten in Deutschland.
Richtfest für das Hörsaalzentrum an der Bergstraße.
Einweihung des Neubaus des Herz- und Kreislaufzentrums Dresden auf dem Gelände des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus (29. September 1997). Die Finanzierung erfolgt durch die private „Roland Ernst Stiftung für Gesundheitswesen" und durch einen Immobilienfonds.
1998
Seit Januar unterstützt das Zentrum für Hochleistungsrechnen (ZHR) als zentrale wissenschaftliche Einrichtung die Fakultäten bei der Bearbeitung von Aufgaben in Forschung und Lehre.
Hörsaalzentrum der TU Dresden
Hörsaalzentrum der TU Dresden © TUD/Karsten Eckold
Das neue Hörsaalzentrum der TU Dresden wird am 13. Oktober 1998 eröffnet. Damit verfügt die TU Dresden über das bis dahin modernste und größte Hörsaalzentrum Ostdeutschlands. Sechs Hörsäle mit insgesamt 2840 Plätzen, darunter das Audimax mit 1000 Plätzen, stehen Lehrenden und Lernenden offen. Dazu kommen zehn Seminarräume und ein Zeichensaal.
1999
Am 27. April 1999 erhält der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kofi Annan, die Ehrendoktorwürde der TU Dresden. Damit honoriert die Universität die hervorragende wirtschaftswissenschaftliche Qualifikation Annans und dessen außerordentliche Leistung bei der Planung und Durchführung der UN-Reorganisation sowie bei der Schaffung bürgernaher und reaktionsschneller UN-Strukturen. Weiterhin würdigt die Fakultät Wirtschaftswissenschaften mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde an Kofi Annan die wissenschaftlichen und praktischen Bemühungen des internationalen Politikers um die Propagierung des nachhaltigen, auf sozialer Marktwirtschaft basierenden weltweiten Wirtschaftens.
Das Media Design Center (MDC) der Universität nimmt seine Arbeit auf. Als Kompetenzzentrum bietet das MDC auf dem Gebiet des virtuellen Lernens und Lehrens forschungsrelevante Dienstleistungen innerhalb und außerhalb der TUD an.
UN-Generalsekretär Kofi Annan wird Ehrendoktor
UN-Generalsekretär Kofi Annan wird Ehrendoktor © Lutz Liebert, AVMZ TUD
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Das 21. Jahrhundert
[2000] [2001] [2002] [2003] [2004] [2005] [2006] [2007] [2008] [2009] [2010] [2011] [2012] (2013) (2014) (2015) (2016) (2017)
2000
Am 31. Mai wird das Medizinisch-Theoretische Zentrum (MTZ) an die TU Dresden übergeben. Das MTZ beinhaltet sieben vorklinische und klinisch-theoretische Institute, das Experimentelle Zentrum der Medizinischen Fakultät und ca. 3000 m2 Forschungs-Verfügungsflächen. Weiterhin stehen zwei Hörsäle, Praktikumsräume und acht Seminarräume mit einer Gesamtkapazität von zirka 700 Plätzen zur Verfügung.
Medizinisch-Theoretisches Zentrum
Medizinisch-Theoretisches Zentrum © TUD/Konrad Kästner
Am 19. Juni 2000 wird der Nobelpreisträger Professor Günter Blobel, M. D., Ph. D. (Rockefeller University, Laboratory of Cell Biology, New York) zum Ehrensenator der TUD ernannt. Mit dieser Ernennung bringt die Universität nicht nur die hohe Wertschätzung des Nobelpreisträgers zum Ausdruck. Als Ehrensenator bringt Professor Blobel seine hohe Kompetenz als Forscher und Wissenschaftspersönlichkeit beratend in die Arbeit des Senats der TUD ein.
Nobelpreisträger Günter Blobel wird Ehrensenator der TU Dresden
Nobelpreisträger Günter Blobel wird Ehrensenator der TU Dresden © Lutz Liebert, AVMZ TUD
2001
Am 14. März wird die Ordnung zur Leitung und zum Betrieb für das Biotechnologische Zentrum der TUD (BIOTEC) vom Senat beschlossen. BIOTEC ist eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung, deren Ziel es ist, den sich rasch entwickelnden Erkenntniszuwachs der modernen Biologie und Biochemie für die Medizin, die Technik und die Nahrungsmittelentwicklung zu nutzen.
