17.06.2022
Sonderforschungsbereich/Transregio 280 auf dem fib-Symposium 2022 in Oslo
Der Sonderforschungsbereich/Transregio 280 war vom 12. bis 16.06.2022 stark vertreten beim fib-Congress 2022 in Oslo, Norwegen. Die jährlichen fib-Tagungen haben höchste Relevanz in der Betonforschung; doch auch und gerade für die Wissenschaftler:innen aus den anderen Fachrichtungen des SFB/TRR280 war diese Tagung außerordentlich wichtig, da sie einen vertieften EInblick zu verschiedensten Aspekten rund um das Bauen mit Beton erhielten.
Extrusion, 3D-Druck, Vakuumbetonieren, Nachhaltigkeitsbewertung, chemische Vorspannung, botanisch inspirierte Bewehrungstextilien – zu unseren vielfältigen, vom SFB/TRR280 vorgestellten Themen gab es viele interessierte Rückfragen und angeregte Diskussionen.
Ist solch eine Konferenz ohnehin schon beflügelnd und gewinnbringend, so kam das Beste zum Schluss: Im Zuge des Wettbewerbs um die Innovation Awards wurden Konferenzbeiträge ausgezeichnet, die das Potential von Beton für zukunftsweisendes und nachhaltiges Bauen aufzeigen. Von den fünf vergebenen Preisen wurden zwei Preise an Beiträge unmittelbar aus SFB/TRR280 (Kategorien „Production“ und „Durability“) und ein Preis an einen Beitrag aus dem Forschungsumfeld des SFB/TRR280 (Kategorie „Structures“) verliehen.
Kategorie Durability:
SUSTAINABILITY OF TEXTILE REINFORCEMENTS FOR CARBON CONCRETE – TODAY AND TOMORROW von Jana Gerta Backes, Martin Scheurer, Matthias Kalthoff, Thomas Gries, Thomas Matschei, Michael Raupach und Marzia Traverso
Im Beitrag wird die Umweltverträglichkeit von textilbewehrtem Beton im Vergleich zu stahlbewehrtem Beton am Beispiel einer Doppelwand durch die Anwendung des Life Cycle Assessment (LCA) (ISO 14040/44) bewertet.
Kategorie Production:
INTEGRATING MINERAL-BONDED CARBON FIBERS INTO 3D CONCRETE PRINTING von Tobias Neef, Marko Butler, Viktor Mechtcherine
Die Baubranche befindet sich in einem Prozess des Umdenkens: Weg von "höher, schneller, weiter" (und billiger), hin zu einer nachhaltigen, langlebigen, umweltfreundlichen und hoch digitalisierten und automatisierten Bauindustrie. Die additive Fertigung mit Beton, auch 3D-Betondruck (3DCP) genannt, hat sich aus diesen Anforderungen entwickelt. Sie ermöglicht schalungsfreies, robotergestütztes Bauen. Die schlanke Bauweise unterstützt bei einer effizienteren Verwendung von wertvollen Ressourcen. Die Integration der Bewehrung in den 3D-Betondruck bleibt jedoch eine große Herausforderung. Der vorliegende Beitrag stellt aktuelle Arbeiten an der TU Dresden vor, die sich mit der Integration von mineralisch und polymergebundenen Carbon Fiber Heavy Tows in die additive Fertigung mit Beton beschäftigen.
Kategorie Structures:
AN ULTRA-LIGHT CARBON CONCRETE BRIDGE: FROM DESIGN TO REALISATION von Marc Koschemann, Iurii Vakaliuk, Manfred Curbach
Der Anspruch an das Bauen der Zukunft ist es, Ressourcen zu schonen und CO2 einzusparen. Der Einsatz innovativer Baustoffe und deren Kombination sowie die Optimierung von Bauwerken im Hinblick auf den Kraftfluss sind wesentliche Bestandteile, um dieses Ziel zu erreichen. Das Potenzial des hybriden Betonbaus wird anhand einer Ausstellungsbrücke aus Carbonbeton und Infraleichtbeton demonstriert.
Die CarboLight-Brücke ist Teil der Modernisierung des Deutschen Museums in München hin zu zukunftsweisenden Innovationen. Mit einer Länge von 9,5 m ist die Brücke als filigranes Bauwerk aus zwei leicht geneigten V-Stützen, einem dreiteiligen Überbau und einem Konstruktionsgewicht von nur 2,1 t konzipiert.
Herzlichen Glückwunsch an alle prämierten Kolleginnen und Kollegen! Wir freuen uns, dass die Arbeit in unserem Sonderforschungsbereich/Transregio 280 Anerkennung und internationale Würdigung findet.
Das nächste fib-Symposium findet vom 5. bis 7. Juni 2023 in Istanbul, Türkei, statt!
Weitere Informationen: fib-Symposium 2023