24.09.2025
„Oha! Abenteuer Wissenschaft“ – ZLSB informiert beim Wissenschaftsfest in Görlitz über sächsische Lehrkräftebildung

v.l.n.r: Sindy Riebeck (Teamleitung Schullogin ZLSB), Alexander Klippstein (Fachkoordinator BQL Grundschule ZLSB), Prof. Dr. Axel Gehrmann (Geschäftsführender Direktor des ZLSB), Dr.in Peggy Germer (Projektkoordinatorin BQL) ZLSB, Berit Schubert (Studienberatung ZLSB), Oda Schlünz (Verbindungsbüro Lehrkräftebildung ZLSB)
Das Deutsche Zentrum für Astrophysik (DZA) bringt demnächst 1000 neue Fachkräfte in die Oberlausitz – doch wer unterrichtet deren Kinder und wo arbeiten deren Partner:innen? Beim Wissenschaftsfest zeigte das Zentrum für Lehrerbildung, Schul- und Berufsbildungsforschung (ZLSB) der TU Dresden auf der interaktiven Wissensmeile am Postplatz, wie innovative Lehrkräftebildung eine zukunftsweisende berufliche Chance im Transformationsprozess sein kann.
Am 20. September 2025 präsentierte sich das Zentrum für Lehrerbildung, Schul- und Berufsbildungsforschung (ZLSB) auf der interaktiven Wissensmeile in Görlitz am Postplatz. Besucherinnen und Besucher erhielten Informationen zur grundständigen Lehramtsausbildung, zu Seiteneinstiegsmöglichkeiten ins Lehramt sowie zum Verbindungsbüro Lehrkräftebildung. Darüber hinaus stellte das ZLSB aktuelle digitale Projekte und Entwicklungen vor, darunter Schullogin und die Lernlandkarte Sachsen. Auch Octavian Ursu, Oberbürgermeister von Görlitz, nutzte die Gelegenheit, um sich vor Ort über die Arbeit des ZLSB in der Lehrkräftebildung zu informieren. „Gemeinsam mit verschiedenen Partnern in der Oberlausitz möchten wir den Strukturwandel aktiv mitgestalten", betonte Prof. Dr. Axel Gehrmann, Geschäftsführender Direktor des ZLSB. „Wir schaffen Bildungsräume, in denen künftige Lehrkräfte qualifiziert, unterstützt und motiviert werden – auch über alternative Wege. Besonders ländliche Gebiete außerhalb von Dresden, Leipzig und Chemnitz sind vom Lehrkräftemangel stark betroffen. Dafür benötigen wir kreative und innovative Ansätze."
Die Mitarbeiter:innen des ZLSB kamen mit interessierten Görlitzer:innen und Zgorzelecer:innen, aber auch mit Besuchern aus dem Umland ins Gespräch und diskutierten gemeinsam auf dem Wissenschaftsfest in Görlitz Ideen, wie der Strukturwandel des traditionellen Braunkohlereviers im Rahmen der Lehrkräftebildung gelingen könne.
Berit Schubert vom Studienbüro des ZLSB betonte, dass „das ZLSB und zahlreiche weitere Akteur:innen die Herausforderung des Transformationsprozesses auch als Chance verstehen, die Lehrkräfteversorgung für die Region zu unterstützen. So beteiligt sich das ZLSB bereits seit mehreren Jahren intensiv an verschiedenen Veranstaltungsformaten für Studieninteressierte, z.T. auch in digitaler Form, um Schülerinnen und Schülern in verschiedenen Regionen den Zugang zu erleichtern. Des Weiteren werden schulseitig z.B. vor Ort zahlreiche Praktika für Studierende in unterschiedlichen Schularten, Fächern und Fachrichtungen angeboten, welche Bindungseffekte sehr unterstützen können.“ Dabei sei es wichtig, die Attraktivität ländlicher Bildungsräume für Studierende erfahrbar zu machen und die regionale Schullandschaft unmittelbar in die Lehrkräftebildung zu integrieren.
„An dieser Stelle setzt auch das Verbindungsbüro Lehrkräftebildung des ZLSB an, welches sich unter anderem der Kooperation zwischen den unterschiedlichen Phasen der Lehrkräftebildung widmet, Lehramtsstudierende mit Schulen in den Bedarfsregionen vernetzt und insbesondere regionale Bildungslandschaften stärkt“, so Oda Schlünz, die aktuell das Verbindungsbüro Lehrkräftebildung am ZLSB TU Dresden koordiniert.
Es sei darüber hinaus wichtig, neue Berufsgruppen zur Deckung des Lehrkräftemangels zu erschließen, so Dr. Peggy Germer, die an der TU Dresden die Berufsbegleitende Qualifizierung von Lehrkräften (BQL) koordiniert. „So könnten Seiteneinsteiger:innen in den Lehrberuf direkt vor Ort mit angepassten Lehrveranstaltungskonzepten, vor allem in den MINT-Berufen, abgeholt werden.“ Alexander Klippstein, Fachkoordinator für die Berufsbegleitende Qualifizierung von Lehrkräften in der Grundschule ergänzte, dass bereits in der Primarstufe wichtige Anker für eine nachhaltige mathematisch-naturwissenschaftliches Interesse gelegt und damit auch die Jüngsten mit einbezogen werden sollten.
Um diese schon während des Wissenschaftsfestes zu begeistern, durften Kinder ihre Traumschule entwerfen – wahlweise per KI auf dem Tablet oder klassisch mit Stift und Papier.

Ausmalbild von Besucherkind Felix: Meine Schule der Zukunft
Sindy Riebeck, Leiterin vom Team Schullogin, unterstützte das Malen vor Ort und stellte den Eltern und interessierten Besucher:innen parallel das vom Sächsischen Staatsministerium für Kultus zur Verfügung gestellte Identitätsmanagementsystem (IDM) für sächsische Schulen vor, welches eine datenschutzkonforme sowie kosten- und einwilligungsfreie Nutzung von digitalen Medien im schulischen Kontext ermöglicht. Sie erklärte während einer Tablet-Präsentation, dass dazu z.B. ein Videokonferenzsystem, der KI-Assistent KAI, eine Cloud und verschiedene Lernmanagementsysteme gehörten. „Damit soll im Schullalltag nicht nur der Zugang zu digitalen Diensten erleichtert und somit der Arbeitsaufwand reduziert, sondern eine sichere Lernumgebung geschaffen werden“, so Sindy Riebeck.
Am Ende des Festes „Oha! Abenteuer Wissenschaft“ gab es ein einhelliges Fazit aller ZLSB-Mitarbeiter: Ein gelungener Tag – wir kommen wieder!
Ansprechpartnerin: Dr. Peggy Germer