Am 16. Oktober wird an der TU Dresden der erste Bauabschnitt zum Neubau der Chemischen Institute übergeben. Damit bekommen die fast 200 Mitarbeiter der Institute für Organische Chemie, für Lebensmittel- und Biochemie und auch für Analytische Chemie hervorragende Arbeitsmöglichkeiten.
Neubau für die Chemischen Institute
Neubau für die Chemischen Institute © TUD/Karsten Eckold
2002
Am 16. April wird das Max-Bergmann-Zentrum für Biomaterialien eingeweiht. Das neue Forschungsgebäude wurde gemeinsam von der TU Dresden und dem Institut für Polymerforschung (IPF) errichtet. Wissenschaftspolitisch hat das Zentrum das Ziel, zu einem Strukturmodell für die enge Zusammenarbeit zwischen Universitäten und Einrichtungen der Wissenschaftsgemeinschaft „Gottfried Wilhelm Leibniz" zu werden.
Erstmals in der Geschichte der Universität sind an der TUD mehr als 30.000 Studenten immatrikuliert, darunter 8,5 Prozent Ausländer.
2003
Am 14. Januar öffnet die neue Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) am Zelleschen Weg. Mit ihren fast 30.000 Quadratmetern Hauptnutzfläche, sechs Millionen Medieneinheiten und 990 Leseplätzen ist sie die modernste und viertgrößte Bibliothek Deutschlands.
SLUB Dresden
SLUB Dresden © TUD/Karsten Eckold
Im Mai begeht die TU Dresden mit einer Festwoche ihr 175-jähriges Jubiläum. Eigens dafür wird von Professor Wilfried Krätzschmar eine Sinfonie komponiert und am 3. Mai im Großen Haus des Staatsschauspiels aufgeführt. Weitere Höhepunkte sind die erste Ausstellung „Faszination. Kunst+Technik" in der neuen ALTANAGalerie des sanierten Görges-Baues und die Aufführung des Theaterstückes „Alma. Zeitreise" von Walther Henckel mit Studierenden und Mitarbeitern zum Festakt am 6. Mai.
Festwoche 175 Jahre TU Dresden
Festwoche 175 Jahre TU Dresden © TUD/Karsten Eckold
Am 9. Juli 2003 wird der Landschaftsarchitekt Professor Hermann Kokenge (1949–2014) zum neuen Rektor der TU Dresden gewählt. Er tritt die Nachfolge von Professor Achim Mehlhorn an, der das Rektorat drei Amtsperioden inne hatte.
Rektorwahl 2003: Prof. Achim Mehlhorn (l.) und Prof. Hermann Kokenge (r.)
Rektorwahl 2003: Prof. Achim Mehlhorn (l.) und Prof. Hermann Kokenge (r.) © TUD/Karsten Eckold
Am 10. Juli setzt der Sächsische Ministerpräsident Georg Milbradt seine Unterschrift unter den Hochschulvertrag. Bis zum Jahr 2010 sollen dadurch die sächsischen Hochschulen personelle und finanzielle Planungssicherheit erhalten. Für die TU Dresden bedeutet der auch „Hochschulkonsens" genannte Vertrag unter anderem, dass die staatliche Juristen-Ausbildung nach Leipzig verlagert wird. Gleichzeitig wird die Ausbildung der Bau- und Wirtschaftsingenieure an der TU Dresden konzentriert. Die Vertragsverhandlungen werden von studentischen Protesten begleitet.
Am 22. Oktober wird der Grundstein für den Neubau der Informatik an der Nöthnitzer Straße gelegt.
2004
In der Mommsenstraße wird mit der Sanierung des Gebäudekomplexes ehemaliges Rektorat/Verwaltung/Alte Mensa der TU Dresden begonnen.
Das Richtfest für den Neubau der Biologie-Institute der TU Dresden am Zelleschen Weg wird im März 2004 gefeiert
Im Mai 2004 beginnt offiziell das Vorlesungsprogramm der Kinder-Universität Dresden mit über 1000 angemeldeten Schülern.
Kinder-Universität
Kinder-Universität © TUD/Karsten Eckold
Im November 2004 findet das Richtfest für das neue Gebäude der Fakultät Informatik an der Nöthnitzer Straße statt.
Die Chiphersteller AMD und Infineon gründen gemeinsam mit der Fraunhofer-Gesellschaft ein Forschungszentrum für Nanoelektrische Technologien (CNT).
2005
Die TU Dresden ist ein wichtiger Partner bei der Auszeichnung „DRESDEN – Stadt der Wissenschaften 2006". Das Netzwerk „Stadt der Wissenschaften“ ist bis heute aktiv.
Die Umstellung aller Magisterstudiengänge auf Bachelorstudiengänge (BOLOGNA-Prozess) beginnt.
Im Jahr 2005 bewilligt die DFG die Förderung des Bereichs „Regenerative Therapien". Am 1. Januar 2006 beginnt die Förderung als Forschungszentrum der DFG für zwölf Jahre mit insgesamt 60 Millionen Euro. Für die TU Dresden ist das DFG-Forschungszentrum ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg, sich europaweit zu einem der führenden Zentren der Biologie, Medizin und Biotechnologie zu entwickeln.
Exzellenzcluster CRTD
Exzellenzcluster CRTD © CRTD
Am 1. Juli 2005 findet die wissenschaftliche Inbetriebnahme des Ausbildungskernreaktors AKR-2 der TU Dresden statt. Mit dem Neubau des AKR-2 verfügen die Wissenschaftler und Studenten an der TU Dresden über den modernsten Ausbildungskernreaktor Deutschlands.
Am 9. September 2005 wird der erste Spatenstich für das Diagnostisch-Internistisch-Neurologische Zentrum (DINZ) des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden gesetzt.
2006
Im Januar 2006 wird der ehemalige Rektor der TU Dresden, Professor Achim Mehlhorn, neuer Präsident der Fort- und Weiterbildungshochschule Dresden International University (DIU).
Die TUD ist die einzige ostdeutsche Hochschule, die in der ersten Runde der Exzellenzinitiative des Bundes zur Förderung universitärer Spitzenforschung sowohl eine Graduiertenschule (Dresden International Graduate School for Biomedicine and Bioengineering) als auch ein Exzellenzcluster (From Cells to Tissues to Therapies) genehmigt bekommt.
Im Oktober 2006 wird der neue Informatik-Neubau in der Nöthnitzer Straße eingeweiht; er erhält im Jahr 2014 den Namen Andreas-Pfitzmann-Bau.
Informatik-Neubau
Informatik-Neubau © TUD/Karsten Eckold
Auch der Neubau der Biologischen Institute am Zelleschen Weg wird in Betrieb genommen.
Biologie-Neubau
Biologie-Neubau © TUD/Karsten Eckold
Nach drei Wahlgängen findet die Rektorwahl für die Amtsperiode 2006 bis 2009 am 1. November 2006 ein erfolgreiches Ende. Der bisherige Amtsinhaber, Professor Hermann Kokenge, setzt sich im dritten Wahlgang durch.
2007
Im Juli wird das Verwaltungsgebäude an der Mommsenstraße nach mehrjährigen Renovierungsarbeiten übergeben. Gleichzeitig ist die umfassende Sanierung und der Teilneubau mit Erweiterung der Mensa Mommsenstraße abgeschlossen.
Uni mit Kind
Uni mit Kind © TUD/Karsten Eckold
Im Jahr 2017 erhält erhält die TU Dresden das Grundzertifikat des Audits Familiengerechte Hochschule. Zusammen mit dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst und dem Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung bildet sie damit die Basis für das „Dresdner Netzwerk berufundfamilie", dem sich weitere Einrichtungen anschließen.
2008
Am 17. Juli 2008 wird das Richtfest für den 2. Bauabschnitt des Neubaus der Chemischen Institute gefeiert.
Studentendemonstration 2008
Studentendemonstration 2008 © TUD/Karsten Eckold
Im Spätherbst protestierten in Dresden Studenten aus ganz Sachsen gegen die Novellierung des Sächsischen Hochschulgesetzes.
2009
Im Januar 2009 schließt sich die TU Dresden mit 14 starken Partnern aus Wissenschaft und Kultur zu dem deutschlandweit einmaligen Verbund DRESDEN-concept zusammen (Dresden Research and Education Synergies for the Development of Excellence and Novelty). Ziel ist es, die Exzellenz der Dresdner Forschung sichtbar zu machen.
Im Juni gehen Studenten mit der Aktion „Bildungsstreik" erneut auf die Straße.
Studentendemonstration 2009
Studentendemonstration 2009 © TUD/Karsten Eckold
Am 14. Oktober 2009 wird der umfassend sanierte und modernisierte Trefftz-Bau wieder in Betrieb genommen.
Trefftz-Bau
Trefftz-Bau © TUD/Karsten Eckold
2010
Die erste Teilbaumaßnahme der Bauarbeiten am Diagnostisch-Internistisch-Neurologischen Zentrum DINZ ist abgeschlossen. Der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) übergibt das erweiterte Haus 48 an das Universitätsklinikum.
Investitur 2010
Investitur 2010 © TUD, Medienzentrum
Der Erweiterte Senat der TU Dresden hat Professor Dr. Dr.-Ing. habil. Hans Müller-Steinhagen im Juni 2010 für eine fünfjährige Amtszeit zum Rektor gewählt. Davor war Prof. Müller-Steinhagen Direktor des Instituts für Technische Thermodynamik am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie Professor und Direktor des Institutes für Thermodynamik und Wärmetechnik der Universität Stuttgart.
Die TU Dresden reicht im September 2010 ein umfangreiches Antragspaket im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder ein. Das Ziel der Exzellenzinitiative ist es, die Spitzenforschung und die Anhebung der Qualität des Hochschul- und Wissenschaftsstandortes Deutschland in gleichem Maße zu unterstützen und Deutschland als Wissenschaftsstandort nachhaltig zu stärken.
Die Studentenstiftung Dresden wird zur Hochschulperle 2010 gewählt. Der Stifterverband zeichnet jeden Monat kleine, innovative Projekte an Hochschulen aus und lässt den Jahressieger über ein Online-Voting bestimmen. Die Hochschulperle soll vorbildliche Projekte stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken.
Im Oktober 2010 beginnen 7.900 Studenten das Studium an der TU Dresden. Damit sind insgesamt 36.000 Studenten an der TU Dresden immatrikuliert.
2011
Am 2. März entscheiden DFG und Wissenschaftsrat, dass die TU Dresden die erste Hürde im Exzellenzwettbewerb genommen hat und für ihr Zukunftskonzept sowie ein Exzellenzcluster (Cfaed – Center for Advancing Electronics Dresden; Zentrum für Perspektiven in der Elektronik Dresden) Vollanträge einreichen darf.
Veranstaltung zur Exzellenzinitiative
Veranstaltung zur Exzellenzinitiative © TUD/Karsten Eckold
Professor Karl Leo, Leiter des Instituts für Angewandte Physik und Professor für Optoelektronik an der TU Dresden, erhält gemeinsam mit Dr. Jan Blochwitz-Nimoth (Novaled AG) und Dr. Martin Pfeiffer (Heliatek GmbH) den Deutschen Zukunftspreis. Damit werden ihre bahnbrechenden Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Organischen Leuchtdioden (OLEDs) gewürdigt. Bereits im Jahr 2002 hatte Leo den Leibniz-Preis bekommen.
2012
Im Januar 2012 beginnt an der TU Dresden mit der Einführung eines SAP-Systems die grundlegende Umgestaltung der IT-Landschaft hin zur hochintegrierten IT-Anwendung.
Im Februar 2012 öffnet das Welcome Center für internationale Gastwissenschaftler an der TU Dresden.
Geschafft, die TU Dresden ist Exzellenzuniversität! TUD-Rektor Prof. Hans Müller-Steinhagen verkündet die positive Entscheidung
Geschafft, die TU Dresden ist Exzellenzuniversität! TUD-Rektor Prof. Hans Müller-Steinhagen verkündet die positive Entscheidung © TUD/Karsten Eckold
Am 15. Juni 2012 erringt die TU Dresden in der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder mit ihrem Zukunftskonzept, dem Exzellenzcluster „Cfaed - Center for Advancing Electronics Dresden" (Zentrum für Perspektiven in der Elektronik Dresden) und den beiden Fortsetzungsanträgen aus der ersten Runde (CRTD, DIGS-BB) den Titel einer Exzellenzuniversität. Sie ist damit eine der elf Exzellenz-Universitäten Deutschlands.
2013
Auf Beschluss des Sächsischen Landtags wird am 1. Januar 2013 das Internationale Hochschulinstitut (IHI) Zittau in die TU Dresden integriert. Zu dem Zeitpunkt lernen am IHI Zittau neben etwa 200 deutschen auch rund 100 ausländische Studenten.
Zum erstem Mal weltweit wird am Dresdner Uniklinikum (Prof. Stefan Bornstein, Dr. Barbara Ludwig) einem Patienten mit Typ-1-Diabetes ein künstliches Pankreas-System eingepflanzt. Die Operation gilt als Meilenstein der Medizin.
Mit dem symbolischen Einschalten des Protonenbeschleunigers (Zyklotron) weihen am 17. September 2013 die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof. Johanna Wanka, und der Sächsische Ministerpräsident, Stanislaw Tillich, das neue Domizil des „Nationalen Zentrums für Strahlenforschung in der Onkologie – OncoRay“ auf dem Campus der Dresdner Hochschulmedizin ein. Im vorfristig fertiggestellten Neubau arbeiten künftig rund 150 Ärzte und Wissenschaftler an der Strahlentherapie der Zukunft. Trägerinstitutionen von „OncoRay“ sind das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, die gleichnamige Medizinische Fakultät der TU Dresden sowie das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR). In der weltweit einmaligen Forschungs- und Entwicklungsplattform wird in den kommenden Jahren der Einsatz von Protonen für die schonende Krebstherapie patientennah und jenseits kommerzieller Zwänge weiterentwickelt.
Werner-Hartmann-Bau
Werner-Hartmann-Bau © TUD/Sven Geise
Am 2. Dezember 2013 wird nach zweijähriger Bauzeit der Werner-Hartmann-Bau an der Nöthnitzer Straße eingeweiht. Das Technikum dient Forschungsarbeiten in der Mikro- und Nanoelektronik und gehört zur Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik.
2014
Im November finden an der TU Dresden die ersten Diversity-Tage statt. Im Mittelpunkt steht die Vielfalt der Kulturen an der Universität.
2015
Prof. Hans-Ulrich Wittchen, Prof. Hans Müller-Steinhagen und Prof. Klaus Raps (v.l.n.r.)
Prof. Hans-Ulrich Wittchen, Prof. Hans Müller-Steinhagen und Prof. Klaus Raps (v.l.n.r.) © TUD/Karsten Eckold
Am 13. Mai 2015 wählt der Senat der TU Dresden Prof. Hans Müller-Steinhagen für die Amtszeit 2015 – 2020 erneut zum Rektor der TU Dresden. Zu den ersten Gratulanten zählen Wahlleiter Prof. Hans-Ulrich Wittchen und Prof. Klaus Raps, Stellvertretender Vorsitzender des Hochschulrates der TU Dresden.
Stanislaw Tillich (Ministerpräsident des Freistaats Sachsen), Prof. Johanna Wanka (Bundesministerin für Bildung und Forschung), Prof. Hans Müller-Steinhagen (TUD-Rektor) und Prof. Wolfgang E. Nagel (Direktor des ZIH; v.l.n.r.)
Stanislaw Tillich (Ministerpräsident des Freistaats Sachsen), Prof. Johanna Wanka (Bundesministerin für Bildung und Forschung), Prof. Hans Müller-Steinhagen (TUD-Rektor) und Prof. Wolfgang E. Nagel (Direktor des ZIH; v.l.n.r.) © TUD/Silvia Kapplusch
Am 13. Mai 2015 wird der neue Hochleistungsrechner HRSK II und das nach modernsten Standards konzipierte Rechenzentrum des Lehmann-Zentrums in Betrieb genommen. Der neue Supercomputer mit etwa 43.000 CPU-Kernen und einer Spitzenleistung von über 1,5 Billiarden Rechenoperationen pro Sekunde löst die bisher am Zentrum für Informationsdienste und Hochleistungsrechnen (ZIH) der TU Dresden betriebenen HPC-Systeme ab. Das neue Rechenzentrum zeichnet sich durch Energie- und damit Kosteneffizienz aus. Allein die Warmwasserkühlung des HRSK-II spart mehr als 250.000 Euro Betriebskosten jährlich durch den Verzicht auf Kältemaschinen. Zusätzliche Einsparungen entstehend durch die Nachnutzung der Rechner-Abwärme in umliegenden Gebäuden.
Ab 4. August 2015 werden die TUD-Sporthallen an der Nöthnitzer Straße geräumt und ab September 2015 bis Mitte Mai 2016 als Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge genutzt.
Im Ranking der Deutschen Forschungsgemeinschaft erreicht die TU Dresden erstmals einen Platz unter den Top Ten.
2016
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat entschieden, in Dresden ein Software-Institut aufzubauen. Es soll in das Lehmann-Zentrum, eine Zentrale Wissenschaftliche Einrichtung der TU Dresden, eingebettet werden. Ziel des neuen Dresdner Instituts ist die strategische Plattformforschung und -entwicklung zur Unterstützung der virtuellen Systemfähigkeit des deutschen Luftfahrtsektors in den Bereichen Hardware, Software und Anwendungssysteme. Schwerpunkt ist die Forschung für innovative Technologien bei der anwendungsnahen Umsetzung in den Bereichen Produktionstechnik und Robotik, Systeme und Simulation sowie Virtuelle Realität.
Am 30. November 2016 gewinnen die TUD-Professoren Manfred Curbach, Chokri Cherif und Peter Offermann den mit 250.000 Euro dotierten Deutschen Zukunftspreis. Die drei Forscher entwickelten den neuen Verbundwerkstoff Carbonbeton, der als Bewehrung statt Stahl Carbon enthält.
Prof. Chokri Cherif, Prof. Manfred Curbach, Bundespräsident Jochim Gauck und Prof. Peter Offermann (v.l.n.r.)
Prof. Chokri Cherif, Prof. Manfred Curbach, Bundespräsident Jochim Gauck und Prof. Peter Offermann (v.l.n.r.) © Deutscher Zukunftspreis
Am 19. Dezember 2016 unterzeichnen die Sächsische Staatsregierung und die 14 staatlichen Hochschulen eine Zuschussvereinbarung. Damit werden ein tragfähiges Fundament und ein außergewöhnlich langfristiger Finanzierungsrahmen für die sächsischen Hochschulen bis Ende 2024 geschaffen. Die Zuschussvereinbarung mit einem Gesamtvolumen von über 6,5 Milliarden Euro gibt den Hochschulen finanzielle Planungssicherheit und erhöht deren Mittel sowie Handlungsspielräume. Dadurch wird unter anderem die Finanzierung von 9034 Personalstellen an den Hochschulen sichergestellt. Außerdem wird der Verzicht auf den geplanten Abbau von 754 Stellen von 2017 an vereinbart.
2017
Hermann-Krone-Bau
Hermann-Krone-Bau © TUD/Karsten Eckold
Am 23. Januar 2017 wird der neu gebaute Hermann-Krone-Bau auf der Nöthnitzer Straße eingeweiht. In den 29,45 Millionen-Euro-Bau ziehen neben dem Institut für Angewandte Physik die Forscher des Dresden Integrated Center for Applied Physics and Photonic Materials (IAPP) sowie Forscher des Center for Advancing Electronics Dresden (cfaed) ein.
Dr. Eva-Maria Stange, Prof. Hans Müller-Steinhagen und Stanislaw Tillich (v.l.n.r.)
Dr. Eva-Maria Stange, Prof. Hans Müller-Steinhagen und Stanislaw Tillich (v.l.n.r.) © Robert Lohse
Mit der Übergabe von acht Antragsskizzen in der Förderlinie „Exzellenzcluster“ an den Sächsischen Ministerpräsidenten, Stanislaw Tillich, und die Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Eva-Maria Stange, gibt Rektor Prof. Hans Müller-Steinhagen am 3. April 2017 den Startschuss für die erneute Bewerbung der TU Dresden in der Exzellenzstrategie (vorher Exzellenzinitiative genannt) des Bundes und der Länder.
Zum 1. Oktober 2017 werden die bisherigen Fachrichtungen des Bereichs Mathematik und Naturwissenschaften - Biologie, Chemie und Lebensmittelchemie, Mathematik, Physik und Psychologie - in Fakultäten umgewandelt. Damit besitzt die TU Dresden nun insgesamt 18 Fakultäten.